125.000 Personen in den ersten sechs Monaten befördert
Eisenstadt (magistrat) - Seit dem 12. Dezember 2016 sind die drei Stadtbusse Georg, Martin und Vitus nun
schon in der Landeshauptstadt unterwegs. In den ersten sechs Monaten des Bestehens nutzten rund 125.000 Fahrgäste
das öffentliche Verkehrssystem der Landeshauptstadt. Mit dem Fahrplanwechsel 2018/19 wird auch eine neue vierte
Linie eingeführt.
Seit dem Start hat sich der Stadtbus hervorragend in Eisenstadt etabliert und ist aus dem Stadtbild nicht mehr
wegzudenken. Rund 1.000 Fahrgäste nutzen Georg, Martin und Vitus täglich, in den ersten sechs Monaten
wurden somit etwa 125.000 Personen befördert. Nach dem zweiwöchigen Gratis-Testbetrieb im Dezember 2016
konnte diese hohe Fahrgastzahl auch in den darauffolgenden Monaten gehalten werden.
Die intensive Nutzung der drei Busse hat auch einen positiven Effekt auf das Klima: Rund 170.000 PKW-Kilometer
sparten die Fahrgäste des Stadtbusses ein. Das bedeutet, dass in den vergangenen sechs Monaten ca. 25 Tonnen
CO2 in der burgenländischen Landeshauptstadt eingespart wurden. Diese vorzeigbare Bilanz wurde erst kürzlich
von "klima:aktiv mobil" ausgezeichnet.
Sehr gut angenommen wird auch das Angebot, günstige Jahreskarten für den Stadtbus in der Bürgerservicestelle
zu erwerben. Insgesamt wurden bisher 627 Jahrestickets verkauft, die Altersklassen sind dabei breit gestreut: Den
Großteil davon kaufen Erwachsene (277) und Senioren (220), der Rest der Jahrestickets teilt sich auf Jugendliche
(75) und Personen mit Behindertenausweis (55) auf. Kinder unter 11 Jahren sowie Jugendliche mit dem Top-Jugend-Ticket
des VOR fahren gratis. Auch die kürzlich vorgenommene Evaluierung bestätigte den hohen Anteil an Stammkunden,
die mehrmals pro Woche fahren.
Laufende Evaluierung
Der Betrieb wird laufend evaluiert. Die Ergebnisse der ersten Evaluierung flossen in die Fahrplanänderung
im Frühjahr 2017 ein. Seit dem 1. April sind die Busse auch an Samstagen von 9 bis 15 Uhr unterwegs. Durch
kleine Adaptierungen an den Fahrzeiten ist der Fahrplan nun noch besser auf die Fahrzeiten der überregionalen
Busse sowie der Züge der ÖBB abgestimmt.
Auch die Anzahl der Haltestellen wurde auf 60 erhöht. Auf der Linie Martin wurde vor dem Hochhaus eine neue
Haltestelle mit dem Namen "Bahnstraße 14" eingerichtet. "Die Evaluierung zeigte, dass wirklich
alle Haltestellen genutzt werden. Die Einführung einer weiteren Haltestelle geschah auf vielfachen Wunsch
der Wohnbevölkerung in der Bahnstraße und stellte auf Grund des guten Zeitpolsters der Linie Martin
auch kein Problem dar", so Bürgermeister Thomas Steiner.
Um die Fahrzeiten der Linie Georg besser einhalten zu können, wird die Haltestelle Friedhof nur mehr mit jedem
zweiten Intervall angefahren. Die Linie Vitus fährt vom Domplatz direkt zum Bahnhof. Die Haltestellen "St.
Rochus-Straße" sowie "VS Eisenstadt" werden seit dem 1. April nur mehr von Martin angefahren.
Die Evaluierung zeigte, dass die Volksschüler der Linie Vitus schon in der Josef Joachim Straße aussteigen.
"Die kleinen Adaptierungen zum 1. April haben bewirkt, dass der Fahrplan nunmehr wesentlich stabiler ist und
kaum mehr Verspätungen auftreten. Die wenigen Verspätungen zu den Stoßzeiten können im Wesentlichen
durch die Zeitpuffer am Bahnhof wieder aufgeholt werden", erklärt Verkehrsplaner Roman Michalek.
