Dunst: „Mikro-ÖV Systeme sind wichtig für Mobilität im ländlichen Raum“
Jennersdorf/Eisenstadt (blms) - Zwölf Gemeinden um Jennersdorf und Heiligenkreuz haben über die
Dorferneuerung ein gemeinsames Mobilitätskonzept eingereicht. „Mittels eines Systems von Rufsammeltaxis wird
die Verbindung in und zwischen den verschiedenen Gemeinden verbessert. Davon profitieren nicht nur ältere
Personen mit eingeschränkter Mobilität, sondern auch alle anderen Personen, mit oder ohne eigenen PKW,
oder auch Familien, die über kein zweites Auto verfügen. Sehr oft sind es die Frauen, die in einer Familie
kein Auto zur Verfügung haben“, so Landesrätin Verena Dunst, die gemeinsam mit den Ortschefs aus Güssing,
LAbg. Bernhard Hirczy, und Mühlgraben, Reinhard Knaus, eine erste Bilanz zog.
Dunst: „Im Rahmen der Dorferneuerung Mobilitätschancen steigern“
Übergeordnetes Ziel sei es, auch im Rahmen der Dorferneuerung die Mobilitätschancen zu steigern, erklärt
Dunst. „Die Förderung von Mikro ÖV-Systemen ist vor dem Hintergrund der Gesamtverkehrsstrategie Burgenland
2014 zu sehen, die auf flexible Lösungen im Ländlichen Raum zielt. Dabei handelt es sich um Alternativen
zu den bestehenden öffentlichen Verkehrsangeboten, die auf die jeweiligen lokalen Bedürfnisse abgestimmt
und über die Gemeindegrenzen hinaus angelegt sind. So wird der öffentliche Nahverkehr langfristig gestärkt.“
Die Dorferneuerung fördert die Konzepterstellung eines Mikro-ÖV-Systems mit einem Rahmenbetrag von 8.354
Euro, das sind 85% der anrechenbaren Nettokosten. Es handelt sich um eine reine Landesförderung.
Der Betrieb des Mikro-ÖV-Systems kann außerdem über die Verkehrskoordination mit 50% des Betriebsabganges
gefördert werden.
Projekt Rufsammeltaxi im Bezirk Jennersdorf
Mit dem Rufsammeltaxi steht der Bevölkerung nun in allen Gemeinden des Bezirks Jennersdorf ein bedarfsgesteuertes
Mobilitätsangebot als Ergänzung zum bestehenden öffentlichen Bus- und Bahnverkehr zur Verfügung.
Nicht nur für ältere Mitmenschen, sondern auch für alle anderen Personen, mit oder ohne eigenen
PKW, werden dadurch neue Mobilitätsmöglichkeiten geschaffen.
Nach telefonischer Voranmeldung über eine einheitliche Rufnummer und einer gemeinsamen Rufzentrale, die auch
als Koordinationsstelle dient, können an den Betriebstagen Montag, Donnerstag und Freitag Fahrten innerhalb
der Gemeinde, in Nachbargemeinden oder in den Bezirksvorort getätigt werden. „Für die Abwicklung des
Mikro-ÖV Angebots wurden Taxi-Mietwagenunternehmen aus der Region beauftragt. Die Fahrpreise sind 2 Euro für
die Einzelfahrt innerhalb der Gemeinde und 4 Euro für die Einzelfahrt in den Bezirksvorort vorgesehen“, so
LAbg. Bgm. Bernhard Hirczy. Für regelmäßige Nutzer werden 10er-Blöcke zum reduzierten Preis
vertrieben. Das Projekt wird über den Verein Lichtregion Jennersdorf abgewickelt. Im ersten Monat habe man
bereits 220 Fahrten absolviert, so Hirczy. „Mobilität war in der Region schon immer ein wichtiges Thema. Die
Gemeinden nehmen dafür auch viel Geld in die Hand. Aber ohne Förderungen des Landes wäre das Projekt
nicht möglich“, ergänzt Lichtregion Obmann Bgm. Reinhard Knaus.
Alle zwölf Gemeinden des Bezirkes über die Parteigrenzen hinweg mit ins Boot zu holen sei eine große
Leistung, lobt Dunst. Das Rufsammeltaxi verbinde die Menschen mit der Bezirkshauptmannschaft, dem Bezirksvorort,
Ärzten und Nahversorgern zu einem leistbaren und tauge als Vorbild für ganz Österreich.
|