Übungsannahme ist ein schwerer Unfall im ungarischen Kernkraftwerk Paks
Paks/Wien (bmlfuw) - Am 21. und 22.06. nimmt das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt
und Wasserwirtschaft (BMLFUW) an einer internationalen Notfallübung der Internationalen Atomenergie Organisation
(IAEO) teil.
In der Übung wird ein schwerer Unfall im ungarischen Kernkraftwerk Paks angenommen. In welchem Ausmaß
Österreich von diesem möglichen Unfallereignis betroffen wäre, hängt von den Wetterverhältnissen
zum Zeitpunkt der Übung ab – es wird mit den tatsächlichen Wetterdaten geübt.
Trotz aller Sicherheitsmaßnahmen können Kernkraftwerksunfälle mit weitreichenden und schwerwiegenden
Auswirkungen niemals ganz ausgeschlossen werden. Österreich engagiert sich für die Sicherheit von Kernanlagen
in Europa und ist auf etwaige Unfälle gut vorbereitet. Das BMLFUW ist für den Strahlenschutz in Österreich
zuständig. Die Notfallplanung wurde in den vergangenen Jahren ständig aktualisiert. Im Zentrum stehen
der Schutz und die umfassende Information der Bevölkerung. Alle Notfall-Maßnahmen werden in der Strahlenschutzzentrale
des BMLFUW in der Unteren Donaustraße in Wien koordiniert.
An der Übung, die von der IAEO gemeinsam mit Ungarn durchgeführt wird, nehmen insgesamt 79 Staaten und
elf internationale Organisationen teil.
Übungsziel in Österreich ist es, das nukleare Notfallmanagement zu testen: die rasche Alarmierung aller
zuständigen Stellen, die Bewertung der Lage, die Abschätzung der Auswirkungen auf Österreich, das
Setzen von Schutzmaßnahmen und die laufende Information der Bevölkerung. Im Fokus der Übung steht
auch die internationale und bilaterale Zusammenarbeit und Kommunikation in derartigen Situationen. Über 36
Stunden wird Österreich mit Ungarn als „Unfallstaat", der IAEO und den anderen teilnehmenden Staaten
die Informationen über das Unfallgeschehen und die in den Staaten jeweils ergriffenen Maßnahmen austauschen.
Übungen dieser Art werden alle drei bis fünf Jahre im Rahmen des internationalen „Übereinkommens
über die frühzeitige Benachrichtigung über einen nuklearen Unfall“ durchgeführt und von der
IAEO koordiniert.
In Österreich sind neben dem BMLFUW als primär zuständigem Ministerium auch das Bundesministerium
für Gesundheit und Frauen, das Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres und das
Bundesministerium für Inneres sowie einige Bundesländer beteiligt, unterstützt von Organisationen
wie der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik, dem Umweltbundesamt und der Agentur für Gesundheit
und Ernährungssicherheit.
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