Wien (strabag) - Der börsenotierte Baukonzern STRABAG SE hat das erste Quartal 2017 mit einem neuen Rekordauftragsbestand
beendet und den in der Bauwirtschaft typischen, operativen Winterverlust verringert: Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern
und Abschreibungen (EBITDA) verbesserte sich um 12 %, das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) um 2 %. Das Konzernergebnis
lag um 4 % tiefer, da im Vorjahresvergleichszeitraum die zum damaligen Zeitpunkt noch bestehenden Minderheitsgesellschafter
der Tochtergesellschaft Ed. Züblin AG, Stuttgart, einen Teil des Winterverlusts mitgetragen hatten. Aufgrund
des höheren Umsatzes blieb die Nettogewinn-Marge indes stabil.
"Wie immer in der Baubranche lässt das erste Quartal keine Rückschlüsse auf das Gesamtjahr
zu. Die Zahlen der ersten drei Monate 2017 - und besonders der erneute Rekordauftragsbestand von mehr als € 16
Mrd. - bestärken uns aber darin, unseren bestehenden Ausblick zu bekräftigen: Die Leistung sollte 2017
steigen und die EBIT-Marge bei mindestens 3 % zu liegen kommen. Auch das Geschäft in den Wochen nach dem Quartalsstichtag
unterstützt bisher diese Prognose", erläutert Thomas Birtel, Vorstandsvorsitzender der STRABAG SE.
Leistung und Umsatz
Die STRABAG SE erbrachte im ersten Quartal des Geschäftsjahrs 2017 eine Leistung in Höhe von € 2.426,79
Mio. - eine Zunahme um 8 %. Diese Aufwärtsbewegung ist insbesondere durch den deutschen Verkehrswegebau und
die Abwicklung großer Tunnelbauvorhaben in Chile getrieben. Der konsolidierte Konzernumsatz stieg etwas weniger
stark als die Leistung, nämlich um 4 % auf € 2.211,49 Mio.
Auftragsbestand
Der Auftragsbestand überschritt zum 31.3.2017 erstmals in der Konzerngeschichte die Marke von € 16 Mrd.
und erreichte bei € 16.113,13 Mio. (+15 %) damit erneut ein Rekordhoch. Ausschlaggebend waren einmal mehr zahlreiche
neue Großaufträge der öffentlichen Hand und der Industrie in Deutschland, aber auch in den zentral-
und osteuropäischen Kernmärkten des Konzerns wurden einige neue Projekte in unterschiedlichsten Bausparten
gemeldet.
Ertragslage
Die Ergebnisentwicklung des STRABAG-Konzerns ist aufgrund der eingeschränkten Bautätigkeit im Winter
einer deutlichen Saisonalität unterworfen. Das erste Halbjahr liefert typischerweise einen negativen Ergebnisbeitrag,
der durch das Ergebnis im zweiten Halbjahr überkompensiert wird. Wegen der saisonalen Entwicklung ist ein
Vergleich der Ergebnisse zum Vorquartal nicht sinnvoll.
Das EBITDA verbesserte sich von € -57,71 Mio. auf € -50,71 Mio. Dies lässt sich durch eine Vielzahl an Effekten
aus zahlreichen unterschiedlichen Projekten erklären, wobei das erste Quartal regelmäßig mit wenig
Aussagekraft für den weiteren Verlauf des Geschäftsjahrs verbunden ist. Die Abschreibungen zeigten sich
um 5 % höher, sodass das EBIT bei € -143,09 Mio. etwas weniger tief im negativen Bereich zu liegen kam.
