Laut aktueller Erhebung der KMU Forschung Austria haben die österreichischen Gewerbe-
und Handwerksbetriebe 7,7% ihres Jahresumsatzes 2016 im Ausland erzielt.
Wien (kmuforschung) - Bei einem Gesamtumsatz von 86,9 Milliarden Euro lag das Exportvolumen der österreichischen
Gewerbe- und Handwerksbetriebe bei 6,7 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Exportquote zwar um 0,1
Prozentpunkte leicht gesunken, das Exportvolumen stieg aber um 0,5%. Die Exporte werden allerdings von nur wenigen
Unternehmen getragen. Lediglich 15% der Gewerbe- und Handwerksbetriebe waren 2016 auch im Ausland aktiv. Da zeigt
sich ein enormes Potenzial, meint Walter Bornett, Direktor der KMU Forschung Austria. Das Gewerbe und Handwerk
zeichnet sich durch qualitativ hochwertigste Produkte und Dienstleistungen mit generell sehr guten Chancen auf
internationalen Märkten aus. Diese Chancen werden aber sowohl regional als auch branchenspezifisch sehr unterschiedlich
genutzt.
Im Bundesländerranking führt Vorarlberg, wo 42% der Betriebe Umsätze mit ausländischen Kunden
realisierten. Demgegenüber waren z. B. in der Steiermark nur 7% der Betriebe exportorientiert. Die Exportquote
der exportierenden Unternehmen betrug in Oberösterreich 36%, in Tirol hingegen lediglich 15%. Bezogen auf
alle Gewerbe- und Handwerksbetriebe (auch nicht exportierende) lag die durchschnittliche Exportquote in Vorarlberg
bei 13,8%, in der Steiermark bei 4%.
Eine noch größere Bandbreite zeigt sich nach Branchen. So erwirtschafteten z. B. 70% der Kunststoffverarbeiter
36% ihres Umsatzes im Ausland. Im Baugewerbe arbeiteten hingegen lediglich 6% der Betriebe für nichtösterreichische
Auftraggeber, bei den Tischlern waren es 17% und bei den Mechatronikern 47%.
Der Anteil exportierender Unternehmen und die Exportquote differieren auch stark nach Unternehmensgrößen.
Von den größeren Gewerbe- und Handwerksbetrieben (mit 20 und mehr Beschäftigten) waren 39% exportorientiert,
von den Kleinstbetrieben (mit weniger als 10 Beschäftigten) hingegen nur 13%.
Walter Bornett vermutet, dass in kleineren Betrieben vor allem die Personalkapazität für gezielte Innovation
bzw. Marktbearbeitung fehlt und empfiehlt die Kooperation, z. B. mit Innovationsexperten aus dem Netzwerk der Austrian
Cooperative Research (ACR).
Die KMU Forschung Austria ist Mitglied von Austrian Cooperative Research (ACR), der Interessenvertretung der Kooperativen
Forschung in Österreich. ACR ermöglicht für kleine und mittlere Betriebe die Umsetzung von Innovationen
und ist ihr Netzwerkpartner in Forschung und Forschungspolitik.
Datenquelle:
KMU Forschung Austria, Konjunkturbericht für das Gewerbe und Handwerk, 1. Quartal 2017, Wien, April 2017
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