Höherer Anteil des Verkehrs an Luftbelastung zeigt Handlungsbedarf
Innsbruck (lk) - Zu den am 31.05. von der Universität Innsbruck veröffentlichten Ergebnissen zu
den Verursachern starker Luftverschmutzung fordert LHStvin Ingrid Felipe erneut einen strengeren Umgang mit den
im Vergleich zu benzinbetriebenen Fahrzeugen deutlich schadstoffreicheren Dieselfahrzeugen: „Die gemeinsame Forderung
der Klimaschutzlandesrätinnen und –räte vom November 2015 nach einem Ende der steuerlichen Dieselprivilegierung
ist aufrecht und aktueller denn je.“ Diesel verursacht deutlich mehr Schadstoffausstoß als Benzin, ist aber
mit einem Steuerprivileg von 8,5 Cent pro Liter subventioniert. Sowohl der heutige Verkehrsminister, damals noch
als Landesrat der Steiermark, als auch der Umweltminister waren bei der Konferenz der KlimaschutzlandesrätInnen
in Wien anwesend und sind für die Tiroler LHStvin aufgefordert, entsprechende Schritte in die Wege zu leiten.
Das Land Tirol setze mit deutlich mehr Investitionen in den öffentlichen Verkehr, mit Nachtfahrverboten für
LKW, mit dem seit 1. Mai stärker greifenden sektoralen LKW-Fahrverbot und mit dem ebenfalls in guter Zusammenarbeit
mit dem Verkehrsministerium eingeführten Luft-100er auf 120 Kilometern des Tiroler Autobahnnetzes einen klaren
Schwerpunkt auf die Luftgüte.
Verkehrsanteil höher als angenommen
Die Studie der Universität Innsbruck untermauert einmal mehr, dass der Verkehr als Hauptverursacher für
Stickstoffdioxid-Überschreitungen zu nennen ist. Die von den Fahrzeugen ausgestoßenen Schadstoffmengen
liegen laut dieser Studie deutlich über den bisher für Berechnungen verwendeten Werten. Man müsse
zwischen Immissionswerten – also zwischen der gemessenen Luftbelastung – und Emissionen, also den ausgestoßenen
Schadstoffen – unterscheiden, stellt der für die Luftgüte zuständige Abteilungsleiter der Waldschutz-Abteilung,
Christian Schwaninger, klar. Die Summe der Immissionen – im konkreten Fall der Stickstoffdioxidanteil in der Luft
– ist unbestritten, neu sind die Erkenntnisse zum Anteil des Verkehrs an den gesamten Schadstoffemissionen in der
Stadt Innsbruck.
Die StudienautorInnen der Universität Innsbruck haben ihre Untersuchungen mit den zuständigen Stellen
im Land akkordiert durchgeführt und auch Zugriff auf Datenreihen bekommen, die ihre Forschung unterstützt
haben. Die Studie zu den VerursacherInnen von Schadstoffen in der Luft wird in Fachkreisen als hoch relevant eingeschätzt,
was auch für die politischen Maßnahmen nicht ohne Folgen bleiben werde. „Die Ergebnisse zeigen einerseits,
dass wir am richtigen Weg sind und andererseits, dass eine umweltfreundlichere Mobilität einen noch wichtigeren
Beitrag zu besserer Luft und zum Klimaschutz leisten werde, als bisher angenommen“, sagt Ingrid Felipe.
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