Positiver Trend vor allem bei Jugendlichen – weiterhin schwierige Arbeitsmarktsituation für
Ältere – Sozialminister Stöger fordert rasche Umsetzung der Aktion 20.000
Wien (bmask) - Der positive Trend am österreichischen Arbeitsmarkt hat auch im Mai weiter angehalten.
Die Arbeitsmarktdaten zeigen auch für den Vormonat einen weiteren Anstieg der Beschäftigungszahlen und
des Stellenangebots und eine insgesamt sinkende Arbeitslosigkeit. Von der aktuellen Entwicklung profitieren insbesondere
Jugendliche bis 24 Jahre. Dahingegen haben Personen über 50 Jahre nach wie vor mit einer schwierigen Arbeitsmarktsituation
zu kämpfen. „Die aktuellen Arbeitsmarktzahlen bestätigen die Trendwende der letzten Monate. Es gibt sehr
positive Entwicklungen – etwa bei Jugendlichen – aber es gibt auch Entwicklungen auf die wir dringend reagieren
müssen. Das betrifft insbesondere die schwierige Arbeitsmarktsituation für ältere Arbeitssuchende
über 50 Jahre. Sie haben oft ihr ganzes Leben hart gearbeitet und suchen nun schon seit über einem Jahr
verzweifelt nach Arbeit. Diese dürfen wir nun nicht respektlos mit der Einführung eines Hartz-IV-Modells
in Österreich bestrafen. Ich will ihnen im Gegenteil mit der Aktion 20.000 und dem Beschäftigungsbonus
so schnell wie möglich zu neuen Perspektiven in ihrem Leben verhelfen“, setzt sich Sozialminister Alois Stöger
für eine rasche Umsetzung der Arbeitsmarktinitiativen aus dem Regierungsprogramm ein.
Weiterer Rückgang der Arbeitslosenquote im Mai
Ende Mai waren insgesamt 3.643.000 Personen unselbständig beschäftigt. Das entspricht einer weiteren
Steigerung um 62.000 Arbeitsplätze (+1,7%) gegenüber dem Vorjahreswert. Demgegenüber sind in Österreich
aktuell 318.022 Personen als arbeitslos vorgemerkt. Das sind um 16.367 Personen (–4,9%) weniger als noch ein Jahr
zuvor. Inklusive der Personen in Schulungen des Arbeitsmarktservice beträgt die Zahl der Vorgemerkten 394.511.
Das bedeutet einen Rückgang gegenüber 2016 um 10.959 (-2,7%). Damit liegt die Arbeitslosenquote nach
nationaler Definition aktuell bei 8,0 Prozent (-0,5%). Die Arbeitslosenquote nach der internationalen Erhebungsmethode
gemäß EUROSTAT wird für Österreich mit 5,5 Prozent angegeben (-0,5%) und liegt damit deutlich
unter dem EU-Durchschnitt von 7,8 Prozent.
Ein deutlicher Rückgang der Arbeitslosigkeit ist in besonders konjunkturabhängigen Branchen zu verzeichnen.
In der Bauwirtschaft ist die Arbeitslosigkeit im Mai um 13,0 Prozent gesunken, in der Warenproduktion um 7,8 Prozent
und in der Arbeitskräfteüberlassung um 5,3 Prozent. Auch im Tourismus zeigt sich ein Rückgang um
4,4 Prozent. Im Handel ist die Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahr um 6,1 Prozent zurückgegangen.
Ein leichter Anstieg zeigt sich hingegen noch im Gesundheits- und Sozialwesen mit 1,4 Prozent. Rückläufig
ist die Arbeitslosigkeit sowohl bei Frauen (-3,2%) als auch bei Männern (-6,3%). Bei InländerInnen geht
die Zahl der Arbeitslosen aktuell um 5,6 Prozent zurück und auch bei Personen ohne österreichische Staatsbürgerschaft
ist die Zahl der Arbeitsuchenden abnehmend (-3,2%).
Steigendes Stellenangebot
Die positive Gesamtentwicklung spiegelt sich auch in der Zunahme der offenen Stellen wider. Der Bestand der
beim Arbeitsmarktservice gemeldeten Stellen beträgt aktuell 59.858 und liegt damit um 43,9 Prozent über
dem Vorjahreswert. Ebenso positiv entwickelt sich auch der Lehrstellenmarkt. So liegt die Zahl der Lehrstellensuchenden
aktuell um 6,4 Prozent unter dem Vorjahreswert während der Bestand an gemeldeten offenen Lehrstellen um 32,6
Prozent zugenommen hat. 4.647 Lehrstellensuchenden stehen 4.272 betriebliche Lehrstellen gegenüber.
Rückgang der Jugendarbeitslosenquote um 16 Prozent
Wie auch in den Vormonaten sind es aktuell wieder junge Menschen die von der Erholung der Wirtschaft und des
Arbeitsmarktes überdurchschnittlich profitieren. Die Anzahl der Arbeitslosen im Alter von 15- bis 24 geht
Ende Mai gegenüber dem Vorjahr um 16,0 Prozent zurück. Damit hat sich hier der Rückgang seit 18
Monaten beinahe kontinuierlich verstärkt. Die Jugendarbeitslosenquote beträgt in Österreich nach
dieser Definition 10,5 Prozent, im EU-Durchschnitt liegt dieser Wert mit 16,7 Prozent deutlich über dem österreichischen
Niveau.
Arbeitslosigkeit in allen Bundesländern rückläufig – Spitzenreiter Steiermark
Die Zahl der Arbeitslosen ist auch Ende Mai wieder in allen Bundesländern rückläufig. Hier können
im Mai die Steiermark (-10,3%), das Burgenland (-8,3%) und Kärnten (-7,4%) die stärksten Abnahmen verzeichnen.
In Wien liegt die Zahl der vorgemerkten Arbeitslosen aktuell um 3,7 Prozent unter dem Vorjahreswert. Einen Rückgang
von 1,5 Prozent kann auch Niederösterreich verzeichnen.
Schwierige Arbeitsmarktsituation für Personen 50+
Trotz der guten Gesamtentwicklung haben einige Gruppen weiterhin mit Problemen am Arbeitsmarkt zu kämpfen.
Das betrifft insbesondere Personen ab 50 Jahren, die nach dem Verlust des Arbeitsplatzes aktuell kaum mehr aus
der Arbeitslosigkeit herauskommen. Von den 97.795 arbeitslos vorgemerkten Personen in diesem Alter haben 47.861
schon mehr als 12 Monate keine nachhaltige Beschäftigungsaufnahme. Diese Gruppe hat damit innerhalb eines
Jahres um 4.349 bzw. +10,0 Prozent zugenommen. Auch für gesundheitlich Beeinträchtigte bzw. Menschen
mit Behinderungen zeigt sich das Arbeitsmarktgeschehen nach wie vor besonders schwierig. Aktuell liegt hier die
Zahl der Arbeitslosen um 4.280 bzw. 6,1 Prozent über dem Wert des Vorjahres.<
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