Ausschreibung hat begonnen: Erste Kandidaten präsentieren sich für die Europäische
Kulturhauptstadt 2024 in Österreich
Brüssel/Wien (binakoeppl) - „Jede Stadt, die zur europäischen Kulturhauptstadt ernannt wurde und
zukünftig wird, steht für die unglaubliche Vielfalt Europas. Diese Städte symbolisieren sowohl die
Geschichte der jeweiligen Region als auch den kulturellen Reichtum Europas“, sagte Kulturminister Thomas Drozda
am 09. Juni beim Start der Ausschreibung. Die Einreichfrist wird bis 31. Dezember 2018 laufen. „Die Zukunft muss
Europa gemeinsam gestalten. Dazu können Kunst und Kultur einen Beitrag leisten. Deshalb mag ich auch das mutige
Motto der heutigen Veranstaltung: „Mehr Kultur durch mehr Europa“. Die Kunst kann Impulse setzten und einen Perspektivenwechsel
ermöglichen.“
Erste Kandidaten präsentierten sich bereits aus der Region Rheintal mit Bregenz, Dornbirn, Feldkirch und Hohenems.
Weitere Bewerber sind Bad Ischl mit der Region Salzkammergut, Judenburg und Murau aus der Region Obersteiermark
West, außerdem Wels, Baden und St. Pölten. Bis zum Jänner 2018 wird es zwei weitere Workshops im
Bundeskanzleramt geben, die sich ausschließlich an die Bewerberstädte richten.
Der weitere Zeitplan: Im Februar 2019 wird die Shortlist der EU-Jury vorliegen. Die in die engere Auswahl gekommenen
Städte müssen ihre Konzepte konkretisieren. Im Dezember 2019 fällt die Jury dann die Entscheidung,
welche Stadt den Zuschlag bekommt. Während der Vorbereitungen in den Jahren 2020 bis 2023 wird es ein Monitoring
durch die Europäische Fachjury geben und 2024 kommt das kulturinteressierte Europa dann wieder zu Besuch in
eine Kulturhauptstadt in Österreich.
Die Initiative Europäische Kulturhauptstadt geht auf die Künstlerin und seinerzeitige griechische Kulturministerin
Melina Mercouri zurück. Erste Kulturhauptstadt war 1985 Athen. Seither wurde das Projekt zur festen Größe
im europäischen Kulturkalender, wobei jedes Jahr zwei Städte den Titel der Kulturhauptstadt tragen. In
diesem Jahr sind dies Aarhus in Dänemark und Paphos auf Zypern. In Würdigung an die Initiatorin wird
an jede Kulturhauptstadt eine EU-Förderung in Höhe von 1,5 Millionen Euro als Melina-Mercouri-Preis vergeben.
Ziel dieser EU-Initiative ist es, den Reichtum und die Vielfalt der europäischen Kulturen aufzuzeigen sowie
das Verständnis der Bürgerinnen und Bürger über andere Kulturen zu verbessern. Die Kulturhauptstädte
sind Botschafter eines gemeinsamen, toleranten und offenen Europas.
Gemäß dem EU-Beschluss 445/2014/EU teilen sich jährlich zwei Städte aus den EU-Mitgliedstaaten
den Titel nach einer festgelegten Länderreihenfolge. Ab dem Jahr 2021 können sich auch EU-Beitrittsländer
und ab 2024 auch EFTA/EWR-Staaten alle drei Jahre bewerben. Österreich wird 2024 gemeinsam mit Estland und
einem EU-Beitrittskandidaten oder EFTA/EWR-Land die Europäische Kulturhauptstadt ausrichten.
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