Europäische Toleranzgespräche widmen
 sich der „Zukunft der Freiheit“

 

erstellt am
01. 06. 17
13:00 MEZ

LH Kaiser: Ein herausforderndes Thema – Toleranzgespräche sind große Bereicherung des Landes
Fresach/Klagenfurt (lpd) - „Die Zukunft der Freiheit. Europas Zivilgesellschaft und die Folgen der Globalisierung“, lautet der Titel der diesjährigen und nunmehr dritten Europäischen Toleranzgespräche in Fresach und Villach. Was wird aus unserer Demokratie? Im Rahmen der Toleranzgespräche werden Wege aufgezeigt und Versuche unternommen, um die Souveränität über unsere Freiheit und Demokratie zurückzuerobern und zu sichern.

Am Abend des 31.05. wurden das Toleranzfestival mit Empfang im Congress Center in Villach und anschließendem Theater am Drauschiff („Ich, Zarah“ von Franzobel) eröffnet. „Die Toleranzgespräche sind eine großartige Bereicherung des Landes“, lobte der Landeshauptmann - er wurde von seiner Lebensgefährtin Uli Wehr begleitet - diese gemeinsame herausragende Initiative. Von Fresach würden wieder viele wichtige, weiterführende Impulse ausgehen, zeigte sich Kaiser zuversichtlich. .

Die Zukunft der Freiheit sei ein herausforderndes Thema, allein wenn man an die Tatsache der zunehmenden Überwachung denke. Er machte deutlich, dass Freiheit einst nur wenigen und eingeschränkt vorbehalten war. Freiheit heute stehe immer im Zusammenhang und Wechselspiel zu anderen Werten wie Solidarität und Gleichheit. Freiheit ohne Toleranz etwa wäre jedenfalls nicht ideal. Die Freiheit des Einzelnen ende dort, wo sie die Freiheit des anderen gefährde, sagte Kaiser und verwies darauf, dass es ein "Reich der Freiheit", aber auch "ein Reich der Notwendigkeit", frei nach Karl Marx, geben müsse.

Hannes Swoboda, Präsident des Kuratoriums, betonte in seiner Begrüßung die Notwendigkeit, sich mit politischer Bildung und mit Medien umfassend zu befassen. Er meinte auch, dass Freiheit eine Sache der Kultur und der Emotionen sei. Zum Wissen hinzu kommen müsse auch der „Anstand des Herzens“, so Swoboda.

Superintendent Manfred Sauer sagte, dass Freiheit ein kostbares Pflänzchen sei und dass die Menschen ihre Stimmen erheben sollten, wenn sie in Gefahr ist. Allzu oft gebe es Momente des Wegschauens. Sauer dankte auch der Stadt Villach für die Unterstützung der Toleranzgespräche sowie allen Sponsoren. Er stellte als neue Bildungsmanagerin Veronika Gaugeler-Senitza näher vor, die im Rahmen des Europäischen Toleranzzentrums in Fresach sowie in der evangelischen Bildungsarbeit tätig ist.

Villachs Bürgermeister Günther Albel gratulierte ebenfalls zu den Toleranzgesprächen. Diese seien ein starkes Zeichen, das über Kärnten hinaus Wirkung zeige. Grundprinzipien der Freiheit und Toleranz müssten außer Streit gestellt sein, so Albel. Grußworte sprach auch PEN-Präsident Helmuth A. Niederle. Er ging auf die Funktion von Literatur näher ein.

Herzlich begrüßt wurden in Villach auch viele Ehrengäste und Vortragende, unter ihnen Landesrat Rolf Holub, Landtagspräsident Reinhold Rohr, Landesschulratspräsident Rudolf Altersberger, OSZE-Präsidentin Christine Muttonen, Bezirkshauptmann Bernd Riepan, PH-Rektorin Marlies Krainz-Dürr, Caritasdirektor Josef Marketz, Publizist Ronald Barazon. Bedankt wurde auch Kommunikationsberater und Organsiator Wilfried Seywald. Musikalisch umrahmt wurde der Empfang von Julia und Günter Lenart.

Fresach steht für offenen Dialog und Begegnung. Zum Auftakt heute werden alle anwesenden TeilnehmerInnen an insgesamt 50 Runden Tischen Gelegenheit haben, ihre persönlichen Ansichten zum Thema Freiheit zu formulieren. Aus Anlass des Reformationsjubiläums findet auch eine Diskussion zum Thema „Luther und die Freiheit – was bleibt von der Reformation?“ durchgeführt.

Am 2. Juni ist Unternehmertag: Hier wird über die Themen Freier Markt, Freihandel und freies Unternehmertum diskutiert. Den Abschluss bildet das Toleranzfrühstück am 3. Juni, bei dem es die Gelegenheit gibt, mit bekannten Autorinnen und Autoren, Wissenschaftlern und Ökonomen an einem Tisch zu sitzen und zu sprechen. Weiters folgt die Preisverleihung der Fresacher Toleranzpreise 2017. Auch eine „Fresacher Freiheitscharta“ soll laut Hannes Swoboda erarbeitet werden.

 

 

 

Weitere Informationen:
http://www.fresach.org

 

 

 

 

 

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