EU-weite Ausschreibung, neue Auftragsgebiete und Aufgabenfelder.
Wien (rk) - Ein intaktes Wohnumfeld ist Grundvoraussetzung für eine hohe Lebensqualität. Dem tragen
die Gebietsbetreuungen Stadterneuerung mit ihrem breitgefächerten Tätigkeitsfeld Rechnung. Sie haben
sich in ihrer mehr als 40-jährigen Tätigkeit als zentrale Drehscheiben im Bezirk und als Anlaufstellen
für die Wohnbevölkerung, aber auch für Wirtschaftstreibende sowie als äußerst gefragte
Kooperationspartnerinnen zahlreicher , Dienststellern der Stadt, Institutionen und öffentlicher Einrichtungen
bestens etabliert.
Im Juni startete die EU-weite Ausschreibung der Gebietsbetreuung Stadterneuerung (GB*) für die nächste
Auftragsperiode ab 2018. Die Magistratsabteilung 25 - Stadterneuerung und Prüfstelle für Wohnhäuser
- vergibt im Rahmen eines zweistufigen Vergabeverfahrens insgesamt fünf Aufträge für die Dauer von
drei Jahren mit der Option um dreimalige Verlängerung von jeweils einem Jahr.
Wiens Wohnbaustadtrat Michael Ludwig stellte am 07.06. die neuen Auftragsgebiete, die zukünftigen Arbeitsschwerpunkte
der Gebietsbetreuungen Stadterneuerung sowie deren Aufgabenfelder vor.
„Wir wollen Wien mit den Wienerinnen und Wiener auch weiterhin gemeinsam als lebenswerte und sozial nachhaltige
Stadt gestalten, in der wir alle gerne leben. Die GB* stehen Bewohnerinnen und Bewohnern nicht nur bei Mietrechtsfragen
oder Sanierungen mit Rat und Tat zur Seite, sondern sie tragen maßgeblich zu einer weiteren Steigerung der
Wohn- und Lebensqualität in den Grätzln bei. Nicht zuletzt wollen wir den Wunsch der Bürgerinnen
und Bürger zur Mitgestaltung der Stadt in ihrem Wohnumfeld Beteiligungsangebote unterstützen", betont
Wohnbaustadtrat Michael Ludwig.
Stadterneuerung ist ein dynamischer Prozess. Die Ausschreibung berücksichtigt die baulichen, sozialen und
demografischen Entwicklungen Wiens und damit einhergehend die Herausforderungen der wachsenden Stadt.
„Aufgrund des steigenden Drucks auf den privaten Wohnungsmarkt steht die kostenlose Miet- und Wohnrechtsberatung
der GB* den Wienerinnen und Wienern in allen Bezirke zur Verfügung. Durch Gebietszusammenlegungen werden schlankere
Strukturen geschaffen und damit Effizenzsteigerungen erreicht. Neben den bereits erfolgreich etablierten Stadtteilmanagements
werden zudem in großen Stadterweiterungsgebieten zusätzliche eingerichtet. Durch Öffnungszeiten
an jedem Werktag bauen wir die KundInnenorientierung aus“, fasste Stadtrat Ludwig die Vorteile der Neuausrichtung
der Gebietsbetreuungen Stadterneuerung ab 2018 zusammen.
Bei gleichbleibendem Budget würden durch die Gebietszusammenlegungen und Etablierung eines Stadtteilbüros
pro Auftragsgebiet die Overheadkosten deutlich gesenkt. Die eingesparten Mittel würden zielgerichtet in Grätzlprojekte
investiert, so Ludwig weiter.
Im Dezember werden die besten fünf BewerberInnen der Ausschreibung und damit die künftigen AuftragnehmerInnen
feststehen.
Schlankere Struktur ermöglicht Effizienzsteigerung und noch mehr Kundinnenfreundlichkeit
Zukünftig steht das umfassende Serviceangebot der GB*, vor allem die wohn- und mietrechtliche Beratung den
BewohnerInnen aller Bezirke zur Verfügung. Demnach wird das Angebot um die Bezirke 1, 13, 19, 22 und 23 erweitert.
Die Aufträge werden von neun auf fünf reduziert:
GB*1/2/7/8/9/20
GB*3/4/5/10/11
GB*6/12/13/14/15/23
GB*16/17/18/19
GB*21/22
Die GB*mobil wird zukünftig an die Mieterhilfe als mobile Mieterhilfe angeschlossen.
