Forschungssatellit ist drittes österreichisches Objekt im All – Start in Indien im Juni
geplant
Satish Dhawan/Wien (bmvit) - Österreich schießt einen neuen Satelliten ins All. Für den
Start von „Pegasus“ gibt Weltraumminister Jörg Leichtfried am 23.05. grünes Licht. Im Juni wird der Satellit
der Fachhochschule Wiener Neustadt wird vom Weltraumbahnhof Satish Dhawan in Indien starten. Seine Aufgabe ist
es, die Zusammensetzung der Erdatmosphäre zu untersuchen. Ebenfalls an Bord befindet sich ein von der FH Wiener
Neustadt entwickelter elektrischer „Plasmaantrieb“, der erstmals im All getestet wird. „Pegasus“ ist etwa so groß
wie ein Schuhkarton. Die offizielle Genehmigung für den Satelliten überreicht Leichtfried beim heutigen
Treffen mit Projektleiter Carsten Scharlemann von der FH Wiener Neustadt. Nach den zwei Forschungssatelliten der
Uni Wien und der TU Graz ist „Pegasus“ das dritte österreichische Objekt im Weltraum.
„Mit Pegasus ist Österreichs Weltraumflotte um einen Satelliten reicher. Weltraum-Technologie nützt jedem
Österreicher und jeder Österreicherin. Der neue Satellit misst etwa die Dichte und Temperatur von Gasen
in den höchsten Teilen der Erdatmosphäre. Das hilft uns dabei, das Wetter besser vorherzusagen“, sagt
Weltraumminister Jörg Leichtfried. Das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie ist
seit 2014 auch offiziell Weltraumministerium. Es investiert jährlich etwa 70 Millionen Euro in Weltraumforschung.
Dabei werden unter anderem Erdbeobachtung, Kommunikationsnetze im All, neue Technologien wie Flugelektronik, wissenschaftliche
Instrumente und Exploration sowie Trägersysteme und Navigation für Satelliten gefördert. Auch die
Entwicklung des Plasmaantriebs des Satelliten „Pegasus“ hat das Ministerium in der Anfangsphase gefördert.
Carsten Scharlemann, Projektleiter und Leiter des Weltraumtechnik-Instituts der FH Wiener Neustadt: „An Bord von
Pegasus befindet sich ein neuartiger Plasmaantrieb, der von der FH Wiener Neustadt entwickelt wurde und nun erstmals
im Weltraum getestet wird. Bei der Entwicklung des Antriebs haben Studentinnen und Studenten der FH Wiener Neustadt
auf Erfahrungen zurückgegriffen, die im Rahmen des vom Weltraumministerium geförderten Raumfahrtprogramms
ASAP unterstützt wurden.“
Bereits seit 2013 befinden sich die Satelliten TUGSAT-1 der Technischen Universität Graz und UniBRITE der
Universität Wien im Orbit. Beide zeichnen Helligkeitsschwankungen von Sternen auf. TUGSAT-1 und UniBRITE haben
jeweils bereits mehr als 500.000 wissenschaftliche Datensätze aufgenommen.
Seit Dezember 2011 hat Österreich ein Weltraumgesetz. Es bietet den rechtlichen Rahmen für das Ministerium,
österreichische Weltraumaktivitäten vorab zu prüfen und zu genehmigen. So ist garantiert, dass die
Missionen sicher und zuverlässig durchgeführt werden.
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