Die zweite große Evaluierungsphase wurde Anfang Juni abgeschlossen und bestätigte die Verbesserungen,
die während der ersten Fahrplanumstellung im Frühjahr implementiert wurden. Insgesamt wurde der Stadtbus
noch besser bewertet, als zum Projektstart, was etwa Fahrplan und Pünktlichkeit betrifft. Die zweite Welle
der Fragebogenaktion zeigte auch einen sehr hohen Anteil an Alltagsfahrten. Obwohl sehr viele Schüler unterwegs
sind, wird der Bus für Fahrten zur Arbeit, zum Einkaufen und andere private Zwecke und Erledigungen genutzt.
Vierte Linie in Planung
Derzeit in Planung ist die Errichtung einer vierten Linie. "Diese wird gegenläufig geführt und
einerseits große Überschneidungen mit der Linie Vitus aber andererseits auch einige ‚weiße Flecken'
auf der Karte abdecken", erläutert Bürgermeister Thomas Steiner. Die derzeit geplante Route umschließt
30 Haltestellen, wovon 20 bestehende genutzt werden und zehn neu errichtet werden. In Betrieb genommen soll die
Linie zum Fahrplanwechsel 2018/19 werden.
"Die Gegenläufigkeit ist ein vielfach geäußerter Wunsch der zweiten Evaluierungswelle und
mit dieser vierten Linie kommen wir diesem Wunsch nach. Zur sind wir hier in der Planungsphase, was die genaue
Route bzw. die Haltestellen betrifft. Der Name wurde noch nicht fixiert und wird wieder über ein Bürgerbeteiligungsverfahren
gesucht", so Bürgermeister Steiner.
Echtzeitanzeigen ab August
Es ist geplant, mittelfristig alle Haltestellen mit sogenannten Echtzeitanzeigen auszustatten, die minutengenau
anzeigen, wann der nächste Stadtbus kommt. In Phase 1 beginnen wir mit jenen zehn Stationen, die stark frequentiert
sind und bereits jetzt die technischen Voraussetzungen (Strom) erfüllen. Die Inbetriebnahme bei den Stationen:
Bahnhof, Oberberg, Domplatz, Fachmarktzentrum, Gebietskrankenkasse/SVB, VS Kleinhöflein, Josef Joachim-Straße,
Quergasse, Bürgerspitalgasse/Gymnasium und Schulzentrum ist für Ende August geplant.
Die Echtzeitanzeigen basieren auf einem E-Papersystem, haben ein A3-Format und sind bei jeder Sonneneinstrahlung
und aus jedem Blickwinkel brillant lesbar. Die Schriftgröße ist für jede Anforderung angepasst.
Durch den perfekten Hell-/Dunkelkontrast bietet e-paper Barrierefreiheit auf höchstem Niveau. Ein GPS-Tracker
liefert die Daten aus dem Bus an eine Server und dieser gleicht die Echtdaten mit den Plandaten ab und sendet via
GMS die Daten an die Echtzeitanzeige. "Es handelt sich um eine multifunktionale Anzeige, wo neben der Echtzeitinformation
zu den Fahrten auch tagesaktuelle Informationen, Uhrzeit, Temperatur, Wetterprognose und vieles mehr angezeigt
werden können", so Bürgermeister Steiner.
Weitere Neuerungen für den Fahrplanwechsel
Weitere Adaptierungen sind für den großen Fahrplanwechsel zum Jahresende vorgesehen, der in enger
Abstimmung mit dem Verkehrsverbund Ostregion (kurz: VOR) über die Bühne geht. Eine weitere Haltestelle
wird auf der Linie Georg beim Kaufhaus Jagenbrein in St. Georgen eingerichtet. Weitere Anpassungen und Adaptierungen
werden derzeit geprüft. Erklärtes Ziel ist es, weitere Optimierungen vorzunehmen und etwaigen Fahrplanabweichungen
entgegenzuwirken.
Erfolgsmodell Stadtbus
Mit dem Stadtbus wurde ein sehr gut funktionierendes System implementiert dass von der Bevölkerung hervorragend
angenommen wird. "125.000 Fahrgäste sprechen eine eindeutige Sprache! Georg, Martin und Vitus sind aus
Eisenstadt nicht mehr weg zu denken", so Bürgermeister Thomas Steiner abschließend.
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