Mehr Nähe. Bessere Qualität. Mehr Beteiligung:
Graz (lk) - „Mehr Nähe. Bessere Qualität. Mehr Beteiligung.?: Unter diesem Motto will der Steirische
Gesundheitsplan 2035 die gute Gesundheitsversorgung in der Steiermark noch besser machen. Gestärkt durch die
im Vorjahr durchgeführten regionalen Diskussions- und Informationsveranstaltungen, wurden die Prinzipien des
Gesundheitsplanes 2035 in konkrete Planungs- und Entwicklungsschritte in den RSG Steiermark (Regionaler Strukturplan
Gesundheit Steiermark) bis 2025 übersetzt. Er wurde am 14.06. bei der 12. Steirischen Gesundheitskonferenz
vorgestellt und ist Maßstab für die in allen Regionen der Steiermark notwendigen Veränderungen
in der Gesundheitsversorgung und gleichzeitig Voraussetzung für die Sicherstellung der besten medizinischen
Versorgung für alle Steirerinnen und Steirer - heute und in Zukunft.
Der RSG 2025 legt die ersten Schritte zur Umsetzung des Steirischen Gesundheitsplans 2035 fest und soll zur Umsetzung
konkreter Maßnahmen im Gesundheitswesen in allen Regionen, aber vor allem zur Stärkung der Primärversorgung
in der gesamten Steiermark führen. Damit ist der RSG 2025 der wichtigste Meilenstein auf dem Weg zur Realisierung
des Steirischen Gesundheitsplans 2035.
Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer betonte: „Wenn man nicht im Stillstand verharren will, muss man
sich verändern: Verändern um zu verbessern. Die Gesundheitsversorgung ist ein wesentlicher Bestandteil
des umfassenden Sicherheitsgefühls der Menschen. Der ‚Gesundheitsplan 2035‘ - ein großer Schritt, den
wir wagen, weil er ein sensibler ist - ist eines der ambitioniertesten Projekte der Steirischen Landespolitik und
die Zukunftspartnerschaft zwischen ÖVP und SPÖ hat sich im Koalitionsabkommen darauf geeinigt, in dieser
Legislaturperiode das steirische Gesundheitssystem zukunftsfit zu machen. Mir ist wichtig, dass dieses große
Projekt unter Einbindung aller beteiligten Akteure mitgetragen wird. Ich freue mich, dass mit dem Regionalen Strukturplan
Gesundheit ein erstes konkretes Umsetzungspapier für die Jahre bis 2025 geschaffen wurde, denn wenn es um
die Gesundheit der Steirerinnen und Steirer geht, dürfen wir keine Kompromisse machen, müssen aber auch
den Tatsachen in die Augen sehen; zu Recht brauchen wir die bestmögliche Versorgung!?
„Die Aufgabe, eines der besten Gesundheitssysteme aufrecht zu erhalten und weiter auszubauen, ist eine große
Herausforderung, der wir uns zu stellen haben. Unser Ziel muss es sein, den Steirerinnen und Steirern die beste
und qualitativ hochwertigste Versorgung im Krankheitsfall anbieten zu können. Daher wurde der Steirische Gesundheitsplan
2035 im vergangenen Jahr intensiv mit der Bevölkerung in den Regionen sowie Expertinnen und Experten diskutiert.
Diese Ergebnisse sind nun gemeinsam mit den Prinzipien und Grundsätzen des Gesundheitsplanes in den Regionalen
Strukturplan Gesundheit eingeflossen und beschreiben ganz konkret die nächsten Schritte bis 2025. Dabei steht
die Qualität und Sicherheit der medizinischen Behandlung für die Steirerinnen und Steirer im Vordergrund.
Denn mein Ziel ist es, dass die Steirerinnen und Steirer gesünder sind und länger leben als der Rest
der Welt?, so Landesrat Christopher Drexler.
