4 Schwerpunkte: Innovation fördern, Bewusstsein schaffen, bäuerliche Familien unterstützen
und Familienbetriebe stärken
St. Pölten (nlk) - „Unsere Bäuerinnen und Bauern arbeiten professionell, innovativ und naturnah“,
betonte LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf am 31.05. im Rahmen einer Pressekonferenz in der Versteigerungshalle
Bergland, bei der er ein umfassendes Agrarpaket, das er in den letzten Wochen fürdie niederösterreichischen
Bäuerinnen und Bauern geschnürt hat, präsentierte. Dieses besteht aus den vier Schwerpunkten „Innovation
fördern“, „Bewusstsein für heimische Lebensmittel schaffen“, „Bäuerliche Familien unterstützen“
sowie „Vielfalt und Familienbetriebe stärken“.
Zum Schwerpunkt „Innovation fördern“ führte Pernkopf aus, dass man mit einer Kontrolldatenbank den Kontrolltourismus
auf den Höfen eindämmen wolle. Er sprach in diesem Zusammenhang von einer „Vereinfachung mit Hausverstand“.
Die AMA-Marketing werde sämtliche Kontrollergebnisse in einer einzigen Datenbank bündeln, damit sollen
Doppelerhebungen vermieden werden. Begonnen werde mit den Legehennenbetrieben, so der LH-Stellvertreter. Weiters
solle es eine Ausweitung der Pflanzenöl-Traktor-Förderung geben, man werde diese von 1.500 Euro auf bis
zu 5.000 Euro aufstocken. Ein weltweites Thema sei die Wasserversorgung, in einer Machbarkeitsstudie mit der Landwirtschaftskammer
Niederösterreich sollen innovative Wege der Wasserversorgung aufgezeigt werden.
Man habe in Niederösterreich großartige Landwirtschaftliche Fachschulen, so Pernkopf. Um jungen Menschen
die besten Ausbildungsmöglichkeiten zu bieten, wolle man auch einen agrarischen Fachhochschulstudiengang und
fordere daher seitens des Bundes eine rasche Ausschreibung. Bei einer Ausschreibung werde man sich mit dem Standort
Wieselburg bewerben, dafür sei man bestens gerüstet.
„Unsere Bäuerinnen und Bauern schaffen hochwertige Lebensmittel und sind daher die besten Konsumentenschützer“,
betonte der LH-Stellvertreter, dass man das Bewusstsein für heimische Lebensmittel schaffen wolle. Aus diesem
Grund wolle man das Programm „Erlebnis Bauernhof“ forcieren. Jährlich würden bereits 24.000 Kinder an
diesem Programm teilnehmen, diese Zahl wolle man auf 40.000 erhöhen. Langfristiges Ziel sei: „Jedes Kind soll
einmal auf einem Bauernhof gewesen sein.“ Weiters fordere man, die Lehrmaterialien zum Thema Landwirtschaft zu
verbessern und ein eigenes Unterrichtsfach „Lebensmittel-Kunde“ einzuführen, so Pernkopf.
Zum Schwerpunkt „Bäuerliche Familien unterstützen“ führte der LH-Stellvertreter aus, dass die Arbeit
am Hof 365 Tage im Jahr nicht ruhe. Unverschuldete Notlagen hätten große Auswirkungen auf den Fortbestand
des Betriebs. Man werde daher die Notstandshilfe von 36.000 auf 50.000 Euro erhöhen. Bereits jetzt werde durch
Zivildiener und Dorfhelfer unterstützt, bedankte sich Pernkopf dafür. Die Soziale Betriebshilfe werde
vom Maschinenring abgewickelt. Man unterstütze auch „Urlaub vom Bauernhof“, denn es brauche auch Erholung,
um Arbeitsunfälle zu vermeiden. Das Land übernehme dabei bis zu 50 Prozent der Kosten.
Mit konkreten Maßnahmen werde man dazu beitragen, die Vielfalt des Naturlandes und die Zukunft der Familienbetriebe
zu stärken. So werde man ab 2018 die AMA-Kontrollkosten übernehmen. Dadurch erwarte er sich eine Steigerung
der Betriebe, die für das AMA-Gütesiegel produzieren, von derzeit 8.000 auf 10.000, so Pernkopf. Weiters
werde es eine Güterwege-Offensive geben, dieses Zusatzpaket werde er gemeinsam mit Landeshauptfrau Johanna
Mikl-Leitner präsentieren.
Was die Landwirtschaft so vielfältig mache, seien die Landschaftselemente wie Streuwiesen oder Bäume.
Davon gebe es in Niederösterreich 750.000. Diese würden diese „herrliche Naturkulisse“ ausmachen, wegen
der auch viele Touristen gerne ins Land kämen. Diese Landschaftselemente bedeuteten aber auch eine Erschwernis
in der Bewirtschaftung, daher werde die Prämie für Landschaftselemente ab 2018 um 20 Prozent erhöht
werden. Das seien 1,2 Millionen Euro zusätzliche Mittel.
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