Inflation sinkt im Mai 2017 auf 1,9%

 

erstellt am
16. 06. 17
13:00 MEZ

Wien (statistik austria) - Die Inflationsrate für Mai 2017 belief sich nach Berechnungen von Statistik Austria auf 1,9% (April +2,1%). Ausschlaggebend für diesen Rückgang war ein deutlich schwächerer Preisauftrieb bei Treibstoffen im Jahresvergleich. Bewirtungsdienstleistungen erwiesen sich als Hauptpreistreiber, gefolgt von Nahrungsmitteln, Mieten und Treibstoffen.

Der Indexstand des Verbraucherpreisindex 2015 (VPI 2015) lag für den Monat Mai bei 102,9. Gegenüber dem Vormonat April stieg das durchschnittliche Preisniveau um 0,1%.
Ohne teurere Bewirtungsdienstleistungen und Nahrungsmittel hätte die Inflation 1,4% betragen.

In der Ausgabengruppe "Verkehr" stiegen die Preise um 2,5% (Einfluss: +0,33 Prozentpunkte). Die Teuerung bei Treibstoffen lag im Mai insgesamt bei 5,0% (Einfluss: +0,17 Prozentpunkte); im April hatte der Anstieg noch 10,8% (Einfluss: +0,36 Prozentpunkte) betragen. Reparaturen privater Verkehrsmittel verteuerten sich um 1,7%. Flugtickets ins Ausland, deren Preise im April noch um 28,5% gestiegen waren, erhöhten sich im Mai im Jahresabstand um 13,4%.

"Restaurants und Hotels" verteuerten sich durchschnittlich um 2,8% (Einfluss: +0,29 Prozentpunkte). Dazu trugen fast ausschließlich teurere Bewirtungsdienstleistungen (insgesamt +2,9%; Einfluss: +0,27 Prozentpunkte) bei. Beherbergungsdienstleistungen kosteten um 1,0% mehr.

Die Preise für "Wohnung, Wasser, Energie" stiegen durchschnittlich um 1,5% (Einfluss: +0,28 Prozentpunkte). Wohnungsmieten erhöhten sich um 3,8% (Einfluss: +0,18 Prozentpunkte). Die Instandhaltung von Wohnungen verteuerte sich durchschnittlich um 2,1%. Haushaltsenergie verbilligte sich hingegen insgesamt um 1,3%. Ausschlaggebend für diesen Rückgang waren die um 5,5% niedrigeren Strompreise (Einfluss: -0,12 Prozentpunkte) sowie der deutlich schwächere Preisauftrieb bei Heizöl (Mai +7,2%; April +21,2%). Die Preise für Gas gingen um 1,3% zurück, jene für feste Brennstoffe stiegen um 1,6% und jene für Fernwärme um 2,9%.

Die Preise für "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" stiegen durchschnittlich um 2,1% (Einfluss: +0,25 Prozentpunkte) und lagen damit leicht über der Inflationsrate. Nahrungsmittel verteuerten sich insgesamt um 2,1% (Milch, Käse und Eier insgesamt +3,2%, Fisch +11,5%, Brot und Getreideerzeugnisse +1,5%, Fleisch +1,1%, Öle und Fette insgesamt +6,6%, Obst +0,3%, jedoch Gemüse -1,0%). Alkoholfreie Getränke kosteten um 3,0% mehr (Kaffee +6,3%).

Bei "Freizeit und Kultur" (durchschnittlich +1,6%; Einfluss: +0,18 Prozentpunkte) verteuerten sich Freizeit- und Kulturdienstleistungen insgesamt um 2,6% und Pauschalreisen um 3,2%.

Inflation Mai 2017 gegenüber April 2017: +0,1%
Hauptpreistreiber im Monatsabstand waren Ausgaben für "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" (durchschnittlich +0,6%; Einfluss: +0,07 Prozentpunkte). Dazu trugen insbesondere die deutlich gestiegenen Fleischpreise (insgesamt +1,7% gegenüber April) bei.

Als Hauptpreisdämpfer im Monatsabstand erwiesen sich Ausgaben für "Verkehr" (durchschnittlich -0,7%; Einfluss: -0,09 Prozentpunkte). Hauptverantwortlich dafür waren Verbilligungen bei Treibstoffen (-1,3%) und bei Flugtickets ins Ausland (-8,0%).
Teuerung laut harmonisiertem Verbraucherpreisindex im Mai 2017: +2,1%

Der Indexstand des auf europäischer Ebene harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI 2015) lag im Mai bei 103,21 (April revidiert 103,27). Die harmonisierte Inflationsrate betrug +2,1%; der Unterschied zum VPI von +0,2 Prozentpunkten beruht auf Gewichtungsunterschieden zwischen VPI und HVPI (siehe methodische Informationen). Kräftige Preisanstiege in der Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" (höhere Gewichtsanteile im HVPI als im VPI) erhöhten den HVPI deutlich gegenüber dem VPI. Teuerungen bei Flugtickets ins Ausland sowie bei Treibstoffen (jeweils höhere Gewichtsanteile im HVPI als im VPI) ließen den HVPI zusätzlich merklich gegenüber dem VPI ansteigen. Höhere Kosten für die Instandhaltung und Reparatur von Wohnungen sowie für Versicherungsdienstleistungen (jeweils geringere Gewichtungsanteile im HVPI als im VPI) dämpften hingegen den HVPI gegenüber dem VPI.

Inflation für täglichen sowie für wöchentlichen Einkauf merklich höher als jene des VPI
Das Preisniveau des Mikrowarenkorbs, der überwiegend Nahrungsmittel, aber auch Tageszeitungen und den Kaffee im Kaffeehaus enthält und den täglichen Einkauf widerspiegelt, erhöhte sich im Jahresabstand um 3,3% (April +2,5%). Das Preisniveau des Miniwarenkorbs, der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält, stieg im Jahresabstand um 3,0% (April +3,7%).

 

 

 

Weitere Informationen:
http://www.statistik.at

 

 

 

 

 

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