Bilanz der regionalen Workshops und aktuelle Ergebnisse der IMAS Studie „Gesundheitsaspekte
und Selbstbild der Frauen in Oberösterreich
Linz (lk) - Frauenlandesrätin Mag.a Christine Haberlander und Landesrätin Birgit Gerstorfer präsentierten
am 21.06. gemeinsam die ersten Ergebnisse der regionalen Workshops im Rahmen der Frauenstrategie "Frauen.Leben
2030des Frauenreferates des Landes OÖ.
Frauen- und Gleichstellungspolitik betrifft alle Lebensbereiche von Frauen und Männern und ist umswirksamer,
je besser abgestimmt die gesellschaftlich Verantwortlichen vorgehen.
"Ziel ist es, in einem breiten Beteiligungsprozess für interessierte Frauen und Männer konkrete
Ziele und Maßnahmen für eine moderne Frauenpolitik in Oberösterreich bzw. in den Regionen zu erarbeiten",
sFrauen-Landesrätin Mag.a Christine Haberlander."
Damit eine langfristige Verankerung in der oberösterreichischen Landes- und Regionalpolitik sichergestellt
ist, veranstaltet das Frauenreferat des Landes Oberösterreich im Rahmen der Frauenstrategie "Frauen.Leben
2030Workshops in den Regionen.
Auftakt für die Arbeit am frauenpolitischen Programm war das Zukunftsforum am 25. November 2016 mit Landesrätin
Birgit Gerstorfer. Einerseits erfolgt eine wissenschaftliche Aufarbeitung der Lage der Frauen in Oberösterreich
durch die Johannes Kepler Universität Linz, andererseits werden sowohl von Wissenschaftler/innen, als auch
Expert/innen, Politiker/innen und Frauen aus allen gesellschaftlichen Bereichen Maßnahmen und strategische
Ziele bzw. Handlungsfelder vorgeschlagen, die das "Frauen.Leben 2030ausmachen. Dazu gibt es regionale Workshops
in ganz Oberösterreich, zu denen alle interessierten Frauen und Männer herzlich zur aktiven Mitarbeit
eingeladen sind, um konkrete Ziele und Maßnahmen für eine moderne Frauenpolitik in Oberösterreich
zu erarbeiten.
"Ich habe die Frauenstrategie von Anfang an als überparteiliches Instrumentarium für die swichtigen
Frauenthemen in Oberösterreich gesehen. Deshalb freue ich mich, dass wir diesen Weg gemeinsam gehen",
sagt Landesrätin Birgit Gerstorfer.
Die Frauenstrategie wird vom Frauenreferat des Landes OÖ unter der Leitung von Dipl.Päd.in Beate Zechmeister,
MA durchgeführt. Begleitet wird das Projekt von Dr.in Gerlinde Stöbich (B´VM GmbH).
Im Rahmen der Frauenstrategie "Frauen.Leben 2030wurde im Auftrag des Frauenreferates des Landes OÖ eine
Untersuchung durch das Marktforschungsinstitut IMAS International durchgeführt. Ziel war es, die Ansichten
der Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher bezüglich der Lage der Frauen zu erheben. Besonderes
Augenmerk lag auf den Zukunftsvisionen und Erwartungshaltungen an die oberösterreichische Frauenpolitik.
Die Familie steht bei den Oberösterreicherinnen und Oberösterreichern hoch im Kurs - und das unabhängig
vom Geschlecht. Eine unabhängige und selbstständige Lebensführung ist gerade den Frauen in Oberösterreich
wichtig. Die zentralen Zukunftsthemen sehen die Oberösterreicher/innen bei Gesundheit, Digitalisierung, Berufsleben,
Sicherheit und Altersvorsorge. Eine große Mehrheit der Frauen ist der Meinung, dass sie es im Beruf trotz
gleicher Ausbildung schwerer haben als die Männer.