Landesrätin Ursula Lackner: „Es geht darum, unser hervorragendes Gesundheitssystem dem gesellschaftlichen
Wandel und technischen Fortschritt entsprechend anzupassen und damit weiter zu entwickeln. Es gilt, auch in Zukunft
die Steirerinnen und Steirer in allen Gesundheitsaspekten gut zu versorgen und dementsprechend das Angebot bedarfsorientiert
zu strukturieren. Sicherzustellen, dass sich die Menschen gut versorgt fühlen, auch darum geht es. Der nun
vorliegende Regionale Strukturplan Gesundheit - RSG 2025 - als erster Schritt im Rahmen der Umsetzung des Steirischen
Gesundheitsplanes 2035 - hat einerseits Versorgungsicherheit für die Steirerinnen und Steirer und andererseits
die langfristige Sicherung des Gesundheitssystems als Ziel. Durch Neu- und Umstrukturierungen in den steirischen
Regionen soll die Gesundheitsversorgung verstärkt und um neue Formen wie regionale Gesundheitszentren - am
Beispiel Mariazell und Eisenerz - erweitert werden. Der RSG definiert somit eine wohnortnahe Erst- und Notfallversorgung
rund um die Uhr, gut erreichbare bzw. auch ins Haus kommende praktische und fachärztliche Versorgung bis hin
zu pflegerischer Unterstützung. Spitzenmedizin soll in bestens ausgestatteten Spitälern als Kompetenzzentren
den Steirerinnen und Steirern zur Verfügung stehen.?
Die wichtigsten Optimierungen, die die gesamte Steiermark betreffen, auf einen Blick:
1. Errichtung von bis zu 30 Primärversorgungseinrichtungen (Gesundheitszentren):
Die 15a-Vereinbarung für den Bereich Gesundheit sieht eine österreichweite Anzahl von 75 Primärversorgungseinrichtungen
bis 2020 vor. Im Rahmen des RSG 2025 für die Steiermark wurde mit ca. 30 Standorten eine Anzahl für Primärversorgungseinrichtungen
(Gesundheitszentren) vorgesehen, die weit über die bundesweit gesteckten Ziele hinausgeht.
2. Abgestufte Notfallversorgung
Die abgestufte Notfallversorgung ist der wichtigste Schritt für eine adäquate Behandlung im Notfall.
Sie wird flächendeckend noch optimiert und unter Einbindung des ärztlichen Bereitschaftsdienstes neu
organisiert.
3. Einführung interdisziplinärer Facharztzentren
Die Versorgung durch einen Facharzt gilt nach der Primärversorgung als zweite Versorgungsstufe im Gesundheitsplan
2035. Mit dem RSG wird bereits bis 2025 ein Mehr an ambulanter fachärztlicher Versorgung für alle Steirerinnen
und Steirer erreicht. Möglich ist das durch den Aufbau gebündelter, interdisziplinärer Facharztzentren
wie beispielsweise für Schladming, Rottenmann und Hörgas sowie für Bad Aussee ein Gesundheitszentrum
mit fachärztlicher Erweiterung.
4. Errichtung von Leitspitälern
Leitspitäler können künftig eine weitaus höhere Anzahl an medizinischen Fächern anbieten
als Krankenhäuser das aufgrund ihrer kleineren Struktur heute können. Sie sind eng miteinander vernetzt
und verfügen über bestens ausgebildetes medizinisches Personal mit mehr Routine, was zu einer höheren
Qualität in der Behandlung führt. Der erste wichtige Schritt in Richtung Leitspital gelingt durch die
Schaffung von Krankenhaus-Verbünden und die Errichtung eines neuen Leitspitals in der Region Liezen.
5. Flächendeckender Aufbau der ambulanten Kinder- und Jugendpsychiatrie
In der gesamten Steiermark gibt es mit der Eingliederung bzw. Errichtung von zehn sozialpsychiatrischen Ambulatorien
für Kinder- und Jugendpsychiatrie einen weiteren Eckpfeiler in der Gesundheitsversorgung von Kindern und Jugendlichen,
die Vorbildwirkung für ganz Österreich hat.
6. Hospiz- und Palliativversorgung
Im Rahmen des RSG 2025 wird die in der Steiermark schon hervorragend funktionierende Hospiz- und Palliativversorgung
noch weiter optimiert. So werden weitere zehn Palliativ- und zusätzliche 18 Hospizbetten aufgebaut, sowie
die mobile Versorgung in Graz weiter gestärkt.
7. Neuordnung der akutstationären fachärztlichen Versorgung in Graz Mitte.
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