Deutschland und Österreich finden gemeinsame Linie
Krems/Wien (lk-oe) - Namhafte Vertreter der deutschen sowie der österreichischen Landwirtschaft stimmten
in Krems die Linie der Landwirtschaftskammern vor den Verhandlungen zur neuen Gemeinsamen EU-Agrarpolitik ab. Dadurch
sollen die Interessenvertretungen beider Länder mehr Schlagkraft für den Verhandlungsprozess erlangen.
Zudem konnten sich die deutschen Gäste von den agrarischen Besonderheiten Österreichs im Rahmen von Betriebsbesichtigungen
überzeugen. Die Teilnehmer kamen aus allen Bundesländern Österreichs und nahmen gemeinsam mit Delegierten
aus den deutschen Bundesländern Bayern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hamburg, Niedersachsen, Saarland,
Schleswig-Holstein und Bremen am Treffen teil.
Abstimmung auf allen Ebenen
"Die neue Gemeinsame Agrarpolitik muss so ausgerichtet sein, dass sie flächendeckend, wettbewerbsfähig,
nachhaltig und bäuerlich bleibt. Das ist das vorrangige österreichische Ziel. Wir sind uns mit unseren
deutschen Kollegen einig, dass es wichtig ist, dass auch in Zukunft ein Zwei-Säulen-Modell bestehen bleiben
muss. Aber auch der Besonderheit landwirtschaftlicher Märkte muss in der neuen GAP Rechnung getragen werden.
Einerseits fordern wir mit den sogenannten 'Flexitools' Marktmaßnahmen, die unseren Bäuerinnen und Bauern
künftig mehr Sicherheit geben sollen. Andererseits muss auch der Faktor Herkunft - als Sicherheit für
die Konsumenten - noch mehr Gewicht bekommen. In Österreich versuchen wir bereits mit der Initiative 'Unser
Essen: Gut zu wissen, wo's herkommt' in den Großküchen des Landes für mehr Transparenz auf den
Speisekarten zu sorgen", erklärte dazu LK Österreich-Präsident Hermann Schultes.
"Die Unterstützung der Betriebe aus der GAP bleibt unerlässlich, um die Wirtschaftskraft und die
Wertschöpfungspotenziale in ländlichen Räumen zu erhalten und zu stärken", betonte der
Präsident des Verbandes der Landwirtschaftskammern in Deutschland, Johannes Frizen. Weiter: "Zusammen
mit den Direktzahlungen sind die Finanzmittel aus der zweiten Säule unerlässlich, um die vielfältigen
Herausforderungen einer multifunktionalen Landwirtschaft insbesondere im Umwelt- und Klimaschutz bewältigen
zu können. Dabei werden Bildung und Beratung weiterhin eine wichtige Rolle behalten, um die Betriebe in den
Prozessen der Weiterentwicklung zu unterstützen."
|