Wien (wifo) - Gemäß der aktuellen Quartalsrechnung des WIFO wuchs die heimische Wirtschaft im I.
Quartal 2017 gegenüber dem Vorquartal um 0,7 Prozent (IV. Quartal +0,6 Prozent). Damit beschleunigte sich
die konjunkturelle Dynamik weiter. Industrie und Bauwirtschaft expandierten dynamisch. Neben der weiterhin starken
Konsumnachfrage kamen auch von der Außenwirtschaft positive Impulse.
Das österreichische BIP wuchs im I. Quartal gegenüber der Vorperiode um 0,7 Prozent (Trend-Konjunktur-Komponente).
Das unbereinigte BIP lag um 2,3 Prozent über dem Niveau des Vorjahres. Hier stützen zweieinhalb zusätzliche
Arbeitstage das Wachstum (trotz des Schalttags im I. Quartal 2016). Mit der aktuellen Rechnung wurde das Ergebnis
der WIFO-Schnellschätzung von Ende April nach oben revidiert (+0,1 Prozentpunkte im Vorquartalsvergleich;
+0,3 Prozentpunkte im Vorjahresvergleich, unbereinigt).
Die saison- und arbeitstagsbereinigte BIP-Veränderungsrate (Kennziffer laut Eurostat-Vorgabe) stieg um 0,6
Prozent. Damit lag das Wachstum in Österreich leicht über jenem im Euro-Raum sowie in der EU 28 (0,5
Prozent).
Die verstärkte konjunkturelle Dynamik ging von der exportgetragenen Sachgütererzeugung aus. Diese expandierte
mit 2,2 Prozent dynamisch und bestimmte damit rund die Hälfte des aktuellen BIP-Wachstums. Starke Impulse
kamen auch von der Bauwirtschaft, die Wertschöpfung expandierte mit 0,7 Prozent deutlich stärker als
zuletzt. Neben der starken Bau- und Industriekonjunktur unterstützen auch die Marktdienstleistungen das Wirtschaftswachstum.
Die Wertschöpfung stieg im Bereich Handel um 0,7 Prozent, im Bereich Beherbergung und Gastronomie um 0,5 Prozent.
Bei einer dynamischen Entwicklung der Warenexporte (+3,1 Prozent) lieferte der Außenbeitrag erstmals wieder
seit dem 2. Halbjahr 2014 einen positiven Wachstumsbeitrag zum BIP. Die Ausweitung der Exporte lag mit 2,4 Prozent
über jener der Importe (+2,0 Prozent). Sowohl bei den Exporten als auch bei den Importen zeigte sich im Bereich
der Waren eine stärkere konjunkturelle Dynamik als bei den Dienstleistungen.
Aufgrund ihres großen Gewichts und des robusten Zuwachses erwies sich die Konsumnachfrage abermals als Hauptstütze
des Wachstums. Die privaten Konsumausgaben (einschließlich privater Organisationen ohne Erwerbszweck) stiegen
um 0,4 Prozent, die öffentlichen Konsumausgaben wuchsen mit 0,5 Prozent etwas stärker.
Die Bruttoanlageinvestitionen (Ausrüstungs- und Bauinvestitionen) wuchsen im I. Quartal mit 1 Prozent, wobei
hier die Dynamik der Ausrüstungsinvestitionen leicht nachließ. Vor allem bei den Maschineninvestitionen
war eine leichte Abschwächung zu beobachten. Die Nachfrage nach Fahrzeugen verlief weiterhin gut. Sehr starke
Impulse kamen von den Bauinvestitionen. Mit einer Expansion von 1,1 Prozent wurde der stärkste Anstieg seit
dem III. Quartal 2013 verzeichnet.
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