Inflation steigt im April 2017 auf 2,1%

 

erstellt am
17. 05. 17
13:00 MEZ

Wien (statistik austria) - Die Inflationsrate für April 2017 belief sich nach Berechnungen von Statistik Austria auf 2,1% (März revidiert +1,9%). Hauptverantwortlich für diesen Anstieg waren massive Preisanstiege im Jahresabstand für Flugtickets ins Ausland. Dieser Preisschub kann überwiegend auf die späteren Osterfeiertage zurückgeführt werden (2017: Mitte April, 2016: Ende März). Treibstoffe blieben trotz schwächeren Preisauftriebs weiterhin Hauptpreistreiber, gefolgt von Ausgaben für Bewirtungsdienstleistungen.

Der Indexstand des Verbraucherpreisindex 2015 (VPI 2015) lag für den Monat April bei 102,8 (März revidiert 102,6). Gegenüber dem Vormonat März stieg das durchschnittliche Preisniveau um 0,2%.

Ohne teurere Treibstoffe und Flugtickets hätte die Inflation 1,6% betragen
Ausgaben für "Verkehr" stiegen um durchschnittlich 4,5% (Einfluss: +0,60 Prozentpunkte). Hauptverantwortlich dafür waren die Treibstoffe, die im April insgesamt um 10,8% (Einfluss: +0,36 Prozentpunkte) mehr kosteten (März +13,9%). Flugtickets ins Ausland verteuerten sich um 28,5% (Einfluss: +0,12 Prozentpunkte). Im März hatten sie sich noch um 8,7% verbilligt. Die Preise für Reparaturen privater Verkehrsmittel stiegen um 2,0%.

Auch bei "Restaurants und Hotels" zeigten sich merkliche Teuerungen (durchschnittlich +3,1%; Einfluss: +0,33 Prozentpunkte). Ausschlaggebend dafür waren teurere Bewirtungsdienstleistungen (insgesamt +2,9%; Einfluss: +0,28 Prozentpunkte). Beherbergungsdienstleistungen kosteten um 3,0% mehr.

Bei "Wohnung, Wasser, Energie" erhöhten sich die Preise durchschnittlich um 1,6% (Einfluss: +0,30 Prozentpunkte). Wohnungsmieten stiegen um 3,8% (Einfluss: +0,19 Prozentpunkte). Die Instandhaltung von Wohnungen verteuerte sich durchschnittlich um 1,4%. Haushaltsenergie verbilligte sich insgesamt leicht (-0,2%), da die um 21,2% höheren Heizölpreise (Einfluss: +0,13 Prozentpunkte) durch Verbilligungen bei Strom (-5,5%) vollständig kompensiert wurden (Gas -3,4%, feste Brennstoffe +0,9%, Fernwärme +2,8%).

In der Gruppe "Freizeit und Kultur" (durchschnittlich +2,4%; Einfluss: +0,28 Prozentpunkte) verteuerten sich Pauschalreisen durchschnittlich um 6,8% und Freizeit- und Kulturdienstleistungen insgesamt um 2,7%.

Die Preise für "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" stiegen durchschnittlich um 1,1% (Einfluss: +0,13 Prozentpunkte) und lagen damit deutlich unter der Inflationsrate. Nahrungsmittel verteuerten sich insgesamt um 1,0% (Fisch +10,2%, Brot und Getreideerzeugnisse +1,8%, Milch, Käse und Eier insgesamt +2,0%, jedoch Fleisch -0,2%, Obst -0,6%, Gemüse -4,2%). Alkoholfreie Getränke kosteten um 2,1% mehr (Limonaden +3,7%).

Leicht preisdämpfend wirkte die Ausgabengruppe "Nachrichtenübermittlung" (durchschnittlich -1,7%; Einfluss: -0,04 Prozentpunkte). Ausschlaggebend dafür waren die um 2,3% billigeren Telefon- und Telefaxdienste.

Inflation April 2017 gegenüber März 2017: +0,2%
Als Hauptpreistreiber im Monatsabstand erwiesen sich Ausgaben für "Verkehr" (durchschnittlich +1,3%; Einfluss: +0,16 Prozentpunkte). Hauptverantwortlich dafür waren stark verteuerte Flugtickets ins Ausland (insgesamt +35,6%).

Hauptpreisdämpfer im Monatsabstand waren Ausgaben für "Freizeit und Kultur" (durchschnittlich -1,4%; Einfluss: -0,15 Prozentpunkte). Ausschlaggebend dafür waren saisonbedingte Verbilligungen bei Pauschalreisen (insgesamt -8,0%).

Teuerung laut harmonisiertem Verbraucherpreisindex im April 2017: +2,3%
Der Indexstand des auf europäischer Ebene harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI 2015) lag im April bei 103,26 (März revidiert 102,94). Die harmonisierte Inflationsrate betrug +2,3% (März revidiert +2,1%); die Differenz zum VPI von +0,2 Prozentpunkten beruht auf Gewichtungsunterschieden zwischen VPI und HVPI (siehe methodische Informationen). Starke Teuerungen bei Flugtickets ins Ausland sowie deutliche in der Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" (jeweils höhere Gewichtsanteile im HVPI als im VPI) erhöhten den HVPI markant gegenüber dem VPI. Höhere Preise für Treibstoffe (höhere Gewichtsanteile im HVPI als im VPI) ließen den HVPI zusätzlich gegenüber dem VPI ansteigen. Gestiegene Kosten für die Instandhaltung und Reparatur von Wohnungen sowie für Versicherungsdienstleistungen (jeweils geringere Gewichtungsanteile im HVPI als im VPI) verminderten hingegen den HVPI gegenüber dem VPI.

Inflation für täglichen sowie für wöchentlichen Einkauf merklich höher als jene des VPI
Das Preisniveau des Mikrowarenkorbs, der überwiegend Nahrungsmittel, aber auch Tageszeitungen und den Kaffee im Kaffeehaus enthält und den täglichen Einkauf repräsentiert, erhöhte sich im Jahresabstand um 2,5% (März +2,7%). Das Preisniveau des Miniwarenkorbs, der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält, stieg im Jahresabstand um 3,7% (März +4,0%).

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.statistik.at

 

 

 

 

 

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