Winterweizen, Grünland und Erdäpfel leiden unter der anhaltenden Trockenheit und
Hitze
Linz (lk) - Die oberösterreichische Landwirtschaft stöhnt unter der anhaltenden Trockenheit, vor
allem der Zentralraum und der angrenzende Bezirk Perg sowie der Bezirk Braunau leiden unter den geringen Niederschlagsmengen,
und die für die Vegetation notwendigen Regenmengen sind aktuell nicht in Sicht. „Vor allem beim Winterweizen
ist mit enormen regionalen Ertragseinbußen zu rechnen, aber auch dem Grünland und den Erdäpfeln
macht die Situation zu schaffen. Das Wachstum ruht nahezu. Diese Dürre trifft unsere Bäuerinnen und Bauern
an einem wunden Punkt. Die Fleisch- und Milchmärkte erholen sich gerade, nun ist der Ackerbau betroffen“,
berichtet Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger. Betrachtet man die Niederschlagsmengen der letzten 35 Tage im Vergleich
zum langjährigen Mittel ergeben sich Niederschlagsdefizite von bis zu 71 % in einzelnen Bezirken. Zieht man
die bisherige Gesamtjahresniederschlagsmenge heran, gibt es auch hier Defizite von bis zu 41 %.
„Bereits die letzten Jahre zeigen, dass unsere Bäuerinnen und Bauern in immer rascheren Abfolgen mit Dürren
konfrontiert sind. Wir müssen also zur Kenntnis nehmen, dass der Klimawandel die Produktionsbedingungen in
der Landwirtschaft stets schwieriger macht. Unsere Bäuerinnen und Bauern dürfen bei der wirtschaftlichen
Bewältigung dieser neuen enormen Herausforderung auch in den nächsten Jahren nicht alleine gelassen werden,
denn sie produzieren unsere tägliche Nahrung. Es gilt die Produktion von hochwertigen Lebensmitteln in unserer
Heimat zu sichern und wirtschaftlichen Weitblick zu beweisen“, so Landesrat Hiegelsberger. Demnach setzt man verstärkt
auf Vorsorgemodelle, wie Versicherungssysteme, die Ernterisiken umfassend absichern und zumindest das wirtschaftliche
Risiko auf diese Weise minimieren. So bietet die Hagelversicherung seit 2017 neben den bestehenden Dürreindex-Versicherungen
für Grünland und Mais und der Dürreversicherung bei Kartoffeln auch Dürreindex-Versicherungen
bei den Kulturen Winterweizen und Zuckerrübe an. Bei der Dürreindex-Versicherung wird der 10-jährige
Niederschlagsdurchschnitt mit dem Niederschlag im aktuellen Jahr unter Berücksichtigung der Verteilung von
Hitzetagen verglichen.
„Auch die aktuelle Trockenheit zeigt uns, dass Absicherungsmodelle und Risikovorsorge in Zeiten von Klimawandel
und Wetterextremen enorm an Bedeutung gewinnen. Mit der Ausweitung der Möglichkeiten der Hagelversicherung
wurde ein Meilenstein gesetzt, der den nicht kalkulierbaren Naturereignissen Absicherungsmöglichkeiten entgegenstellt“,
so der Agrar-Landesrat.
|