Immobilien-Durchschnittspreise im Jahr 2016
 in Wien und Westösterreich am höchsten

 

erstellt am
13. 06. 17
13:00 MEZ

Wien (statistik austria) - Die für ganz Österreich berechneten Durchschnittspreise für Grundstücke, Häuser und Wohnungen weisen nach Auswertungen von Statistik Austria im Jahr 2016 große regionale Unterschiede auf. Neben Wien sind vor allem die westlichen, alpinen Bundesländer von hohen Immobilienpreisen geprägt. Die hohen Grundstückspreise machen sich hier auch bei den Häusern und Wohnungen bemerkbar. Kann man für 1.000 Euro im Burgenland über 20 Quadratmeter Baugrund erstehen, sind es in Vorarlberg im Durchschnitt nur etwas mehr als 3 m². Der Österreich-Durchschnitt lag 2016 bei 75 Euro je Quadratmeter für Baugrundstücke, 2.552 Euro je Quadratmeter Wohnfläche bei Eigentumswohnungen und 1.346 Euro je Quadratmeter Wohnfläche bei Häusern. Bei sämtlichen Objekttypen lagen die Preise in Wien, Salzburg, Tirol und Vorarlberg über dem Durchschnitt. Die Preise für Baugrundstücke in Oberösterreich und Niederösterreich bewegten sich im Österreichschnitt, darunter lagen sie in Kärnten (55 Euro), der Steiermark (54 Euro) und im Burgenland (52 Euro).

Grundstücke: die Lage zählt
Die Grundstückswerte sind das zentrale Merkmal des Immobilienmarkts, und die Lage ist hier ausschlaggebend. Besonders begehrte Lagen fanden sich im urbanen Raum und in Tourismuszentren. Im Fünfjahresdurchschnitt fielen in Wien die Bezirke Meidling und Währing mit 1.081 Euro und 1.041 Euro je Quadratmeter auf. Das begrenzte Angebot in den von urbanem Raum umgebenen Stadtbezirken trieb hier die Preise an. In den Wiener Randbezirken fanden sich jedoch auch preiswertere Baugrundstücke, und die Durchschnittspreise pro Quadratmeter fielen mit 500 bis 650 Euro im Jahr 2016 gemäßigter aus. Wien nahm im Direktvergleich der Bundesländer mit durchschnittlich 642 Euro pro Quadratmeter den ersten Platz ein. Die Nähe zu Wien war auch bestimmend für die Preise in Niederösterreich und dem Nordburgenland. Die peripheren Regionen im Norden Niederösterreichs und im Mittel- sowie Südburgenland sind die preisgünstigsten des Landes. In Gmünd (NÖ) kostete Baugrund etwa im Durchschnitt 11,90 Euro und in Güssing (Bgld.) 10,00 Euro pro Quadratmeter.

Eine andere Situation zeigte sich im Westen Österreichs. Vorarlberg, Tirol und Salzburg folgen mit einem Durchschnitt von 310 Euro/m², 200 Euro/m² und 186 Euro/m² auf den Plätzen hinter der Bundeshauptstadt. Dornbirn, Feldkirch, Innsbruck und Salzburg konnten in den vergangenen Jahren hohen Bevölkerungszuwachs verzeichnen, was in diesen Städten – in Kombination mit dem limitierten Raumangebot – zu Grundstückspreisen im gehobenen Preissegment beitrug. Im Fünfjahresdurchschnitt stand Innsbruck mit 1.057 Euro/m² vor der Stadt Salzburg mit 857 Euro/m² und der Gemeinde Dornbirn mit 499 Euro/m² an der Spitze.

Der Tourismus spielt ebenso eine große Rolle in Österreichs Immobilienlandschaft. In Oberösterreich, Salzburg und Kärnten waren die Seen große Anziehungspunkte, wie der Fünfjahresdurchschnitt zeigt. Der Preis von Pörtschach am Wörthersee war mit 159 Euro/m² mehr als doppelt so hoch wie der Bezirksdurchschnitt von Klagenfurt-Land mit 64,60 Euro. Die Gemeinde Mondsee im oberösterreichischen Bezirk Vöcklabruck lag mit 391 Euro sogar noch weiter über dem Bezirksdurchschnitt von 81 Euro. Noch höhere Preise werden im Westen Österreichs erzielt. Die Wintersportregionen heben sich deutlich vom Rest Österreichs ab: In Kitzbühel erzielte ein durchschnittlicher Quadratmeter Baugrund 1.521 Euro, in Lech 1.494 Euro und in St. Anton am Arlberg 929 Euro.

Regionale Unterschiede bei Häuser- und Wohnungspreisen
Die Preise von Häusern und Wohnungen zeigen regional ähnliche Muster wie die Baugrundstücke. Teilweise lagen die Quadratmeterpreise der Häuser unter den Wohnungspreisen. Auch hier ist die Lage essenziell. Eigentumswohnungen finden sich überwiegend in den Stadt- und Ortszentren. Zusätzlich ist diese Preisdifferenz auch einer durchschnittlich geringeren Qualität der Häuser im Vergleich zu den Wohnungen geschuldet. Viele Objekte bedürfen erheblicher Investitionen in Sanierung und Instandhaltung, oder werden auf Kosten der Käufer abgerissen. In Wien zahlt man für eine 67-m²-Wohnung 227.000 Euro, während man für den gleichen Betrag im Bezirk Mattersburg im Burgenland durchschnittlich 233 m² bekommt. Im Bezirk Mödling befand sich das durchschnittliche Haus mit einem Preis von 345.800 Euro auf einem 630 m² großen Grundstück und verfügte über 136 m² Wohnfläche. Im Vergleich dazu bezahlte man im Bezirk Scheibbs 144.000 Euro für ein Haus mit 150 m² und einem 850 m² großen Garten.

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