Austauschtreffen der Monitoringausschüsse von Tirol und Südtirol
Bozen/Innsbruck (lk) - Zu einem Austauschtreffen der Monitoringausschüsse von Tirol und Südtirol
kam es am 30.05. im Innsbrucker Landhaus. „Sowohl Österreich als auch Italien haben die UN-Konvention über
die Rechte von Menschen mit Behinderungen unterzeichnet. Demzufolge haben sich laut dieses internationalen Vertrages
beide Länder verpflichtet, die Menschenrechte und Grundfreiheiten von Menschen mit Behinderungen zu fördern,
zu schützen und zu gewährleisten“, erläutert Soziallandesrätin Christine Baur. Die jeweiligen
Monitoringausschüsse in Tirol und Südtirol wurden zur Überwachung der UN-Behindertenrechtskonvention
eingerichtet.
LRin Baur nahm die Gelegenheit wahr und stellte das Tiroler Projekt „Mach mit! Es geht um uns!“ vor, das der Erarbeitung
eines neuen Tiroler Behindertenhilfegesetzes – dem Teilhabegesetz – diente. Dieses Projekt wurde mit dem Österreichischen
Verwaltungspreis als good-practice-Beispiel für die gelungene Umsetzung der UN-Konvention über die Rechte
für Menschen mit Behinderungen gewürdigt. Laut Jury stelle die gewählte Methode sicher, dass Menschen
mit Behinderungen selbst nachhaltig in den Gesetzwerdungsprozess eingebunden sind.
Weitere Themen des Austausches waren einerseits strukturelle Fragen zur Organisation der Ausschüsse, insbesondere
zur Abhaltung von öffentlichen Sitzungen. Andererseits wurden Fragestellungen zu den Bereichen Inklusive Bildung
und die psychiatrische Versorgung dies- und jenseits des Brenners erörtert: Südtirol hat bereits seit
über 40 Jahren keine Sonderschulen mehr, auch in der Psychiatrie wurden neue Wege abseits von geschlossenen
Anstalten beschritten. „Das sind spannende Themen für die aktuellen Debatten in Österreich. Hier lohnt
sich ein Blick über die Landesgrenzen hinaus“, resümiert Isolde Kafka, Vorsitzende des Tiroler Monitoringausschusses.
Mit Michaela Morandini, der Vorsitzenden des Südtiroler Ausschusses, wurden weitere Austauschtreffen vereinbart.
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