Biochemiker Oliver Hayden überzeugt mit Blutschnelltest für Malaria
Venedig/Wien (bmvit/patentamt) - Der österreichische Biochemiker Oliver Hayden gewinnt gemeinsam mit
dem niederländischen Hämatologen Jan von den Boogaart den Europäischen Erfinderpreis. Mit ihrem
automatisierten Blutschnelltest für Malaria überzeugten sie die internationale Jury und setzten sich
in der Kategorie „Industrie“ durch. „Österreich ist Europameister bei den Erfindungen. Mit Oliver Hayden hat
sich bereits der dritte Landsmann den Europäischen Erfinderpreis gesichert. Sein Blutschnelltest gegen Malaria
ist eine geniale Entdeckung und ein wirkungsvolles Werkzeug im Kampf gegen die tückische Krankheit“, gratuliert
Infrastrukturminister Jörg Leichtfried. Vor dem gebürtigen Steyrer Hayden holten Claus Hämmerle
und Klaus Brüstle (2013) und Franz Amtmann (2015) die Trophäe nach Österreich.
„Der Malaria-Erreger spielt mit unserem Immunsystem Katz und Maus. Die Erfindung des genialen Duos kann zum Gamechanger
im Kampf gegen die tückische Krankheit werden“, sagt Patentamtspräsidentin Mariana Karepova am Rande
der Preisverleihung in Venedig. „Die beiden Forscher haben über den eigenen Tellerrand geschaut und verschiedene
Wissenschaften miteinander verknüpft: Medizin und Informationstechnologie. Eine bemerkenswerte Fähigkeit
und eine Leistung, zu der ich den beiden gratuliere“, so Karepova weiter. „Wir haben uns mit den Daten auseinandergesetzt
und die überraschende Beobachtung gemacht, dass es vor allem die Blutblättchen sind und weniger die Immunzellen,
die Informationen über die Malariainfektion liefern“, erklärte Hayden anlässlich seiner Nominierung
Ende April. Die Krankheit kann mit Hilfe dieses „Fingerabdrucks“ wesentlich rascher und bei einer großen
Zahl von Blutproben diagnostiziert werden. Bisher waren die Tests zeitintensiv, aufwändig und mussten von
gut geschulten Fachkräften gemacht werden. Der automatisierte, computerbasierte Bluttest, macht es möglich,
die tödlichste Krankheit unserer Zeit nun zuverlässig zu erkennen. Malaria bedroht die Hälfte der
Weltbevölkerung. Alle 12 Sekunden stirbt ein Mensch an der Krankheit. Betroffen sind vor allem Kinder.
Seit 2006 wird der europäische Erfinderpreis jährlich in den Kategorien Industrie, KMU, Forschung, außereuropäische
Staaten und Lebenswerk vergeben.
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