Teheran/Wiener Neustadt (medaustron) - Das österreichische Ionentherapiezentrum MedAustron ist eine der
modernsten Anlagen seiner Art weltweit. Auf das Know-how, das die MedAustron-Experten beim Aufbau des Zentrums
gesammelt haben, vertraut man nun im Iran: ein Zentrum nach Vorbild der heimischen Anlage wird nahe Teheran errichtet.
Am 15.05. fand im Beisein von Vizepräsident Ali Akbar Salehi, PhD, Botschafter Dr. Friedrich Stift, MedAustron-Aufsichtsratsvorsitzendem
Mag. Klaus Schneeberger und MedAustron-Geschäftsführer DI Alfred Zens der Spatenstich für das persische
Krebstherapiezentrum statt.
Das Krebsbehandlungszentrum, das in der Nähe der iranischen Hauptstadt Teheran errichtet wird, wird verschiedene
Therapieangebote unter einem Dach vereinen. Eines davon soll die Ionen- oder Partikeltherapie sein, wofür
sich das iranische Team nun die Unterstützung von MedAustron gesichert hat. MedAustron übernimmt das
Projektmanagement und ist für die Herstellung, Lieferung, Montage und Inbetriebnahme der Ionentherapieanlage
samt zugehöriger Medizintechnik verantwortlich. Das Gebäude und die technische Ausrüstung wird nach
den Vorgaben von MedAustron vom lokalen Unternehmen Energy Novin geplant und errichtet. Das persische Zentrum wird
wie MedAustron eine Synchrotron-basierte Anlage sein und ebenfalls über drei Patientenbehandlungsräume
und einen Raum für Forschung verfügen. MedAustron wird außerdem die Wartung der Anlage durchführen
und Schulungs- und Trainingsprogramme für das medizinische und technische Personal des Iran entwickeln.
MedAustron-Aufsichtsratsvorsitzender Mag. Klaus Schneeberger sprach bei der gestrigen Zeremonie über die wichtige
Bedeutung des Projekts: »Ich bin stolz darauf, dass wir derart spezialisiertes Know-how aus Niederösterreich
in den Iran exportieren werden – eine Hightech-Anlage wie MedAustron wird schließlich nicht jeden Tag gebaut.
Diese Kooperation zeigt ganz deutlich die internationale Ausrichtung MedAustrons, die von Beginn an ein wichtiger
Bestandteil des Projekts MedAustron war und nunmehr ihre Früchte trägt. Dass unser Konzept überzeugt
hat, ist den herausragenden Köpfen bei MedAustron zu verdanken und zeigt die exzellente Qualität ihrer
Arbeit. Unsere Vision von Medizin und Forschung auf internationalem Spitzenniveau bekommt durch den Auftrag im
Iran eine noch größere Dimension«
Der Geschäftsführer von MedAustron, DI Afred Zens, MBA, sieht in dem Auftrag eine große Chance:
»Ich freue mich sehr über den Auftrag und sehe ihn als Grundstein für ein drittes Standbein; zu
Therapie und Forschung kommt die Errichtung von Anlagen wie der unseren als ein Geschäftszweig hinzu. Das
ist für alle Beteiligten eine spannende Aufgabe und eröffnet unseren Experten zusätzliche Perspektiven.
Denn das Besondere an MedAustron ist auch, dass unsere Mannschaft genau weiß, was es bedeutet, ein Ionentherapiezentrum
aufzubauen. Von der Planung über die Errichtung und die aufwändige Inbetriebnahme, bis nun zum laufenden
Betrieb und der Wartung waren und sind stets MedAustron-Experten involviert oder führend. Dieses wertvolle
Wissen können wir nun im Iran einbringen.«
Unsere Vertreter wurden vor Ort von einer hochkarätigen Delegation unter der Leitung des iranischen Vizepräsidenten
Ali Akbar Salehi, PhD, empfangen. Er und der ebenfalls anwesende Außen- und Gesundheitsminister betonten,
dass die Kooperation mit MedAustron nicht nur ein Zeichen der Hoffnung für Krebspatienten im Iran sei und
ein wichtiger Schritt für die medizinische Forschung des Landes, sondern auch ein starkes Zeichen der freundschaftlichen
Beziehungen zwischen dem Iran und Österreich.
Der Vizepräsident und Physiker Salehi hatte erst letzten Herbst MedAustron besucht und sich sehr begeistert
gezeigt. Nach mehreren Verhandlungsrunden kam es schließlich im März zur Vertragsunterzeichnung zwischen
Energy Novin und MedAustron. Das Projekt ist auf eine Dauer von rund fünf Jahren ausgelegt und wird über
den technischen Part hinaus auch die Zusammenarbeit im medizinischen Betrieb und der Forschung umfassen.
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