LH Niessl will durch gebündelte Kräfte und Kompetenzen angewandte Forschung forcieren
und damit die Schaffung von Arbeitsplätzen verstärkt in den Vordergrund rücken
Eisenstadt (blms) - „Bündeln und bewegen“ – ganz im Sinne des Leitsatzes der Landesholding Burgenland
arbeiten künftig Forschung Burgenland, TOB Technologieoffensive Burgenland und FTI Burgenland unter einem
Dach. „Mir ist wichtig, die vorhandenen finanziellen Mittel noch mehr für konkrete Forschungs-, Technologie-
und Innovationsprojekte einzusetzen und damit insbesondere burgenländische Unternehmen im Wettbewerb kraftvoll
zu unterstützen“, betonte Landeshauptmann Hans Niessl. Die Forschungsbündelung sei eines der wesentlichen
Projekte dieser Landesregierung, das damit erfolgreich umgesetzt wird. „Der beachtliche Aufschwung in Forschung
und Entwicklung kann damit fortgesetzt und der Aufholprozess des Burgenlandes mit zusätzlichem Schwung vorangebracht
werden“, so Niessl. Derzeit arbeiten Forschung Burgenland und Fachhochschule Burgenland an rund 70 Projekten. DI
Marcus Keding wurde zum Alleingeschäftsführer bestellt. Das neue Unternehmen, eine 100%ige Tochter der
FH Burgenland, setzt künftig über 2 Millionen Euro um.
Seit gut einem Jahr sei intensiv an der Neuordnung und Konzentrierung des Forschungs- und Innovationsbereiches
in der Landesholding Burgenland gearbeitet worden, erklärte Niessl: „Herausgekommen ist die Überzeugung:
Gemeinsam sind wir noch stärker.“ Konkrete Zielsetzung der Zusammenführung sei es, den Ressourceneinsatz
durch die Nutzung von Einspar- und Synergieeffekten zu verbessern, die Wertschöpfungseffekte für das
Burgenland durch verstärkte Kooperation mit der Wirtschaft zu erhöhen und mehr Forschungsgeld in das
Burgenland zu holen, erläuterte der Landeshauptmann. Das, was sich das Burgenland in und mit seiner FTI-Strategie
vorgenommen hat, werde konsequent umgesetzt, unterstrich Niessl: „Auf `Winner-Themen´ wie erneuerbare Energien,
Energieeffizienz oder Gesundheit zu setzen, war richtig und weitsichtig – jetzt gilt es, diese Palette um Projekte
in Megatrends wie Digitalisierung und Industrie 4.0 zu erweitern.“ Die Voraussetzungen, die Forschungsleistung
im Burgenland weiter anzuheben, sei besser als je zu vor. „Damit wird ein Innovationsschub ermöglicht, der
zu einer weiteren Modernisierung und Stärkung des Wirtschaftsstandorts sowie zu zusätzlichen modernen
Arbeitsplätzen führen wird“, sagte Niessl.
Rucker: „Weiteres Etappenziel erreicht“
Für den Geschäftsführer der Landesholding Burgenland, Mag. Hans Peter Rucker, ist damit ein
weiteres Etappenziel erreicht. „Die Vernetzung der wesentlichen Forschungsgesellschaften im Konzern macht strategisch
Sinn, bringt Synergien und bekräftigt unsere Ausrichtung auf wirtschaftspolitisch wichtige Bereiche“, so Rucker.
„Damit bewegen wir Ressourcen zielgerichtet auf einen Weg, der zu einer weiteren Stärkung und Modernisierung
des Wirtschaftsstandortes Burgenland führt.“ Man habe sich seit gut einem Jahr intensiv mit der Zusammenführung
beschäftigt, die inhaltlichen Felder durch eine klug abgestimmte Vorgangsweise festgelegt und damit den Fokus
auf tatsächlich zukunftsträchtige Bereiche gelegt. „Die Ideen von heute sind die Arbeitsplätze von
morgen“, sagte Rucker. Die Forschung Burgenland „neu“ beschäftigt rund 40 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen
in Eisenstadt und Pinkafeld. Die wesentliche Aufgabe der Geschäftsführung und der Führungskräfte
sieht Rucker im Ausbau des Netzwerkes und der Zusammenarbeit innerhalb des Konzerns, mit der burgenländischen
Wirtschaft, aber auch darüber hinaus. „Eine globalisierte Wirtschaft kennt keine Grenzen, ebenso wenig die
Forschung.“
Pehm: Angewandte Forschung durch Kooperation mit rund 430 Unternehmen
„Eines der Erfolgsrezepte im Bereich von Forschung und Innovation im Burgenland ist die gute Abstimmung und
enge Zusammenarbeit von Lehre und Wissenschaft geleitet durch die Forschungsstrategie“, betonte Mag. Georg Pehm,
Geschäftsführer der FH Burgenland. „Sie hat ermöglicht, dass das Forschungsvolumen durch FH und
Forschung Burgenland in den letzten fünf Jahren um +79% (kompetitive Dritt- und auftragsbezogene Industriemittel)
gesteigert werden konnte.“ Zudem sei es gelungen, die forschungsrelevante Infrastruktur auszubauen. Die Investitionen
in Labore, Apparaturen und IT-Infrastruktur betrug für die letzten fünf Jahre rund 3,7 Millionen Euro.