Mit ein Grund dafür ist, dass Frauen nach wie vor einen Großteil der Familienarbeit leisten. Mehr Flexibilität
in der Kinderbetreuung und bei den Arbeitszeitmodellen ist folglich die wichtige Forderung der Frauen, um Familie
und Beruf zu vereinbaren. Die vorliegende Befragung wird als Arbeitsgrundlage für die oberösterreichische
Frauenstrategie 2030 dienen.
Zentrale Zukunftshemen für Frauen in Oberösterreich: Gesundheit, Digitalisierung, Berufsleben, Sicherheit
und Altersvorsorge
Spontan nennen die oberösterreichischen Frauen im Alter von 16 bis 65 Jahren durchschnittlich zwei Aspekte,
die für sie selbst und für Frauen in Oberösterreich in Zukunft von zentraler Bedeutung sein werden.
Es zeichnen sich zwei Kernthemen ab: Gesundheit auf der einen Seite und Beruf bzw. Karriere auf der anderen Seite.
Auf einer weiteren Ebene folgen die Altersvorsorge, Gleichberechtigung am Arbeitsplatz, die Familie und Kinderbetreuung.
Jüngere Frauen im Alter von 16 bis 29 Jahren messen dem Beruf bzw. der Karriere, der Bildung aber auch der
Familie einen vergleichsweise höheren Stellenwert bei.
Die gestützte Abfrage unterstreicht die Gesundheit und Altersvorsorge als zentrale Zukunftsthemen für
Frauen und bringt darüber hinaus zwei weitere Bereiche hervor, die in den Augen der Oberösterreicherinnen
zwischen 16 und 65 Jahren in den kommenden zehn Jahren stark an Bedeutung gewinnen werden: Schritthalten mit der
modernen Technik, der Digitalisierung bzw. IT sowie Sicherheit bzw. Schutz vor Kriminalität.
"Frauen.Leben 2030Frauenstrategie für Oberösterreich Zwischenbericht nach neun Diskussionsforen
Im Zeitraum von 16. Mai bis 21. Juni 2017 fanden in Oberösterreich bis jetzt sechs regionale Workshops,
zwei Treffen mit Netzwerkpartnerorganisationen bzw. Sozialpartnerinnen und Sozialpartnern und den 26 Frauenvereinen
und -beratungsstellen sowie ein Reflexionsworkshop in Form einer Fokusgruppe statt. Mit den insgesamt neun Diskussionsforen
konnten rund 500 engagierte Frauen und Männer zur Mitarbeit an der Frauenstrategie gewonnen werden.
Sämtliche Diskussionsveranstaltungen und Workshops sind in einem konstruktiven Zukunftsdialog durchgeführt
worden. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zeigen hohes Interesse, nennen klare Erwartungshaltungen und Bedarfe.
Insgesamt wird die Herangehensweise im Rahmen dieser überparteilichen Frauenstrategie sehr geschätzt.
"Es interessiert mich, wder Schuh drückt! Ich würde mich deshalb sehr freuen, wenn sviele Frauen
und Männer wie möglich weiter an den regionalen Workshops und Diskussionsrunden teilnehmen und damit
die künftige Frauenpolitik in Oberösterreich entscheidend mitgestaltensFrauen-Landesrätin Mag.a
Christine Haberlander.
Start einer Online-Befragung und weitere Workshops
Online-Befragung
Damit alle Frauen und Männer aus Oberösterreich sich an der Frauenstrategie beteiligen können,
wird auf Wunsch von Frauen-Landesrätin Mag.a Christine Haberlander ab heute eine Online-Befragung auf der
Homepages des Frauenreferates des Landes OÖ gestartet.
Weitere Workshops und Expertinnen- und Experteninterviews
Es ist uns ein ganz persönliches Anliegen, dass wir alle Frauen und Männer in Oberösterreich
erreichen, deshalb tourt das Team des Frauenreferates gemeinsam mit der Projektbegleiterin Dr.in Gerlinde Stöbich
in ganz Oberösterreich durch die Regionen. Weiters werden auch die Meinungen von Schülerinnen, Frauen
in schwierigen Lebenssituationen, Wiedereinsteigerinnen, Migrantinnen persönlich eingeholt. Darüber hinaus
hat sich aus den bereits abgehaltenen Workshops ergeben, dass es noch weitere Expertinnen- und Expertenworkshops
sowie Expertinnen- und Experteninterviews geben wird.
