Präsentation der "Empfehlung zur Darstellung von Menschen mit Behinderungen in den
Medien"
Wien (bka) - "Die Berichterstattung muss das Leben von Behinderten als Ganzes erfassen und sich nicht
auf Leiden, Opferrolle oder andere Klischees reduzieren. Medienschaffende und Medienkonsumenten sind heute gleichermaßen
gefordert, sich um einen respektvollen Umgang zu bemühen, den jeder Mensch erwarten darf. Denn es geht um
die Kultur des Miteinander in der Demokratie", so Medienminister Thomas Drozda bei der Präsentation der
"Empfehlung zur Darstellung von Menschen mit Behinderungen in den Medien" im Bundeskanzleramt, bei der
auch Volksanwalt Günther Kräuter und hochrangige Vertreter von Medienunternehmen wie der Generaldirektor
des Österreichischen Rundfunks (ORF), Alexander Wrabetz, teilnahmen.
Im Jahr 2008 hat die Republik Österreich die UN-Behindertenrechtskonvention ratifiziert. Dort wird eine Abkehr
von gängigen Rollenklischees und einseitiger, diskriminierender Darstellung von Menschen mit Behinderungen
in Medien gefordert. Im Zuge des "Nationalen Aktionsplans für Behinderung 2012-2020" wurde im Bundeskanzleramt
die "Empfehlung zur Darstellung von Menschen mit Behinderungen in den Medien" erarbeitet.
"Die nun vorliegenden Empfehlungen wurden in intensiven Gesprächen von Vertreterinnen und Vertretern
der Behindertenorganisationen und der Medien gemeinsam ausgearbeitet. Wir im Bundeskanzleramt haben den Prozess
als Moderator begleitet", so Drozda weiter. "Einige der darin angesprochenen Maßnahmen sind bereits
in Umsetzung, andere in Vorbereitung. Besonders wichtig ist uns, dass das Thema auch verstärkt in die österreichische
Journalistinnen- und Journalistenausbildung integriert wird. Ebenso bedeutsam ist, dass die Präsenz von Betroffenen
in den Medien erhöht wird. Und nicht zuletzt muss der Zugang zu Informationen durch Barrierefreiheit erleichtert
werden."
Eine der Maßnahmen wird im Bundeskanzleramt umgesetzt: Der Bundespressedienst hat eine Info-Schnittstelle
‘Medien & Barrierefreiheit‘ eingerichtet.
Die Journalisten Claus Reitan und Evelyne Huber präsentierten die neue Medienplattform barrierefreiemedien.at,
die Empfehlungen, Tipps, Materialien und Quellen sowie Links für die Darstellung von Menschen mit Behinderungen
in den Medien bietet. "Meinungsäußerungsfreiheit, Unabhängigkeit und Bedeutsamkeit der Medien
verpflichten Journalismus und Medienunternehmen zu Verantwortung, auch und gerade in der Darstellung von Menschen
mit Behinderungen. Wir haben es daher sehr gerne übernommen, die Webplattform, koordiniert vom Bundeskanzleramt
und im Auftrag des Verbandes Österreichischer Zeitungen (VÖZ) zu konzipieren und umzusetzen“, erklärten
die beiden Journalisten.
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