Wien (rk) - Stadtwachstum und wirtschaftliche Veränderungen haben über die Jahre starke Auswirkungen
auf Wien und auf Flächen für Wiener Wirtschaftsbetriebe gehabt. Ausreichend Platz für Wiens Betriebe
ist jedoch ein wichtiger Standortfaktor. Vor diesem Hintergrund hat die Stadt Wien in enger Zusammenarbeit mit
Wirtschaftskammer Wien und Industriellenvereinigung Wien in den vergangenen Monaten einen umfassenden Plan für
bestehende und neue Betriebszonen in der Stadt erarbeitet. Die zentralen Punkte, die am 21.06. von Vizebürgermeisterin
Maria Vassilakou, Wirtschaftsstadträtin Renate Brauner, WKW-Präsident Walter Ruck und IV-Wien-Präsident
Wolfgang Hesoun vorgestellt wurden, umfassen: Das Ziel rund fünf Prozent der Gesamtfläche Wiens als Betriebsflächen
zu sichern und weiterzuentwickeln, sowie die bestehenden Reserven für Betriebsflächen auf 300 Hektar
aufzustocken.
Mit diesem neuen Konzept „Produktive Stadt“ unterstreicht Wien nicht nur den Stellenwert von produzierenden Betrieben
für das wirtschaftliche Wachstum Wiens. Sein vorrangiges Ziel ist es, die Rahmenbedingungen für Betriebe
nachhaltig zu verbessern und so Anreize für neue Betriebsansiedelungen zu bieten. „Wien bekennt sich klar
zur Industrie und der produzierenden Wirtschaft. Mit dem Betriebszonenplan sichert die Stadt langfristig den Raum
für Produktionsbetriebe, indem wir weiter Betriebsflächen schaffen“, so Vizebürgermeisterin Maria
Vassilakou.
Die Wiener Bevölkerung wächst und mit ihr der Bedarf an Arbeitsplätzen. Damit dieser auch in Zukunft
so gut wie möglich abgedeckt ist, positioniert sich Wien als attraktiver Standort für nationale wie internationale
Unternehmen. Denn: Ein Mehr an Betriebsansiedelungen bedeutet auch ein Mehr an neuen Jobs. „Allein im Vorjahr haben
sich 8.892 neue Unternehmen in Wien angesiedelt, 179 davon aus dem Ausland. Das ist sechs Mal so viel wie in Salzburg,
Österreichs zweitstärkstem Standort bei internationalen Ansiedelungen“, sagte Wirtschaftsstadträtin
Renate Brauner.
Reservefläche für Betriebe wird aufgestockt
Das Konzept sieht mehr Platz für Produktionsstätten vor. Derzeit sind fünf Prozent der Gesamtfläche
Wiens als Betriebszonen ausgewiesen, 150 Hektar stehen als Reserve zur Verfügung. Um den aktuellen Herausforderungen
am Arbeitsmarkt adäquat begegnen zu können, muss diese Reserve auf 300 Hektar aufgestockt werden. Die
Gesamtfläche setzt sich zusammen aus 150 Hektar innerhalb bestehender Betriebszonen, 50 Hektar noch zu widmender
Flächen und 100 Hektar in Stadterweiterungsgebieten.
Das Fachkonzept definiert drei Typen von Betriebszonen in Wien: Industriell-gewerbliche Gebiete, die den Unternehmen
einen uneingeschränkten Betrieb ermöglichen und wo Umwidmungen in Wohngebiete nicht möglich sind.
Zum Zweiten werden Betriebe in gewerblichen Mischgebieten künftig auch neben Wohngebäuden angesiedelt
werden können. Um dies zu realisieren, sind innovative, kompakte und mehrgeschoßige städtebauliche
Lösungen notwendig. Das dritte Standbein der produktiven Stadt sind traditionelle Betriebe an integrierten
Einzelstandorten.
Konzept Ergebnis „hervorragender Zusammenarbeit“
Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou und Wirtschaftsstadträtin Renate Brauner betonten die „ausgezeichnete
Kooperation“ zwischen den zuständigen Geschäftsgruppen der Stadtregierung, der Wirtschaftskammer sowie
der Industriellenvereinigung bei der Erarbeitung des Plans.
Wirtschaftskammer-Wien-Präsident Walter Ruck bezeichnete das Fachkonzept als „sehr erfreulich“ und die Zusammenarbeit
zwischen Stadt und Sozialpartnern während seiner Entstehung als „richtungsweisend“. Das Konzept schütze
die betriebliche Tätigkeit in der Stadt und bringe Planungs- und Investitionssicherung für Unternehmen.
Jetzt gehe es darum, dass die stadtplanerischen Ziele und neuen Maßnahmen auch in der Praxis umgesetzt und
strengstens eingehalten werden.
Für Wolfgang Hesoun, Präsident der Industriellenvereinigung Wien, ist die „Produkive Stadt“ ein strategisch
ausgerichtetes Zukunftskonzept: „Die Industriellenvereinigung begrüßt, dass die Stadt Wien mit dem heute
vorgestellten Fachkonzept ein eigenes, umfassendes Strategiedokument für die Sicherung und Weiterentwicklung
des Produzierenden Bereichs erstellt hat“.
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