Erste Schwerpunkte aus den regionalen Workshops
Ein erster Diskussionspunkt bei allen Veranstaltungen war die Frage, was beziehungsweise welche Themen sich im
Rahmen der Frauenpolitik in den letzten Jahren positiv entwickelt haben:
- Frauenpolitische Diskussionen sind im Alltag präsenter geworden und damit
hat sich auch die Gleichstellung von Frau und Mann verbessert
- Kinderbetreuungsangebote wurden in den letzten Jahren ausgebaut - auch in Unternehmen
gibt es vermehrt gute Vorzeigeprojekte
- Gleichstellung im öffentlichen Dienst wurde in hohem Maße erreicht
- mehr Frauen sind in Arbeitsverhältnissen integriert, der Anteil von Frauen
in technischen Berufen ist gestiegen
- Bildung für Frauen ist auf dem Weg
- Es gibt mehr Frauenberatungsstellen und Frauenhäuser bzw. Übergangswohnungen,
die Frauen in spezifisch herausfordernden Lebenssituationen gut unterstützen
Für eine Gleichstellung der Frau in Familie, Beruf und Gesellschaft bleibt dennoch einiges zu tun!
Die Auseinandersetzung mit der aktuellen Situation zeigt für die Zukunft ganz konkrete Handlungsbedarfe auf:
- Transparenz beim Einkommen zwischen Frauen und Männern, gleiche Bezahlung
für gleiche Arbeit, finanzielle Absicherung der Frau generell und in der Pension
- Frauen in Führungs- und Entscheidungspositionen, mehr Frauen in die Politik
- Flexiblere Kinderbetreuungszeiten in Randzeiten sowie und niedrigerer Kinderbetreuungsschlüssel
- diese vor allem auch im ländlichen Raum und kleineren Gemeinden
- Attraktiveren der Väterkarenz
- Anrechnung der Kindererziehungs- und Pflegezeiten bei Angehörigen auf die
Pensionszeiten
- leistbarer Wohnraum für Frauen in besonders herausfordernden Lebenssituationen
- Korrektur traditioneller Rollenbilder und Klischees sowie, Korrektur/Aufwertung
mancher Berufsbilder,
- Erhöhung des Informationsgrades bei Frauen zu Fragen der eigenen finanziellen
Absicherung, besonders auch bei jungen Mädchen
- ländlichen Raum stärken vor allem was den Arbeits- und Bildungsmarkt
betrifft
- Integration von Frauen mit Migrationshintergrund, …
- gleichgestellte Mediensprache, Kommunikation eines neuen Frauenbildes
Die Teilnehmenden orten auch rückläufige Entwicklungen in manchen Bereichen. Dies vor allem bei den traditionellen
Rollen- und Berufsbildern, geringem Interesse junger Mädchen an Zukunftsthemen und Fragen der finanziellen
Absicherung. Im Berufsleben sieht man rückläufige Entwicklungen vor allem in einer immer noch vorhandenen
Einkommensschere zwischen Frau und Mann sowie einer "gläsernen Decke", die nach wie vor vorhanden
ist und Frauen svon Führungs- und Entscheidungspositionen fernhält.
Gibt es bei den Ergebnissen regionale Unterschiede?
Beruf / Karriere: Um Frauen den Wiedereinstieg zu erleichtern, braucht es vor allem attraktive Arbeitsplätze
und Ausbildungsmöglichkeiten im ländlichen Bereich. Weiters auch deswegen, um Frauen die Rückkehr
z.B.: nach Studium oder Ausbildung in ihren Geburts- oder Heimatort zu erleichtern. Darüber hinaus sollen
Mentoring-Projekte im ländlichen Bereich für weitere Berufsbereiche ausgebaut werden. Beratungsleistungen
zur Verbesserung der Nahtstelle zwischen Frauen, Wiedereinsteigerinnen und Unternehmen sind sehr geschätzt.
