Linz (lk-oö) - Der Weltmilchtag findet jährlich am 1. Juni statt, um international für den Konsum
von Milch zu werben. Er wurde von der Ernährungs- und Landwirtschafts- organisation der Vereinten Nationen
(FAO) und dem Internationalen Milchwirtschafts- verband (IDF) ins Leben gerufen und wird in über 30 Ländern
begangen. Milch soll als natürliches und gesundes Lebensmittel weltweit und für alle Altersstufen beworben
werden. Der Internationale Tag der Milch findet 2017 zum 60. Mal statt.
Milch aus Oberösterreich: 100 Prozent gentechnikfrei und mehrfach kontrolliert
Die in OÖ verarbeitete Milch ist zu 100 Prozent aus gentechnikfreier Produktion. Die hohe Qualität der
Milch ist gewährleistet, denn kaum ein anderes Lebensmittel wird auf den verschiedenen Produktionsstufen in
dieser Häufigkeit und Genauigkeit geprüft. Das betrifft Kontrollen bei der Erzeugung wie z.B. Überprüfungen
für das AMA Gütesiegel, Kontrollen des Tierschutzes und umfassende Analysen der Rohmilch sowie der Produkte.
Die gesetzlichen Auflagen gewährleisten hohe Standards. „Milchbauern sind täglich für ihre Tiere
im Einsatz und verfügen über großes Know-How, was Tierhaltung, Pflanzenbau, Fütterung und
bestmögliche Hygiene bei der Milchgewinnung betrifft“, zeigt Präsident ÖR Franz Reisecker hohe Anerkennung
für die Leistungen der heimischen Milchbäuerinnen und Bauern und ergänzt: „Der Weltmilchtag ist
ein offizieller Anlass, das hochwertige Produkt Milch und die damit verbundenen Leistungen der Bauern entsprechend
darzustellen.“
Hochwertige Milch von gesunden Kühen
Die oberösterreichischen Milchbäuerinnen und Milchbauern haben in den letzten Jahren einen enormen Entwicklungsprozess
durchlaufen. Mit Investitionen wurden die Haltungsbedingungen an die Tierhaltungsstandards bzw. neue Anforderungen
des Tierkomforts angepasst. Mit technischen Investitionen wurde die Arbeitswirtschaft verbessert. Durch die erfolgten
Optimierungs- und Rationalisierungsmaßnahmen kann die Milch vergleichsweise günstig erzeugt werden.
Die Anforderungen an die am Betrieb tätigen Personen sind damit heute nicht geringer. Die körperliche
Arbeit ist zwar teilweise einfacher geworden, jedoch sind die Herausforderungen im Management für den einzelnen
Landwirt heute wesentlich höher. „Unsere Milchbauern sind mit vielfältigen und komplexen Anforderungen
in den Bereichen Haltung, Tierwohl und Tierschutz, Fütterung, Technik sowie Hygiene und Wirtschaftlichkeit
konfrontiert. Bäuerliche Familienbetriebe müssen Einkommen erwirtschaften, um auch weiterhin hochwertige
Milch erzeugen zu können. Der hohe Aufwand muss mit fairen Erzeugerpreisen abgegolten werden“, betont Reisecker.
Kuhkomfort steht im Mittelpunkt
Die Arbeit mit Tieren gestaltet sich jeden Tag etwas anders. Kühe sind keine Maschinen, die man ein- oder
ausschaltet. Es sind Lebewesen und als solche stellen sie hohe Anforderungen an ihre Umwelt. Das Zusammenspiel
von Mensch und Tier steht jedoch immer im Mittelpunkt. Eine tierangepasste, komfortable Haltung und Fütterung
sind Grundlage gesunder Kühe und qualitätsvoller Milcherzeugung.
Entwicklungen auf dem Milchmarkt
Die Preisentwicklung für Milch wird heute primär vom Weltmarkt geprägt. Nach einem turbulenten Jahr
2016 haben sich die Preise wieder etwas erholt und zeigen aktuell eine positiv-stabile Tendenz. Der Milcherzeugerpreis
und die Einkommen der Milchbauern hängen sehr wesentlich von den weltweiten Märkten für wichtige
Milchprodukte ab.
Wirksame GAP für Milchbauern auch künftig unverzichtbar
„Wir brauchen auch zukünftig eine gemeinsame EU-Agrarpolitik, die es schafft, die Einkommenserwartungen der
Bauern und die Vorstellungen der Konsumentinnen und Konsumenten praxisorientiert auf einen Nenner zu bringen. Hierbei
soll auch den verschiedenen Erzeugungsformen von Milch Rechnung getragen werden. Die Land- und vor allem die Rinder-
und Milchwirtschaft bekennen sich generell zu einem sorgsamen Umgang mit Boden und Tier und leisten einen unverzichtbaren
Beitrag zur Erhaltung von Kulturlandschaft sowie Wertschöpfung im ländlichen Raum. „Für den Fall
von Marktkrisen sind daher auch künftig entsprechende Instrumente der Gemeinsamen Agrarpolitik zur Marktentlastung
unverzichtbar“, so Reisecker.
Qualitätsstrategie statt Preiswettbewerb
„Die Ausrichtung der Milchwirtschaft in Oberösterreich folgt seit vielen Jahren dem Qualitätsweg. Die
kleinstrukturierte Erzeugung und Verarbeitung kann mit den großen europäischen Mitbewerbern nicht im
Preiswettbewerb, sondern nur mit Qualität konkurrieren. Die heimische Milch- und Molkereiwirtschaft bringt
den Konsumenten heute ein vielfältiges Angebot. Mit dem Griff ins Regal entscheiden die Konsumenten auch über
die Art der dahinterstehenden Erzeugung sowie das Bild unserer Kulturlandschaft“, ruft Präsident Reisecker
aus Anlass des bevorstehenden Weltmilchtages zum Kauf heimischer Milchprodukte auf.
Zahlen und Daten zur Milch
In Oberösterreich gibt es aktuell ca. 7.830 Milchlieferanten (28.500 in Österreich). Diese halten
ca. 166.200 Kühe (535.000 in Österreich).
Diese haben im Kalenderjahr 2015 ca. 1 Million Tonnen Milch an Milchabnehmer geliefert (3,2 Millionen Tonnen in
Österreich).
Damit ergibt sich ein Schnitt von ca. 21 Kühen und einer Lieferleistung von ca. 127.000 kg Milch pro Betrieb
in OÖ.
Die Qualität dieser Milch ist äußerst hoch. Die von heimischen Molkereien verarbeitete Milch ist
zu 100 Prozent aus gentechnikfreier Produktion. Über 99 Prozent der Milch erreichen die Klasse 1 der Milchqualität,
für über 86 Prozent gibt es Zuschläge für besondere S-Klasse.
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