Eine Ausstellung als Rundwanderweg durch die historische Altstadt
Murau (tvb) - 400 Jahre Schwarzenberg in Murau ist eine historische Feierlichkeit und eine Hymne an Europa.
Intendant Ernst Wachernig und Kuratorin Ulrike Vonbank-Schedler präsentieren zur Eröffnung der Biennale
Murau einen Rundwanderweg: der historische Stadtkern wird zum Metapherngehege, an die 3000 Meter begehbare Vergangenheit
und sichtbare Zukunft mit 16 Stationen werden zu einer kulturpolitischen Prozession. Mithilfe kleiner Interventionen
und plakativer Großtransparente an den prächtigen Häuserfassaden.
Am Beispiel der Station Nummer 13, dem Gießübltor, wird eine Installation zum Wirken von Karel Schwarzenberg
deutlich. Dieses Tor, zwischenzeitlich immer wieder zugemauert, versinnbildlicht die Prozesse der Abschottung und
der Öffnung. Ein Metapher zu Europa, eine Ode an den Fürsten.
Karel Schwarzenberg wird die Biennale Murau am 17. Juni feierlich eröffnen. Dort wird derlei Anlass selbstverständlich
mit Bier aufgegossen. Ergo wurde von Murauer Bier nach tschechischem Vorbild ein Schwarzenberg-Zwickl-Bier entwickelt
und dann auch tatsächlich gebraut. Das erste Fass wird vom Fürsten angeschlagen. Im Beisein der Schwarzenberg-Familie,
dem Bürgermeister Thomas Kalcher, Landeshauptmann Hermann Schützenhofer und prominenten Persönlichkeiten
aus Gesellschaft und Kultur.
Seien auch Sie herzlich willkommen!
80 Jahre Schwarzenberg in Karel: der extravagante Querdenker und Familienmensch der alten Schule wird heuer
80 Jahre alt und legt eine druckfrische Biographie vor.
Karel Schwarzenberg und Murau – das ist eine lange Geschichte, wie seine Biographin Barbara Toth schreibt. Karl
Johannes Nepomuk Norbert Friedrich Antonius Wratislaw Mena Fürst zu Schwarzenberg, Graf zu Sulz, gefürsteter
Landgraf im Kleggau, Herzog von Krumau, wie der Schweizer und tschechische Staatsbürger mit vollem Titel heißt,
liebt die Steiermark und den österreichischen Stammsitz seines Hauses über alles.
Zuerst als unkonventioneller „Aristoplayboy“ in der aufblühenden Wiener Kultur- und Intellektuellenszene der
1950er-Jahre, nach der Adoption durch seinen Onkel Heinrich im Jahr 1960 und dessen frühem Tod als junger
Familienpatriarch und Herrscher über das Fürstenhaus auf Schloss Murau in der Steiermark.
Murau steht in seiner Biografie für eine der schönsten und gleichzeitig herausforderndsten Facetten im
Leben des Fürsten: die des österreichischen Privatmanns und Familienmenschen Schwarzenberg.
Und schließlich jener Maitag 1979, als er im Alter von 42 Jahren einen Sohn bekommt, den er annimmt und um
den er sich sorgt, obwohl er nicht von ihm ist. Da bewährte er sich als Mensch und Vater. Solche Informationen
machen Lust auf wesentlich mehr.
Die Biographie von Karel Schwarzenberg von Barbara Toth erscheint im Ueberreuter-Verlag und ist im Übrigen
Ende Juni im Handel erhältlich.
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