Umweltlandesrätin Eisenkopf: „Nur was man kennt, liebt man. Und nur was man liebt, schützt
man“
Oslip/Eisenstadt (blms) - „Buntes Burgenland“ ist ein gemeinsames Projekt des Naturschutzbundes Burgenland,
der Naturschutzabteilung des Landes und der Naturschutzakademie, welches möglichst viele Menschen für
Trockenrasen begeistern möchte. Wenn man von einem „Trockenrasen“ oder „Halbtrockenrasen“ spricht, stellen
sich die meisten eine braune, verwahrloste, von der Sonne verbrannte Wiese vor. Dem ist allerdings nicht so, weiß
Umweltlandesrätin Mag. a Astrid Eisendkopf: „Trockenrasen beherbergen eine Vielzahl an Pflanzen, die gerade
jetzt im Frühjahr und Sommer die Wiesen in bunte Farben tauchen. Sie zählen zu den artenreichsten Lebensräumen
im Burgenland und beherbergen sehr oft Pflanzen und Tiere, die als besonders selten oder sogar gefährdet
eingestuft sind.“ Das Projekt wurde am 23.05. im Naturschutzgebiet von Oslip, am Silberberg, von Umweltlandesrätin
Mag. a Astrid Eisenkopf, Bürgermeister Stefan Bubich, BA, Vizebürgermeister Paul Walzer, Volksschuldirektorin
Ljuba Palatin-Wild und Projektleiterin Mag. Dr. Julia Kelemen, Obfrau der Naturschutzakademie, vorgestellt.
Fast jede Gemeinde des Burgenlandes hat im Gemeindegebiet bzw. in unmittelbarer Umgebung ein Trockenrasen-Vorkommen.
Im Burgenland finden sich über 2.300 Trockenrasen-Gebiet mit einer Gesamtfläche von circa 3.500 ha. Sie
sind Teil unserer Natur- und Kulturlandschaft und oftmals dort entstanden, wo der Boden zu seicht für das
Wachsen großer Bäume und zu steinig und uneben für den Ackerbau war. Früher wurden diese Wiesen
meist als Hutweiden mit Schafen, Ziegen oder Rindern beweidet. Diese extensive Nutzung, ohne Dünger und Pflanzenschutzmittel,
förderte die Blumenpracht, einen unregelmäßigen Aufwuchs und damit auch die Vielfalt der Tierwelt.
Was kann ich hier sehen?
Typisch für Trocken- und Halbtrockenrasen ist, dass sich ihr Aussehen alle paar Wochen verändert.
Ende März taucht die Küchenschelle die Wiesen in einen violetten Schleier, Dann folgen für kurze
Zeit das gelbe Adonisröschen und die vielen weißen Blüten duftender Sträucher wie Schlehe
und Weißdorn. Im April sieht man bereits die ersten Tiere: Smaragdeidechse, Schwalbenschwanz oder Segelfalter.
Im Laufe des Mai und Juni tauchen viele neue Blumen auf, zum Beispiel Diptam und Blutroter Storchschnabel sowie
bunte Schmetterlinge.
Projektinhalte
Das Projekt soll möglichst viele Menschen für Trockenrasen begeistern. Dazu Landesrätin Mag.
a Astrid Eisenkopf: „Mein persönliches Ziel ist, dass jeder Burgenländer und jede Burgenländerin
weiß, was ein Trockenrasen ist – dass es eben kein verwahrlostes Stück Land ist, sondern ein besonders
artenreicher, schützenwerter Lebensraum. Naturschutz kann nur dann gelingen, wenn er auf allen Ebenen umgesetzt
wird – von global über regional bis lokal – und wenn wir alle gemeinsam an einem Strang ziehen.“ Das Projekt
selbst hat eine Laufzeit von mehr als zwei Jahren, und zwar von November 2016 bis Jänner 2019. Die Kosten
belaufen sich auf 63.000,-- Euro. Finanziert wird das Projekt zu zwei Drittel aus EU-Mitteln und einem Drittel
vom Land. Im Jahr 2017 sind die Volksschulen Oslip, Rechnitz und Rohrbach bei Mattersburg sowie die NMS Purbach
am Projekt beteiligt.
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