Stöckl: Ausstellung "Dr. Hermann Ritter von Epenstein-Mauternburg – Burgherr und
Mäzen" präsentiert die Zeitgeschichte der Burg
Salzburg (lk) - Zum Jubiläum 800 Jahre Markt Mauterndorf präsentiert die Burg Mauterndorf eine
neue Sonderausstellung. Seit 02.06. beleuchtet die Ausstellung "Dr. Hermann Ritter von Epenstein-Mauternburg
– Burgherr und Mäzen" die Zeitgeschichte der Burg Mauterndorf. Neben dem Wirken des Burgherrn Epenstein
befasst sich die Ausstellung auch mit Hermann Göring und seiner Beziehung zur Burg.
Als ehemaliger bedeutendster Besitz des Salzburger Domkapitels blickt die Burg Mauterndorf auf eine wechselvolle
Vergangenheit zurück. Doch auch die Geschichte der Burg im 20. Jahrhundert ist nicht weniger spannend: Geprägt
hat sie wie kein anderer der Mäzen und Burgherr Hermann Epenstein.
Epenstein: Der Mäzen und seine Liebe zum Lungau
Der reiche Berliner Arzt Hermann Epenstein (1850 bis 1934) erwarb 1894 die zum Verkauf stehende Burgruine Mauterndorf
und ließ sie in zehnjähriger Bauzeit aufwendig renovieren. Epenstein war ein großer Förderer
zahlreicher Salzburger und Lungauer Vereine. Allerhöchste Anerkennung in Österreich erfuhr er 1910 durch
seine Nobilitierung. Fortan nannte er sich Dr. Hermann Ritter von Epenstein-Mauternburg. Nach seinem Tod im Jahr
1934 erbte seine Witwe Elisabeth Epenstein den Besitz.
Göring und die Burg Mauterndorf
Als Patenkind des Burgherrn verbrachte Hermann Göring mit seinen Geschwistern zwischen 1898 und 1912 die
Sommerferien regelmäßig auf Burg Mauterndorf. 1939, nach dem Tod von Elisabeth Epenstein, wurde Göring
laut Testament Besitzer der Burg.
Neue Ausstellung klärt auf und stellt Mythen richtig
Um mit Legenden und Mythen um die Person Görings und seiner Beziehung zur Burg aufzuräumen, erschien
es wichtig, auch diesem Kapitel der Burggeschichte eine eigene Sonderausstellung zu widmen.
"Wir möchten den Gästen zeigen, wie Epenstein die Burg modernisierte und welche Geschichten ins
Reich der Fantasie gehören. Dabei ist hervorzuheben, dass das Wirken Hermann Epensteins die Burg Mauterndorf
viel nachhaltiger prägte, als die kurze Inhaberschaft Görings", so Landeshauptmann-Stellvertreter
Stöckl. Die multimediale Ausstellung findet im Rothenwänderzimmer in der Burg Mauterndorf statt und wird
in den nächsten Jahren zusätzlich zu besichtigen sein.
Von der Ruine zur Erlebnisburg
Die vom Salzburger Domkapitel aufgrund eines päpstlichen Privilegs aus dem Jahre 1253 errichtete Burg mit
Bauteilen aus dem 13. bis 16. Jahrhundert ist der besterhaltene mittelalterliche Wehrbau im Land Salzburg. Die
Anlage umfasst einen mehrstöckigen Bergfried, Palas, Burgkapelle und zwei Burghöfe. Die Burg diente dem
Salzburger Domkapitel als Verwaltungszentrum seiner großen Besitztümer im Lungau. Nach der Auflösung
des Domkapitels im Jahr 1806 war die Burg, für die sich keine Verwendung fand, dem Verfall preisgegeben. Heute
zählt die Erlebnisburg zu den beliebtesten Familienausflugszielen im Lungau.
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