Vorstellung der Neuauflage und neuer Inhalte zum 20-jährigen Jubiläum"
Linz (lk) - Im Rahmen einer Pressekonferenz im Linzer Landhaus stellte Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger
am 12.06. gemeinsam mit Ing. Hubert Ischlstöger, Verantwortlicher für den ALManach, Abteilung Ländliche
Neuordnung, und HR Dr. Friedrich Jungk, Abteilungsleiter Ländliche Neuordnung, den neuen oö. ALManach
der Öffentlichkeit vor, der mit seiner 13. Auflage sein 20-jähriges Jubiläum feiert. Er zeigt, dass
die Popularität des sanften Tourismus auf unseren Almen steigt - ebenso wie die Wertschätzung der Gesellschaft
für die Leistungen der Almbäuerinnen und -bauern. Sie stellen unserer Gesellschaft kapital- und arbeitsintensive
Leistungen zur Freizeitnutzung zur Verfügung. Doch die Erhaltung gepflegter Almen dient dem Erosionsschutz,
der Regenerierung der Trinkwasser- Ressourcen, der Erhaltung geschlossener Ökosysteme und der Biotopvielfalt.
Dementsprechend liegt eine funktionierende Almwirtschaft und eine nachhaltige Entwicklung dieser im Interesse des
Landes und wird von der Abteilung Ländliche Neuordnung (Agrarbehörde OÖ) durch Förderungen
und fachliche Betreuung aktiv betreut.
"Es ist wesentlich, dass wir um die unverzichtbaren Leistungen unserer Almbäuerinnen und -bauern und
die Kombination aus Tradition und Fortschritt, die auf unseren Almen vorherrscht wissen, sie anerkennen und wertschätzen.
Dazu muss das vielfältige Gesicht unserer Almwirtschaft, das von der Produktion hochwertiger, lokaler Lebensmittel
bis zur Gestaltung und Offenhaltung der Almlandschaft reicht, erlebt werden. Mit nachhaltigem und sanftem Almtourismus,
sind wir auf dem richtigen Weg", so Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger
Der ALManach 2017
Der Almenkatalog des Landes Oberösterreich ist bereits seit 1997 ein Bestseller. Am Dienstag, den 13. Juni
2017, kommt die neue, überarbeitete Ausgabe in den Buchhandel. Die 13. Ausgabe präsentiert sich mit einer
Auflage von 52.000 Stück als praktischer Wegweiser zur Entdeckung der oberösterreichischen Almen. Der
ALManach bereitet die Leistungen der Bergbäuerinnen und Bergbauern und den Lebensraum Alm für eine breite
Gesellschaft auf und fördert den sanften Tourismus.
Von den insgesamt 422 aufgelisteten Almen sind 122 ausgewählte Almen näher beschrieben. Diese bieten
eine besondere Attraktivität bzw. ein besonderes Angebot für Wanderer und Touristen. Kulinarische Angebote,
in Form einer Almschank sind separat gekennzeichnet.
"Oberösterreichs Almen müssen entdeckt und erlebt werden, um die Leistungen unserer engagierten
Bäuerinnen und Bauern wahrzunehmen. Sie prägen die gesellschaftliche Wertschätzung für bäuerliche
Produkte. Der sanfte Tourismus und der aktuelle Wander-Trend tragen wesentlich zur Wertschätzung unserer Kultur-,
Natur- und Almlandschaft bei. Der ALManach bietet eine optimale Grundlage um die Schönheit unserer Almen und
Berge sicher zu genießen", so Agrar-Landesrat Hiegelsberger.
Neuerungen 2017
2017 wird der ALManach noch praktischer. Das sichere Wandern steht im Fokus. So findet sich neben Sicherheitshinweisen,
praktischen Tipps und Informationen zur benötigten Ausrüstung auch der Almknigge für KUH & DU.
Hier erfahren die Besucherinnen und Besucher bewirtschafteter Almen wissenswertes und nützliches zum Kontakt
mit dem Weidevieh. "Dieser Almenkatalog richtet sich an alle Wander-, Berg-, Natur- und Almenfreunde und präsentiert
sich in seiner 13. Auflage sehr klar, praxisnah und als optimaler Begleiter für die Wandersaison", ergänzt
Hubert Ischlstöger, Projektverantwortlicher und Almenbeauftragter.
