Nach Trumps Angriff auf die Zukunft der nächsten Generationen – Oberösterreich Teil
der weltweiten Allianz der Regionen für den Klimaschutz - bereits 39 zusammengeschlossen, darunter auch fünf
US-Bundesstaaten
Linz (lk) - Trump schadet der eigenen US-Wirtschaft, er schadet dem Klima - vor allem ist seine Ankündigung
eines Ausstiegs aus dem Weltklimavertrag ein dramatischer Angriff auf die Zukunft der nächsten Generationen",
reagiert Oberösterreichs Klimaschutz-Landesrat Rudi Anschober entsetzt auf die Ankündigung des US-Präsidenten.
"Jetzt muss die restliche Weltgemeinschaft von der EU bis Indien und China noch enger zusammenrücken
und gemeinsam das Tempo für Emissionsverringerungen deutlich erhöhen. Und es braucht in dieser neuen
Allianz auch eine enge Einbindung der US-Bundesstaaten und großen Städte, die entschlossener denn je
sind, ihren Kurs für Klimaschutz fortzusetzen", appelliert Anschober.
Fünf starke und besonders engagierte US-Bundesstaaten - von Kalifornien über New York bis Washington
- sind bereits in der weltweiten Allianz der Regionen für Klimaschutz, der "Climate Group", eingebunden,
die 12 % des globalen BIP repräsentieren und bei der auch Anschober für Oberösterreich aktiv ist
- zuletzt bei der Weltklimakonferenz in Marrakesch im vergangenen November.
Anschober: "Es braucht jetzt eine klare entschiedene Reaktion der Weltgemeinschaft, das Tempo für Klimaschutz
muss erhöht werden. Dies wird unterstützt und erleichtert durch die Preisentwicklung: erste Off-Shore
Windkraftparks können ohne Förderung errichtet werden, Strom aus Sonne und Wind hat sich massiv verbilligt
und ist heute vielfach preisgünstiger als Strom aus Kohle, Öl, Gas oder Atom. Mit jedem Jahr wird Klimaschutz
stärker die auch kurzfristig wirtschaftlichere Variante."
Der oö. Klimabericht zeigt, wohin der Weg Trumps führen kann: immer mehr Extremwitterung mit schweren
Unwettern und steigenden Temperaturen.
Anschober mahnt daher auch: "Wir dürfen nicht nur in die Ferne sehen, sondern müssen auch die Hausaufgaben
erledigen. Der von mir im Mai vorgelegte oö. Klimabericht zeigt die Weiterführung der weltweiten Temperaturrekorde:
2016 war in Österreich das viertwärmste und gleichzeitig unter den 25 nassesten Jahren. Allein im Juni
und Juli verwüsteten acht massive Unwettertage teils ganze Ortschaften in Oberösterreich. In Zeiten,
wo ein Jahres-Temperaturrekord den nächsten, ein Unwetterereignis das nächste jagen, ist Klimawandel
für uns alle spürbar, in manchen Regionen sind die Konsequenzen nur noch viel dramatischer, denkt man
etwa an die jetzt dürre, früher so fruchtbare Daara-Ebene in Syrien, eine Mitursache für den Krieg
dort. Klimaschutz und Klimawandel-Anpassung sind daher die Gebote der Stunde. Und da haben auch wir in Oberösterreich
noch viel zu tun - vor allem die Verkehrswende hin zur Elektromobilität und zu einem drastisch verbesserten
Öffi-Angebot und eine konsequente Weiterführung der Energiewende sind alternativlos."
Anschobers erster oö. Klimabericht, erst vor einem Monat fertiggestellt, zeigt auf: zwischen 1990 und 2015
blieben die Treibhausgas-Emissionen in OÖ annähernd auf demselben Niveau (plus 0,8 Prozent). Sie erreichten
2004 einen bisherigen Top-Wert und konnten seither durch viele Maßnahmen schrittweise leicht verringert werden.
Dominiert wird die Emissionsentwicklung in OÖ durch die Großindustrie, enorme Verringerungen konnten
im Bereich der Raumwärme (minus 46 Prozent seit 1990) sowie bei der Energieaufbringung (minus 52 Prozent)
erreicht werden. Das beweist, dass die Energiewende wirkt und dass erfolgreicher Klimaschutz machbar und auch wirtschaftlich
vernünftig ist.
Neben der Energiewende ist das zweite Hauptpotenzial für erfolgreichen Klimaschutz in Oberösterreich
die breite Klimaschutzbewegung: bereits 296 Gemeinden, 193 Schulen und über 600 Betriebe sind im Klimabündnis
in OÖ aktiv, dazu kommen 13 Klimamodellregionen im ganzen Bundesland.
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