Das Zinsergebnis belief sich auf € -18,72 Mio. Zum Vergleich: In den ersten drei Monaten des Vorjahrs hatte es
€ -8,89 Mio. betragen. In Summe errechnet sich ein etwas stärker negatives, saisonübliches Ergebnis vor
Steuern (EBT) von € -161,80 Mio. Dementsprechend gestalteten sich die Ertragsteuern mit € 36,62 Mio. im positiven
Bereich und damit entlastend. Es blieb ein Ergebnis nach Steuern von € -125,19 Mio. (+4 %). Die Fremdanteilseigner
trugen einen Verlust von € -3,49 Mio.; im Vorjahresvergleichszeitraum - als noch Minderheitsanteile an der Tochter
Ed. Züblin AG, Stuttgart, bestanden hatten - waren es € -13,14 Mio. gewesen. Insgesamt wurde ein um 4 % niedrigeres
Konzernergebnis von € -121,70 Mio. erzielt. Bei 102.600.000 ausstehenden Aktien gleicht dies einem Ergebnis je
Aktie von € -1,19 nach € -1,14 im ersten Quartal des Vorjahrs.
Vermögens- und Finanzlage
Die Bilanzsumme sank im Vergleich zum 31.12.2016 etwas und betrug € 10.010,31 Mio. Prägend war die Reduktion
sowohl der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen als auch der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
sowie der Rückgang der liquiden Mittel. Trotz des typischen Winterverlusts blieb die Eigenkapitalquote gegenüber
dem Jahresende 2016 unverändert bei 31,5 %. Die Netto-Cash-Position lag bei € -235,89 Mio.; damit verringerte
sie sich - wie saisonal üblich - gegenüber dem Jahresende.
Der Cashflow aus der Geschäftstätigkeit zeigte sich bei € -145,85 Mio. deutlich weniger tief im negativen
Terrain als im ersten Quartal des Vorjahrs, als er noch € -513,56 Mio. betragen hatte. Grund dafür war vor
allem der geringere Abbau aus Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, da das Working Capital per Ende
2016 keinen solch außerordentlich niedrigen Stand wie im Vorjahr verzeichnet hatte. Der Cashflow aus der
Investitionstätigkeit war durch höhere Investitionen in Sachanlagen und den Erwerb von Finanzanlagen
- eine Anteilsaufstockung bei einem ungarischen Konzessionsmodell - mit € -80,30 Mio. um € -28,32 Mio. tiefer als
im ersten Quartal des Vorjahrs. Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit lag bei € -25,05 Mio. nach € -78,62
Mio. im Vorjahr; damals hatte eine Rückzahlung einer Projektfinanzierung zu Buche geschlagen.
Ausblick
Der aktuelle Rekordauftragsbestand lässt für das Gesamtjahr 2017 eine positive Entwicklung bei der
Leistung erwarten: Der Vorstand der STRABAG SE rechnet weiterhin mit einem Anstieg auf zumindest € 14,0 Mrd. (?
+4 %). Zuwächse sollten in allen drei operativen Segmenten - Nord + West, Süd + Ost und International
+ Sondersparten - ersichtlich sein. STRABAG arbeitet weiters daran, die EBIT-Marge von mindestens 3 % erneut zu
bestätigen.
STRABAG SE ist ein europäischer Technologiekonzern für Baudienstleistungen, führend in Innovation
und Kapitalstärke. Unser Angebot umfasst sämtliche Bereiche der Bauindustrie und deckt die gesamte Bauwertschöpfungskette
ab. Dabei schaffen wir Mehrwert für unsere Auftraggeberschaft, indem unsere spezialisierten Unterneh- menseinheiten
die unterschiedlichsten Leistungen integrieren und Verantwortung dafür übernehmen: Wir bringen Menschen,
Baumaterialien und Geräte zur richtigen Zeit an den richtigen Ort und realisieren dadurch auch komplexe Bauvorhaben
- termin- und qualitätsgerecht und zum besten Preis. Durch das Engagement unserer knapp 72.000 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter erwirtschaften wir so jährlich eine Leistung von rund € 14 Mrd. Dabei erweitert ein dichtes
Netz aus zahlreichen Tochtergesellschaften in vielen europäischen Ländern und auch auf anderen Kontinenten
unser Einsatzgebiet weit über Österreichs und Deutschlands Grenzen hinaus.
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