„Insgesamt sind in diesem Zeitraum rund 12,9 Millionen Euro in die Forschung investiert bzw. in der Forschung umgesetzt
worden“, erläuterte Pehm. Die Anzahl an laufenden Projekten sei aktuell zweieinhalb Mal höher, die Anzahl
an forschungsaktiven Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen verdreifachte sich. „Damit stellen FH Burgenland und Forschung
Burgenland die wichtigste Einrichtung öffentlicher, angewandter Forschung im Burgenland dar.“ Dabei sei es
auch immer Ziel gewesen, eng mit der Wirtschaft und anderen Forschungszentren zu kooperieren, betonte Pehm: „Unsere
Stärke ist die angewandte Forschung – und die versuchen wir voll auszuspielen.“ Aktuell arbeite man mit rund
430 F&E-Partnern zusammen. Thematisch spielen die Themenbereiche Building Technology, Cloud and CPS Security
sowie Health und Work Research eine zentrale Rolle.
Keding nun Alleingeschäftsführer
Mit der Zusammenführung der Forschungsgesellschaften wird auch das Management neu aufgestellt. DI Marcus
Keding, der bislang schon für den wissenschaftlich-technischen Bereich der Forschung Burgenland verantwortlich
zeichnete, übernahm mit 1. Juni 2017 die Alleingeschäftsführung. Er wird damit von der Leitung des
Masterstudiengangs Nachhaltige Energiesysteme entbunden und zur Gänze in die Forschung Burgenland wechseln.
Der gebürtige Norddeutsche studierte Verfahrenstechnik an der Technischen Universität Hamburg. Seine
beruflichen Stationen führten ihn über das AIT und die FOTEC – Forschungsgesellschaft der FH Wiener Neustadt
2013 an die FH Burgenland. Er war dort zunächst als Studiengangsleiter im Department Energie-Umweltmanagement
tätig und später auch Co-Geschäftsführer der Forschung Burgenland. „Es ist für mich persönlich
eine unglaubliche Herausforderung aber auch die Chance, noch mehr als bisher die Forschungsarbeit im Burgenland
zu unterstützen. Ich kenne das gesamte Forscher-Team seit Jahren und weiß, dass wir im Team Einiges
bewegen werden“, so Keding. „Unsere Zielrichtung ist auch weiterhin klar: wir wollen Stärken weiter stärken
und unsere wissenschaftliche Energie in neue Produkte und innovative Lösungen einbringen, von denen Unternehmen
profitieren.“ Als besonders herausfordernd seien die enormen Umwälzungen zu sehen, die mit der Digitalisierung
in der Wirtschaft verbunden sind. Diese durch professionelle Forschungsarbeit zu begleiten, sei eines der wesentlichen
Aufträge an die Forschung Burgenland. „Wir wollen Unternehmen dabei unterstützen, an diesen Entwicklungen
dran zu bleiben und für sich gute Lösungen zu finden“, so Keding.
Ettl-Huber: „Forschung Burgenland als Partner gefragt“
Prof.in Mag.a Dr.in Silvia Ettl-Huber, seit Herbst 2016 neben der Managementtätigkeit in der Forschung
Burgenland auch Vizerektorin für Forschung und Innovation an der Hochschule, wird sich in Zukunft noch stärker
für diese Bereiche an der FH Burgenland einsetzen, aber weiterhin eng mit der Forschung Burgenland zusammenarbeiten.
Sie blicke auf eine erfolgreiche Zeit als Co-Geschäftsführerin der Forschung Burgenland zurück,
sagte die Kommunikationswissenschaftlerin. Das „unglaublich engagierte Team“ habe sich wissenschaftlich einen Namen
gemacht. Die Forschung Burgenland werde heute als Projektpartner ernstgenommen und geschätzt. Der Aufbau von
Kompetenzzentren, den Marcus Keding und sie gemeinsam mit dem Team vorangetrieben haben, sei eine wesentliche strategische
Entwicklung gewesen, erläuterte Ettl-Huber: „Dies hat uns ermöglicht, auch bei Projekten der ´1.
Liga`mit im Boot zu sein und an angewandter Spitzenforschung mit namhaften Industrieunternehmen mitzuwirken.“
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