ALManach - online
Der ALManach ist auch online abrufbar. Neben den Tipps und Informationen, der Salzkammergut- und der Phyrn- Eisenwurzen-Auslese
aus der Print-Version, bieten Suchmöglichkeiten optimierten Wanderspaß. Dabei stehen neben Gemeinden
und Regionen auch die Schwierigkeitsgrade und Gehzeiten der Wanderungen zur Auswahl. DORIS-Landkarten mit den Wanderwegen
komplettieren die Wanderbeschreibungen zu den Almen.
Almenland Oberösterreich
Oberösterreich unterteilt sich in sechs Almregionen: Salzkammergut West, -Süd, -Nord, Steyr-Kremstal,
Pyhrn- Priel und das oberösterreichisches Ennstal. In diesen Regionen sind 638 Almen und Almflächen unterschiedlicher
Größe in das Almbuch der Agrarbehörde eingetragen. 426 dieser Almen werden aktiv bewirtschaftet.
Die Gesamtalmfläche Oberösterreichs beträgt rund 36.500 ha und darauf gibt es einen Bestand von
630 Almgebäuden. Im Jahr 2016 wurden 4.374 Rinder, 61 Pferde, 873 Schafe und
66 Ziegen aufgetrieben.
Entwicklung der oberösterreichischen Almwirtschaft: Der landwirtschaftliche Strukturwandel ist auch im Almbetrieb
spürbar und wirkt sich in einer Extensivierung der Almbewirtschaftung wie der Haltung von Mutterkühen
oder Jungvieh und der Aufgabe von Kleinstbetrieben aus. Das Land Oberösterreich setzt gezielte Maßnahmen
um die heimische Almwirtschaft zu fördern (siehe Leistungen des Landes für die Almwirtschaft).
Die Alpung im Bezirk Gmunden konnte im Zeitraum 2001 bis 2016 um 94 GVE gesteigert werden (+ 9 Prozent). Gründe
dafür liegen vor allem in der signifikante Steigerung des Auftriebes bei Einforstungsalmen, die ein Verfahren
zur Neuordnung von Wald und Weide durchgeführt haben. Dies betrifft hauptsächlich die Gemeinden Bad Ischl
(Rettenbachalm, Reinfalzalm) und Ebensee (Brombergalm, Kösslalm, Laudereralm, etc.).
Der Rückgang der Alpung im Zeitraum 2001 bis 2016 in den Bezirken Kirchdorf und Steyr beträgt jeweils
rund 3 %. Der große Rückgang im Bezirk Vöcklabruck resultiert vor allem aus der kurzzeitigen Einstellung
des Almbetriebes einer größeren Alm in den Jahren 2015 und 2016. Ab 2017 wird diese Alm jedoch wieder
im Pachtwege bewirtschaftet werden (Hongarmannalm).
Leistungen des Landes für die Almwirtschaft
Die Abteilung Ländliche Neuordnung (Agrarbehörde OÖ) wickelt jährlich zwischen 30 und 60
Almförderungsprojekte ab. Diese kommen aus den Bereichen Neubau- oder Verbesserung von Almwirtschaftsgebäuden
in regionaltypischer Bauweise, Wasser- und Energieversorgung, Neuschaffung von Almweideflächen durch Rodung
und Wegebau. In Summe wurden zwischen 2016 und März 2017 40 Almförderprojekte mit anrechenbaren Gesamtkosten
von € 612.000,- und einem Fördervolumen von € 300.000,- von den oberösterreichischen Almbäuerinnen
und -bauern durchgeführt. "Eine zeitgemäße Almwirtschaft braucht Chancen und eine faire Leistungsabgeltung.
Unsere Almen dürfen keine bezahlten Reservate werden, denn sie sind Teil der Arbeits- und Lebenswelt Bauernhof.
Die Maßnahmen des Landes leisten daher einen wesentlichen Beitrag zu einer funktionierenden, lebendigen Almwirtschaft
in Oberösterreich", so Hiegelsberger.
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