LH Mikl-Leitner: Feierliche Eröffnung des Geburtshauses am 14. September
Rohrau/St. Pölten (nlk) - Mit der „Haydnregion Niederösterreich“ entsteht rund um den Geburtsort
Rohrau im Bezirk Bruck an der Leitha der Brüder Joseph und Michael Haydn eine Region mit der Zielsetzung,
das Erbe der beiden Komponisten auch im Land Niederösterreich gebührend zu präsentieren und zu würdigen.
Dazu informierten Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Hermann Dikowitsch, Leiter der Abteilung Kunst und Kultur,
und Harald Kosik, Obmann des Vereins „Haydnregion Niederösterreich“, am 26.05. im Rahmen einer Pressekonferenz
in Wien.
„Die Musik hat in der Vielfalt der Kulturlandschaft Niederösterreich einen besonderen Stellenwert“, führte
Landeshauptfrau Mikl-Leitner aus, dass die Angebotspalette von der musikalischen Ausbildung in den 130 Musikschulen
bis zu großartigen Festivals wie dem Grafenegg Festival oder dem Kammermusik-Festival Allegro Vivo reiche.
„Unser Bundesland hat im Bereich der Musik eine große Tradition“, betonte Mikl-Leitner, dass Niederösterreich
„Wirkungsstätte und Heimat von großen Komponisten“ sei. Als Beispiele führte sie Walther von der
Vogelweide, Ludwig van Beethoven, Franz Schubert und Ignaz Pleyel an. 2014 habe man das Beethovenhaus in Baden
eröffnet, in Atzenbrugg gebe es regelmäßig Musikkonzerte mit Schubertwerken und in Ruppersthal
habe man im vergangenen Jahr das Pleyel-Zentrum eröffnet.
„Diese Tradition wollen wir fortsetzen und würdigen vor allem auch zeitgenössische Komponisten und Musiker“,
betonte Mikl-Leitner, dass die Vorlässe von Friedrich Cerha und Kurt Schwertsik im Kremser Archiv der Zeitgenossen
aufbewahrt, restauriert und wissenschaftlich bearbeitet werden. Nun würdige man zwei weitere große Musiker
des Landes. „Die beiden Brüder Joseph und Michael Haydn haben nicht nur ganz große Bedeutung für
die internationale Musikgeschichte, sondern sie haben auch große Bedeutung für Niederösterreich
aufgrund ihres Geburtsortes in Rohrau im Bezirk Bruck an der Leitha“, so die Landeshauptfrau.
Als Eigentümer des Haydn-Geburtshauses nehme das Land Niederösterreich seine Verantwortung wahr, renoviere
und erweitere dieses, um die Persönlichkeiten Joseph und Michael Haydn in den Mittelpunkt zu stellen und ihr
Schaffen zu würdigen. Die feierliche Eröffnung solle am 14. September dieses Jahres stattfinden, bedankte
sich die Landeshauptfrau bei Obmann Kosik und den Regionsbürgermeistern für das Mittragen der Initiative.
„Mit der überregionalen Bedeutung der Komponisten und deren Gedenkstätte wird die Bespielung und Nutzung
des Gebäudes weit ins Land hineinwirken, aber auch in benachbarte Regionen“, so Mikl-Leitner.
Seitens des Landes Niederösterreich werde man daher die Gründung der „Haydnregion Niederösterreich“
vorantreiben und die Marke „Zum Haydn“ aufbauen, führte die Landeshauptfrau aus, dass diese „zur Identifikation
der Region beitragen“ solle. Neben den Themen „Wein“ und „Römerland“ solle Haydn als dritte Säule die
Identität der Region stärken.
Die Idee hinter dem Verein „Haydnregion Niederösterreich“ sei jene, Joseph Haydn wieder „mehr und mehr den
Platz zu geben, den er anderswo auch hat“, so Obmann Kosik. Es gehe aber nicht nur um Joseph Haydn, sondern auch
um dessen Bruder Michael Haydn. „Unser Ziel ist es, sich um die gesamte Familie Haydn zu kümmern“, führte
Kosik aus, dass man mit der „Haydn Forschung Niederösterreich“ in Kooperation mit der Donau-Universität
Krems die Jugend der beiden Brüder und die Familie Haydn erforschen wolle. Ein weiterer Schwerpunkt sei die
Schaffung von Vermittlungsangeboten für Kinder. „Das Haydn-Geburtshaus soll ein Kommunikationszentrum sein“,
so Kosik. Warum Michael Haydn nicht so bekannt sei wie sein Bruder Joseph Haydn begründete der Experte damit,
dass Michael Haydn nicht so gern gereist und auch nicht verlegt worden sei. Die Verlegung seiner Werke wolle man
jetzt nachholen. Zudem werde es einen internationalen Gesangswettbewerb „Klassisches Lied & Arie“ geben, sakrale
Meisterwerke der Haydns sollen speziell an deren Todestagen erklingen und mit „Haydn Young Masters“ soll jungen
Musikern eine Plattform gegeben werden.
Die „Haydnregion Niederösterreich“ sei „ein weiterer kulturtouristischer Schwerpunkt im Römerland Carnuntum“,
so der Leiter der Kulturabteilung, Hermann Dikowitsch. Das Besondere an dieser Initiative sei, dass im Gründungskomitee
alle Bürgermeister der Region und auch Wissenschaftler vertreten seien, so Dikowitsch. „Nach 35 Jahren war
es notwendig, neue Akzente zu setzen“, sagte Dikowitsch, dass das Haydn-Geburtshaus nur wenige Tage nach dem „Haus
der Geschichte Niederösterreich“ neu eröffnet werde. Aufbauend auf der Kulturstrategie Niederösterreich
hätten die beiden Häuser drei Schwerpunkte und seien damit Vorreiter: erstens neue moderne Vermittlungskonzepte,
zweitens das Agieren in einem Netzwerk, im Falle des Haydn-Geburtshauses mit dem Verein „Haydnregion Niederösterreich“,
und drittens die wissenschaftliche Einbettung..
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