Muttonen: Regionen profitieren wirtschaftlich, gesellschaftlich und kulturell von Vielfalt
und Miteinander
Villach/Wien (pk) – Derzeit gibt es in Europa weit über 300 nationale Minderheiten. Jeder und jede
siebente EuropäerIn gehört einer nationalen Minderheit an. Welche Möglichkeiten haben ParlamentarierInnen,
um nationale Minderheiten zu schützen? Diesem Thema widmete sich im Congress Center Villach die zweitägige
OSZE-Konferenz "Retreat National Minorities", die am 30.05. zu Ende ging. Eingeladen haben dazu das Österreichische
Parlament und die Parlamentarische Versammlung der OSZE (OSZE-PV). Bei der Tagung diskutierten ParlamentarierInnen
aus 13 Ländern ihre Möglichkeiten, geeignete Strukturen und stützende Rahmenbedingungen für
nationale Minderheiten zu schaffen. Die Präsidentin der OSZE-PV, Christine Muttonen, eröffnete die Konferenz.
Die ParlamentarierInnen sieht sie aufgerufen, Projekte des Dialogs und der Zusammenarbeit zu initiieren. Gäste
waren unter anderem OSZE-Hochkommissar für nationale Minderheiten Henrik Villadsen und der OSZE-PV-Generalsekretär
Roberto Montella.
"Retreat National Minorities": Parlamentarische Möglichkeiten zum Schutz und zur Förderung
von Minderheiten
Der Umgang mit nationalen Minderheiten ist ein wichtiger Faktor für demokratische Gesellschaften. Dennoch
nehmen sie in der Öffentlichkeit nur wenig Raum ein. Daher sollten Minderheiten von öffentlichen Institutionen
aktiv unterstützt werden, betont die OSZE-PV. Um die Möglichkeiten von ParlamentarierInnen auszuloten
und Ideen auszutauschen, wurde am 29. und 30. Mai 2017 die Tagung "Retreat National Minorities" in Villach
abgehalten. Ziel der Konferenz war es, das Potenzial von ParlamentarierInnen aufzuzeigen, Voraussetzungen für
den Schutz und die Förderung von Minderheiten zu schaffen, und aufzuzeigen, wie Regionen selbst von diesen
Entwicklungen profitieren können.
Muttonen: Nachhaltige Wege für das Zusammenleben aller Menschen in unseren Ländern finden
Multi-ethnische Gesellschaften können Perspektiven erweitern und Kooperationen fördern, sagte die Präsidentin
der OSZE-PV und SPÖ-Abgeordnete Christine Muttonen, die eine wichtige Rolle von ParlamentarierInnen bei der
Umsetzung der Aufgabe der OSZE, "ein nachhaltiges, friedliches und konfliktfreies Zusammenleben aller Menschen
in unseren Ländern zu ermöglichen", sieht. Es gebe viele Beispiele, die zeigen, dass Spannungen
erfolgreich verhindert und abgebaut werden können und dass Regionen, in denen verschiedene ethnische Gruppen
friedlich zusammenleben, von der Vielfalt und vom Miteinander wirtschaftlich, gesellschaftlich und kulturell profitieren.
"Als ParlamentarierInnen haben wir eine wichtige Schlüsselrolle, da wir Projekte des Dialogs und der
Zusammenarbeit initiieren und unterstützen und auch die rechtlichen Voraussetzungen für ein friedliches
und konstruktives Zusammenleben schaffen können", zeigt sich Muttonen überzeugt.
OSZE-PV: Gegenseitiges Verständnis mit OSZE-Instrumenten stärken
Der Generalsekretär der OSZE-PV, Roberto Montella, betonte, dass die OSZE über die geeigneten Instrumente
verfügt, um nationale Versöhnung und gegenseitiges Verständnis zu schaffen. Die Konflikte, die Süd-Ost-Europa
verwüsteten, waren Tragödien für die jeweiligen Länder. Die OSZE habe dabei gezeigt, dass sie
positiven Einfluss auf die Leben der Menschen haben kann. Deshalb sollen diese Möglichkeiten der OSZE in allen
OSZE-Staaten verstärkt und auch genutzt werden, sagte Montella.
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