Wien (impiulstanz) - Vvom Ballett bis zum Rave. Madison Tanz in kambodschanischer Appropriation. Oder lieber
doch – Alles Walzer? Wie bei Raimund Hoghe, der den weltberühmten Wiener Paartanz von Ravels La Valse bis
zu Waltzing Matilda in der Version von Rod Stewart hochleben lässt. Weltpremieren, große Gruppenstücke,
aber auch intime Soli und Aufsehen erregende Performances stehen von 13. Juli bis 13. August am Programm des ImPulsTanz
– Vienna International Dance Festival.
Eröffnet wird das diesjährige Festival am 13. Juli mit der neuen und einmaligen Soloperformance I am
a Mistake von Jan Fabre im Leopold Museum, welches dem belgischen Ausnahmekünstler die Ausstellung STIGMATA
– Actions & Performances 1976–2016 widmet. Von da aus bricht ImPulsTanz auf zu mehr als einhundert inspirierenden
Begegnungen mit Künstler_innen und Themen unserer Zeit: Zur Uraufführung von Jan Fabres neuestem Theaterstück
etwa mit dem provokanten Titel Belgian Rules / Belgium Rules. Zu Michael Laubs weltumspannend aktuellem Spiel um
Liebe und Macht in Fassbinder, Faust and the Animists. Zu Germaine Acognys Reise in ihre Vergangenheit zu einem
Kontinent, der unsere Zukunft prägen wird. Zu John Coltranes, Anne Teresa De Keersmaekers und Salva Sanchiz'
künstlerischer Deklaration des "Pursuit of Happiness" ebenso wie zu Raimund Hoghes insistierender
Erinnerung an die glücklosen Opfer zwischen den Kontinenten. Aber auch zur Liebeserklärung an den Zusammenhalt
der Ich bin O.K. Dance Company und zu Christine Gaiggs performativem Manifest für sexuelle Selbstbestimmung.
Und auch dem Ende wohnt ein Zauber inne – der widerständig-romantische von Ismael Ivo sowie Dada Masilos,
die mit Swan Lake und Giselle im Wiener Volkstheater aufbegehrt. Doch das eigentliche Ende des Festivals ist auch
heuer zwei Künstler_innen vorbehalten, die ihre ganz eigenen Sichtweisen auf den zeitgenössischen Tanz
haben: Dem großen Ivo Dimchev mit einem Konzert im Zeichen seines neuen Albums und Dirk Stermann, der diesmal
mit Florentina Holzinger in den Ring steigt.
Tanz und Performance sind mittlerweile feste Größen in den Museen dieser Welt. Und so wurde auch aus
einem Sommerflirt zwischen ImPulsTanz und dem mumok und dem Leopold Museum eine blühende Beziehung. Im Leopold
Museum begegnet das Performance-Lebenswerk von Jan Fabre den Wiener Künstler_innen Akemi Takeya und Oleg Soulimenko,
oder Gaëtan Rusquet, Elina Maligina, Marie-Caroline Hominal, Mårten Spångberg und François
Chaignaud. Im mumok dialogisieren unter dem Titel Private? What Private?! Christine Gaigg, Lisa Hinterreithner,
Philipp Gehmacher, Maria F. Scaroni und Peter Pleyer mit den laufenden Ausstellungen – darunter Jakob Lena Knebls
opulente Schau Oh! und die Personale von Martin Beck. In der Hofstallung wird Ivo Dimchev sechs Tage lang u. a.
singen, malen und dichten und dabei wohl den Begriff Live Art auf eine neue Stufe heben. Im mumok kino sind Filme
von u. a. Matthew Barney, Erna Ómarsdóttir und Valdimar Jóhannsson mit der Icelandic Dance
Company, oder der Tanzfilmklassiker Rosas danst Rosas von Thierry De Mey zu sehen. Und fast wie nebenbei wird Doris
Uhlich die Außenhaut der Wiener Secession zum Schwingen bringen und Liz King bespielt die Akademie der bildenden
Künste Wien.
Und als wäre das alles nicht genug, gilt es noch das Unmögliche zu versuchen. Etwa jamaikanischen Dancehall
und europäisches Ballett zusammenzubringen während ein Hund zu Raggae Sounds aus Kingston abgeht. Willkommen
zu Hause Cecilia Bengolea und François Chaignaud. Willkommen zurück: Marlene Monteiro Freitas und Andreas
Merk. Endlich wieder da: Ian Kaler, Mark Tompkins, Takao Kawaguchi, Koffi Kôkô, Wim Vandekeybus, Christian
Rizzo, Catherine Diverrès u. v. m.
Ansonsten ist die junge Generation bei ImPulsTanz am Wort, die da [8:tension] heißt und sich seit 2001 von
ihrer aufregendsten Seite zeigt. Mit Punk, Poetry, Eisbären und Pandas, frivolen Teezeremonien, berückendem
Tanz und allem anderen, was außerhalb des ganz normalen Wahnsinns liegt!
Tickets sind ab sofort auf http://www.impulstanz.com
sowie an der ImPulsTanz Tageskasse im MuseumsQuartier erhältlich!
|