Kinderbetreuung: Hier zeigt sich nach wie vor ein klarer Bedarf nach regionalen Gemeindekooperationen
in der Kinderbetreuung wie z.B.: Kinderbetreuung in den Ferien, in Randzeiten, bei kurzfristigen Engpässen
oder auch hinsichtlich der Betreuung durch Tagesmütter oder stundenweise Kundenbetreuung wie beispielsweise
bei Arztbesuchen.
Bildung: Es zeigt sich ganz klar die Forderung, regionale Bildungsangebote für jede Altersgruppe
zu schaffen und Zugänge im ländlichen Raum zu verbessern (z.B.: dezentrale Lernräume in Gemeinden,
Technologiezentren usw.)
Ausbau Breitband ermöglicht Bildungszugänge für Frauen von Zuhause und reduziert lange
Fahrtwege in Ballungsräume (z.B.: e-learning, blended learning …). Beratungsangebote sowie Deutschkurse für
Frauen mit Migrationshintergrund sind ebensein Teil der Anforderungen, die vor allem auch von den ländlichen
Regionen signalisiert werden.
Frauen in spezifischen Lebenssituationen: Ob es Alleinerziehende sind, Frauen im Alter 50+, Frauen mit Migrationshintergrund
oder Frauen mit Beeinträchtigungen - es braucht im ländlichen Bereich spezielle Maßnahmen wie leistbares
Wohnen, Übergangswohnungen, mehr Arbeitsplätze oder weiterhin gezielte Beratungs- und Coaching-Angebote.
Weitere wichtige Ansatzpunkte waren auch:
VIELFALT WIRD ALS GESELLSCHAFTLICHER REICHTUM ERKANNT UND GEFÖRDERT
Frauen wollen ihre Lebenswege entsprechend ihren individuellen Talenten, Begabungen und Wünschen gestalten.
Dafür braucht es bestmögliche Rahmenbedingungen. Gleichstellung ist nur möglich, wenn die notwendigen
Ressourcen und Infrastruktur ausreichend zur Verfügung stehen, und wenn es ein vielfältiges, positives
Frauenbild und inspirierende Vorbilder gibt. Eine Vielfalt an Möglichkeiten bietet einerseits die Chance zur
persönlichen Entfaltung, fordert aber auch ein hohes Maß an Selbstvertrauen und Eigenverantwortung.
Daher sollen Frauen flexible und bedürfnisorientierte Förderung und Unterstützung für jede
Lebensphase und in jedem Lebensumfeld bekommen. Der Mut zur Entfaltung des eigenen Potenzials und zum Verfolgen
persönlicher Lebensziele muss Wertschätzung und Anerkennung erfahren.
TRAGFÄHIGE NETZWERKE UNTERSTÜTZEN FRAUEN IN ALLEN REGIONEN Aktive regionale und überregionale
Netzwerke schaffen ein Klima der Solidarität und der gegenseitigen Unterstützung. Der Austausch zwischen
Frauen aus unterschiedlichen Lebensumfeldern und in unterschiedlichen Lebensphasen fördert nicht nur gegenseitiges
Verständnis, sondern eröffnet auch neue Perspektiven, Entscheidungs- und Handlungsspielräume. Information
über bestehende Angebote sowie maßgeschneiderte Beratung unterstützen Frauen dabei, selbstbewusste
Schritte in Richtung eines erfüllten Lebens zu setzen.
In den Workshops in den Regionen ist deutlich zum Vorschein gekommen, dass es wichtig ist, mit den Frauen und Männern
direkt in der Region und vor Ort die Maßnahmen zu diskutieren und zu erarbeiten.
Die Ergebnisse werden strukturiert und zusammengefasst. Vision, Strategie, Ziele, Handlungsfelder und Maßnahmen
münden in der Frauenstrategie "Frauen.Leben 2030". Beim OÖ Zukunftsforum 2017 am 24. November
2017 in Linz findet die Präsentation der Ergebnisse statt. Eingeladen werden auch alle Teilnehmerinnen und
Teilnehmer, die am Projekt teilgenommen haben.
