Wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu noch sichereren Arzneimitteln erreicht – IT-Spezialist
wurde ausgewählt, um flächendeckendes System zur Überprüfung der Echtheit von Arzneimitteln
in Österreich einzurichten.
Wien (pharmig) - Kein gefälschtes Arzneimittel soll seinen Weg in die legale Lieferkette finden. Daher
arbeiten die Akteure dieses Vertriebsweges, nämlich Arzneimittelhersteller, Großhändler und Apotheken
intensiv daran, die EU-weiten Vorgaben für neue Sicherheitsvorkehrungen bei Verpackungen rezeptpflichtiger
Medikamente auch in Österreich umzusetzen. Als wichtiger Schritt auf diesem Weg wurde nun das IT-Unternehmen
Arvato Systems von der kürzlich gegründeten AMVO (Austrian Medicines Verification Organisation) damit
beauftragt, das nationale Datenspeicher- und -abrufsystem in Österreich einzurichten. Grundlage für
dieses europaweite Projekt ist die EU-Fälschungsrichtlinie aus dem Jahr 2011.
Arvato Systems erstellt damit sowohl die Schnittstelle an die europäische Zentrale („Hub“) als auch alle Schnittstellen
an die Großhändler und abgebenden Stellen (Apotheken, Krankenhausapotheken und Hausapotheken führende
Ärzte). Dazu AMVO-Vorstandsvorsitzender Dr. Jan Oliver Huber: "„Das Unternehmen Arvato Systems ist über
die Betreibergesellschaft AMVS (Austrian Medicines Verification Systems), eine 100 Prozent Tochter der AMVO, beauftragt
worden, die technischen Voraussetzungen zu schaffen, damit alle pharmazeutischen Unternehmen in Österreich,
alle Arzneimittel-Großhändler und alle österreichischen Apotheken bzw. auch Krankenhausapotheken
und Ärzte, die eine Hausapotheke betreiben, an ein flächendeckendes IT-System angeschlossen werden können.
Das bedeutet Investitionen in Millionenhöhe, die vor allem die pharmazeutische Industrie tragen muss.“ "
Die EU-Richtlinie zum Schutz vor gefälschten Arzneimitteln gibt vor, dass ab Februar 2019 jede Verpackung
eines rezeptpflichtigen Arzneimittels mit neuen Sicherheitsmerkmalen versehen sein muss. Diese dienen dazu, bei
Abgabe des Arzneimittels an den Patienten durch die Apotheke (bzw. durch den Arzt mit Hausapotheke) zu gewährleisten,
dass das jeweilige Medikament ein Original und keine Fälschung ist. „Die Fälscher werden immer kreativer
und einfallsreicher, was den Vertrieb ihrer mitunter lebensgefährlichen Produkte betrifft. Wir müssen
daher sicherstellen, dass Patienten auch in Zukunft davon ausgehen können, dass sie in ihrer Apotheke nur
sichere Arzneimittel bekommen“, so Huber.
Zentrales Element ist eine EU-weit einzigartige Serialisierungsnummer, die das jeweilige Arzneimittel identifizierbar
macht. Dazu spezifiziert Dr. Wolfgang Andiel, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der AMVO: "„Da geht
es um mehr als 10 Milliarden Packungen, die EU-weit jedes Jahr serialisiert werden müssen. 32 Länder
werden hier an ein gemeinsames System angeschlossen, sprich tausende Apotheken, Großhändler und Hersteller.“"
Arvato Systems ist mit dem Zuschlag durch die AMVO nicht nur für dei Einrichtung und den Betrieb des IT-Systems
in Österreich zuständig, sondern hat entsprechende Aufträge beispielsweise auch in Finnland, Norwegen
und weiteren Ländern erhalten. Darüber hinaus betreibt Arvato Systems seit 2013 in Deutschland das Pionierprojekt
im Zuge der Umsetzung der EU-Richtlinie.
Über die AMVO
Die AMVO, Austrian Medicines Verification Organisation, ist für die Steuerung des österreichischen
Arzneimittelverifikationssystems verantwortlich. Sie wurde von Pharmig – Verband der pharmazeutischen Industrie
Österreichs, Österreichischer Generikaverband, PHAGO – Verband der österreichischen Arzneimittel-Vollgroßhändler
und Österreichischer Apothekerkammer gegründet. Die Mitglieder der AMVO verpflichten sich, bei Fälschungsverdachtsfällen
künftig gemeinsam an deren Aufarbeitung und Aufklärung mitzuwirken. Über den Aufsichts- und Kontrollbeirat
sind die zuständigen Behörden eingebunden und können so ihren hoheitlichen Überwachungsaufgaben
nachkommen.
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