Sächsischer Landwirtschaftsminister trifft österreichische Abgeordnete zu Arbeitsgespräch
Dresden/Wien (pk) - Wenn es um die Vereinfachung der Agrarpolitik der Europäischen Union geht, kann
das deutsche Bundesland Sachsen mit der Unterstützung durch Österreich rechnen. Der sächsische Landwirtschaftsminister
Thomas Schmidt erntete am 14.06. bei seinen Gesprächen mit österreichischen Abgeordneten im Parlament
viel Sympathie für seinen Vorstoß, das europäische Agrarsystem grundlegend einfacher zu gestalten
und dabei vorrangig auf Zielorientierung und Regionalität auszurichten. "Alle reden von Vereinfachung,
doch nichts geschieht", brachte ÖVP-Mandatar Jakob Auer, der als Obmann des Landwirtschaftsausschusses
das Treffen leitete, den Unmut über die EU-Agrarpolitik auf den Punkt und zeigte Interesse an einer gemeinsamen
Initiative.
Deutlich wurde bei dem Gespräch auch, dass Österreich und Sachsen mit ähnlichen Problemen und Herausforderungen
in der Landwirtschaft konfrontiert sind. Die Landwirtschaft habe als solches ein Imageproblem, stellten Schmidt
und Auer übereinstimmend fest. Auch zeige sich die junge Generation immer weniger bereit, die Höfe ihrer
Eltern zu übernehmen. Neben den schlechten Preisen sei vor allem die überbordende Bürokratie dafür
ausschlaggebend, dass LandwirtInnen ihre Betriebe aufgeben, gab Manfred Hofinger (V) zu bedenken, der den Vorschlag
Schmidts in Richtung einer klareren Zuordnung der Kontrollen begrüßte. Wie wichtig Vereinfachungen seien,
sehe man am Beispiel der Digitalisierung der Landschaftselemente, bestätigte Wolfgang Pirklhuber (G) unter
Hinweis auf die Einzelbaumdigitalisierung. Einig waren sich beide Seiten auch bezüglich der Notwendigkeit,
den Fokus stärker auf die Regionalität der Produkte zu richten, was Leopold Steinbichler (T) mit Kritik
an der Internationalisierung der Agrarmärkte und am Import von Palmöl untermauerte. Walter Schopf (S)
wiederum zeigte sich überzeugt, dass gerade die Entwicklung des ländlichen Raums in Zukunft einen entscheidenden
Stellenwert in der Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik einnehmen werde
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