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Ergebnisse zum Thema Gesundheit aus den regionalen Workshops
Zum Thema Gesundheit wurden in den Workshops nachstehende Aspekte bereits erarbeitet:
- Gesunde Küche in der Ernährung von Kindern in Betreuungseinrichtungen
und Schulen
- Körperbild und Gesundheitsbewusstsein bei jungen Mädchen (Alkoholkonsum
und Nikotin)
- Geringes Gesundheitsbewusstsein bei Frauen generell: aufgrund der vielen Rollen,
die eine Frau erfüllt, scheint dafür sehr geringer Stellenwert vorhanden zu sein
Ergebnisse der IMAS Studie
Zukunftsaussichten junger Frauen: Eindruck einer Verbesserung im Vergleich zu früher überwiegt
- Die absolute Mehrheit der befragten Oö. Frauen im Alter von 16 bis 65 Jahren
vertritt die Ansicht, dass die heutige Generation an jungen Frauen eher bessere Zukunftsaussichten hat als ihre
Müttergeneration vor rund 20, 30 Jahren.
- Befragte, die selbst noch unter 30 Jahren sind, nehmen überdurchschnittlich
h äufig eine Verbesserung der Zukunftsaussichten für junge Frauen im Vergleich zu früher wahr. Auch
Oö. Frauen, die Kinder bis 18 Jahre im Haushalt haben, Erwerbst ätige und Frauen in einer Partnerschaft
geben sich überdurchschnittlich optimistisch. Zudem zeigt sich ein Bildungsgefälle, wonach Personen mit
einfacherer Bildung von einer deutlich pessimistischeren Sichtweise gepr ägt sind als ihre sozialen Gegengruppen.
Mehrheitsmeinung: Frauen treten ebensselbstbewusst auf wie M änner
Die befragten Oö. Frauen im Alter von 16 bis 65 Jahren zweifeln das Selbstbewusstsein
der Frauen im Vergleich zu Männern mehrheitlich nicht an: Zwei Fünftel der Untersuchungsteilnehmerinnen
(39%) - und damit die relative Mehrheit - stimmen der Aussage, dass Frauen nicht ganz sselbstbewusst auftreten
wie M änner, überhaupt nicht zu. Ein weiteres Fünftel der Befragten vertritt diese Ansicht eher
nicht. Ein Drittel der 16-65-j ährigen Frauen in Oberösterreich nimmt hingegen ein weniger selbstbewusstes
Auftreten der Frauen teilweise wahr, nur eine Minderheit schließt sich diesem Eindruck voll und ganz an.
- Es zeichnet sich wiederum ein starkes Bildungsgef älle ab: Je höher
der Bildungsstand, destst ärker der Eindruck, dass Frauen nicht ganz sselbstbewusst auftreten wie M änner.
Frauenbild in Film und Werbung scheint kaum der Realität zu entsprechen; "durchschnittlicherFrauentyp
wird gewünscht
- Knapp drei Viertel der 16-65-jährigen Frauen in Oberösterreich sind
der Ansicht, dass die Darstellung von Frauen in der Werbung eher nicht oder überhaupt nicht der Wirklichkeit
entspricht. Nur knapp jede vierte Untersuchungsteilnehmerin erkennt in der werblichen Darstellung von Frauen zumindest
einigermaßen die Realität wieder; kaum eine Befragte empfindet, dass sich Werbung und Wirklichkeit in
diesem Aspekt sehr stark decken.
- Insbesondere junge Oö. Frauen zwischen 16 und 29 Jahren sowie jene mit höherer
Bildung würden das Frauenbild in der Werbung überdurchschnittlich h äufig als nicht realit ätsgetreu
bezeichnen.
- Dementsprechend steht f ür vier Fünftel der befragten Oö. Frauen
im Alter von 16 bis 65 Jahren voll und ganz fest: In der Werbung sollte man sich stärker an einem durchschnittlicheren,
normalen Frauentyp orientieren.