Die neuen Öffnungszeiten der Stadtteilbüros ab 2018 sind wöchentlich auf 25 Stunden – statt bisher
22 – und alle Werktage von Montag bis Freitag ausgedehnt. Die neuen verbesserten Öffnungszeiten sind:
Mo., Di., Mi. und Fr.: 14-18 Uhr
Do.: 9-18 Uhr
Schwerpunktgebiete der Stadterneuerung
Unter Berücksichtigung der neuen Sanierungszielgebiete des wohnfonds_wien, des Sozialraumatlas und aufgrund
laufender Bestandsanalysen der MA25 in enger Kooperation dem Koordinationsteam der Gebietsbetreuungen Stadterneuerung
und dem wohnfonds_wien wurden für die kommende Auftragsperiode folgende Schwerpunktgebiete der Stadterneuerung
identifiziert:
2. Bezirk – Volkert- und Alliiertenviertel sowie Stuwerviertel
5. Bezirk – Margareten West
10. Bezirk – Zentralraum Favoriten
11. Bezirk – Zentralraum Simmering
12. Bezirk - Zentralraum Meidling
14. Bezirk – Breitensee Süd
15. Bezirk – Rudolfsheim-Fünfhaus Süd
16. Bezirk – Zentralraum Ottakring
17. Bezirk – Zentralraum Hernals
20. Bezirk – Alt-Brigittenau, Zwischenbrücken
21. Bezirk - Zentralraum Floridsdorf, erweitert um einen Teilbereich von Jedlesee
Mehr Stadtteilmanagements für die wachsende Stadt
„Der Einsatz von Stadtteilmanagements in Neubaugebieten ist der richtige Schritt, um statt Monostrukturen belebte
Stadtteile zu entwickeln. Liegen die neu zu bebauenden Flächen neben bereits bewohnten Wohngebieten oder Stadtteilen,
so stellt dies für das bauliche, funktionale und soziale Zusammenwachsen eine besondere Herausforderung dar.
Stadtteilmanagements fördern die Verschmelzung von 'Alt' und 'Neu'", unterstrich Wohnbaustadtrat Michael
Ludwig. Nachbarschaften mit gutem Miteinander, das Stadtteilleben und soziale Netze werden von Anfang an initiiert,
präventiv gestärkt sowie begleitet.
Neue Stadtteilmanagements werden in Stadterweiterungsgebieten installiert, wo zumindest 1.000 Wohneinheiten und
eine großer Teil davon mit Fördermitteln der Stadt errichtet werden:
20. Bezirk: Nordwestbahnhof
21. Bezirk: Neu Leopoldau + Donaufeld
22. Bezirk: Berresgasse + Heidjöchl + Erzherzog-Karl-Straße Süd 23. Bezirk: In der Wiesen + Carree
Atzgersdorf
Die erfolgreich etablierten Stadtteilmanagements Eurogate, Nordbahnhof, Sonnwendviertel und aspern Seestadt (dieses
STM ist von dieser Ausschreibung nicht tangiert) bleiben weiterhin bestehen.
"Sanfte Stadterneuerung" in Wien
Stadterneuerung ist ein dynamischer Prozess, die Zielsetzungen werden von sozialen, ökonomischen und demographischen
Strukturveränderungen beeinflusst. Im Vordergrund der seit 1974 erfolgreich etablierten "Sanften Stadterneuerung"
in Wien stehen seit jeher leistbarer Wohnraum durch Förderung, soziale Nachhaltigkeit und eine umfassende
Erneuerungsstrategie der „Kernstadt".
„Im Rahmen der ,Sanften Stadterneuerung‘ wurden bisher mehr als 340.000 Wohnungen gefördert saniert und ganze
Grätzl, wie zum Beispiel das Brunnenviertel oder Innengürtelbereich, attraktiver gestaltet und aufgewertet.
2010 wurde die Stadt Wien für ihr kontinuierliches und sozial orientiertes Sanierungsprogramm sogar mit der
höchsten Auszeichnung der Vereinten Nationen im Bereich des Wohnens, der ;Scroll of Honour‘, ausgezeichnet",
skizzierte Ludwig die Errungenschaften der Wiener Stadterneuerungspolitik, die weltweit als vorbildlich gilt, abschließend.
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