Mikl-Leitner/Pernkopf: Flächendeckendes Bekenntnis gegen die Atomkraft
Prag/St. Pölten (nlk) - Niederösterreich sagt „Nein“ zu drohenden Atommüllendlagern in Tschechien:
Auf Initiative von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf startete am 15.06.
eine niederösterreichweite Unterschriftenaktion gegen geplante Endlager-Standorte an der niederösterreichischen
Grenze: „Für den Schutz der niederösterreichischen Bevölkerung zählt jede Unterschrift. Ganz
nach dem Motto: ‚Für unsere Gesundheit. Für unsere Kinder. Für unsere Zukunft‘ setzten wir uns gemeinsam
gegen drohende Endlager an unserer Grenze und für die Sicherheit der Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher
ein“, bekräftigt Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner.
Im Rahmen der Eröffnung der BIOEM, Energiespar- und Hausbaumesse in Großschönau (Bezirk Gmünd)
präsentierte LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf am 15.06. die Unterschriftenaktion und ruft alle Besucherinnen
und Besucher zur Unterstützung auf: „Wir wollen ein klares und flächendeckendes Bekenntnis gegen die
Atomkraft und für 100 Prozent Erneuerbare Energie schaffen. Bei uns ist die Energiewende bereits angekommen,
bei unseren tschechischen Nachbarn leider noch nicht. Der Ausbau der Atomkraft ist ein großes Risiko für
unsere Regionen, wir kämpfen weiter für die sichere Zukunft der nächsten Generationen. Jede und
jeder ist gefragt, um unseren Standpunkt gegen die Atomkraft und vor allem gegen die Endlager in unmittelbarer
Nähe unserer Heimat zu verdeutlichen“, so LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf. Ab sofort kann man auf energiebewegung.at gegen Endlager an unserer Grenze unterschreiben, in den nächsten Tagen
werden zudem Unterschriftenlisten an alle Gemeinden versendet.
Atomkraftwerke produzieren tagtäglich hochgiftigen Müll. Radioaktives Material wird zunächst am
Kraftwerksgelände selbst zwischengelagert, erst nach einigen Jahre kann der radioaktive Müll überhaupt
erst weitertransportiert werden. Atommüllendlager müssen Erdbeben und tektonischen Verschiebungen standhalten
und gegen den Eintritt von Wasser dauerhaft geschützt sein. Tschechien ist seit 2016 auf der Suche nach einem
Endlager-Standort, mehrere potentielle Standorte sind derzeit bekannt und werden geprüft. Darunter etwa Cihadlo,
nur rund 21 km von der Staatsgrenze entfernt.
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