- Zudem schließt sich die absolute Mehrheit der Untersuchungsteilnehmerinnen
voll und ganz der Ansicht an, dass Frauen mit ihrem Aussehen weniger zufrieden sind als M änner. Dieser Eindruck
besteht insbesondere bei jüngeren Oö. Frauen unter 30 Jahren.
Maßnahmen des Landes OÖ werden mehrheitlich unterstützt; stärkste Zustimmung erhalten Angebote
für Wiedereinsteigerinnen im Bereich der Digitalisierung und Bewusstseinsarbeit für Gesundheitsförderung
junger Frauen
- Fünf der sechs abgefragten Maßnahmen des Landes Oberösterreich
werden von der absoluten Mehrheit der befragten O ö. Frauen im Alter von 16 bis 65 Jahren voll und ganz unterst
ützt. Dabei erhalten zwei Aspekte eine sehr starke Zustimmung von rund zwei Drittel der Befragten: Einerseits,
Angebote im Bereich der Digitalisierung und des Internets für Wiedereinsteigerinnen bereitzustellen, und andererseits,
junge Frauen stärker über das Thema Gesundheitsförderung zu informieren. Ein stärkerer Fokus
auf Frauen in der medizinischen Forschung wird vergleichsweise seltener, aber dennoch mehrheitlich zumindest einigermaßen
gewünscht.
Stärkeres Selbstbewusstsein der Frauen durch spezielle Informationsangebote in Schulen und neutralere Frauenbilder
in der Werbung
- Die Untersuchungsteilnehmerinnern messen vor allem zwei Ma ßnahmen eine
besonders hohe Bedeutung bei, um das Selbstbewusstsein junger Frauen zu stärken: Jeweils sieben von zehn Befragten
erachten es als sehr wichtig, spezielle Informationsangebote für junge Mädchen in den Schulen bereitzustellen
und an die Werbung zu appellieren, neutralere Frauenbilder zu verwenden. Vor allem für junge Oö. Frauen
unter 30 Jahren gilt die zweite Forderung als besonders zentral. Aber auch Kampagnen zur Bewusstseinsbildung f
ür junge Mädchen sowie die Erstellung von Konzepten zur Sensibilisierung von Lehrern und Pädagogen
werden von der absoluten Mehrheit der Befragten als sehr wichtig angesehen.
Hohe Zufriedenheit mit dem persönlichen Gesundheitszustand
- Die befragten Frauen im Alter von 16 bis 65 Jahren in Oberösterreich strahlen
eine hohe Zufriedenheit mit ihrem Gesundheitszustand aus: Etwas mehr als ein Drittel der Untersuchungsteilnehmerinnen
bezeichnet den eigenen Gesundheitszustand als sehr gut, weitere 50 Prozent als gut. Nur 13 Prozent empfinden ihren
Gesundheitszustand weniger oder nicht besonders gut.
- Oö. Frauen im Alter von 16 bis 29 Jahren vergeben deutlich h äufiger
die Bestnote f ür ihren eigenen Gesundheitszustand als ihre soziale Gegengruppe der 30-65-Jährigen.
Gesundheit wird vorrangig durch Ernährung und weniger durch Sport gefördert
- Um ihre Gesundheit zu fördern, achten die befragten Oö. Frauen im Alter
von 16 bis 65 Jahren vor allem auf ihre Ernährung: Sgeben neun von zehn Untersuchungsteilnehmerinnen zu Protokoll,
dass in ihrem Haushalt mehrmals wöchentlich selbst gekocht wird, und sieben von zehn Befragten achten besonders
auf eine ausgewogene und gesunde Ernährung.
- Auf einer weiteren Ebene wird versucht, ausreichend zu schlafen und
- bewusste Phasen der Entspannung zu nehmen.
- Körperliche Betätigung rangiert im Maßnahmenkatalog der Frauen
hingegen im unteren Bereich: Nur rund jede dritte Frau im Alter von 16 bis 65 Jahren in Oberösterreich treibt
w öchentlich Sport. Junge Frauen zeigen sich tendenziell vergleichsweise sportaffiner.
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