Ein Vierteljahrhundert weltweite Hilfe
 durch ORF-Aktion „NACHBAR IN NOT“

 

erstellt am
20. 06. 17
13:00 MEZ

Bundespräsident Van der Bellen empfängt ORF, Hilfsorganisationen und diplomatische Vertreter in der Hofburg
Wien (orf) - Zum 25. Jubiläum der ORF-Aktion „NACHBAR IN NOT“ fand am 19. Juni 2017, ein international besuchter Empfang beim Bundespräsidenten und Schirmherren der Hilfsaktion, Prof. Dr. Alexander Van der Bellen, in der Wiener Hofburg statt. Geladen und gekommen waren nicht nur hochrangige Vertreter des ORF und der „Nachbar in Not“-Hilfsorganisationen – Caritas, Care, Diakonie, Hilfswerk, Malteser, Rotes Kreuz, Samariterbund und Volkshilfe –, sondern auch zahlreiche Botschafter jener Länder, denen „Nachbar in Not“ in den vergangenen 25 Jahren in Krisen- und Katastrophenfällen geholfen hat.

Insgesamt 223,1 Millionen Euro sind seit der Gründung der Hilfsaktion, die 1992 als Hilfe für die Flüchtlinge und Vertriebenen des Jugoslawienkrieges ins Leben gerufen wurde, von den Österreicherinnen und Österreichern gespendet worden. Zehn Jahre half NACHBAR IN NOT den notleidenden, zivilen Opfern des Bürgerkriegs beim Überleben und schließlich auch beim Wiederaufbau. Die Aktion wurde zum Synonym für rot-weiß-rote Hilfe und ist es bis heute geblieben. NACHBAR IN NOT wurde 2003 in eine Stiftung umgewandelt und hat sich in einem Vierteljahrhundert von der Jugoslawienhilfe zur Österreich-Dachmarke von ORF und NGOs für internationale Hilfseinsätze entwickelt.

Bundespräsident Van der Bellen: „Synonym für Hilfe und Solidarität“
Bundespräsident Prof. Dr. Alexander Van der Bellen erinnerte an die Anfänge von NACHBAR IN NOT: „Eineinhalb Millionen Menschen waren im auseinanderfallenden Jugoslawien auf der Flucht, die größte Flüchtlingswelle innerhalb Europas nach dem Zweiten Weltkrieg. In dieser Situation wurde eine Idee geboren, von einem umtriebigen Medienmanager des ORF: Kurt Bergmann.“ Der Bundespräsident unterstrich ausdrücklich „diese Beharrlichkeit, diese Empathie und diese Nachhaltigkeit“, mit der sich NACHBAR IN NOT nicht allein mehr als zehn Jahre im ehemaligen Jugoslawienkrieg bewährt hat, „sondern diese Aktion reicht langsam bis über den ganzen Erdball.“ Van der Bellen: „Seit einem Vierteljahrhundert leistet diese Aktion vorbildliche Arbeit und ist ein Synonym geworden für Hilfe und Solidarität.“ Der Bundespräsident dankte abschließend allen Unterstützern von NACHBAR IN NOT, „allen voran dem ORF, der sich hier maßgeblich engagiert, aber auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Hilfsorganisationen und allen Spenderinnen und Spendern für ihr Mitgefühl und ihre Empathie. Danke für Ihre Kreativität, Organisation und Umsetzungsfähigkeit, die dahinter steht.“

ORF-Generaldirektor Wrabetz: „Dem Nachbarn zu helfen, heißt global zu helfen“
Auch ORF-Generaldirektor Dr. Alexander Wrabetz würdigte die Verdienste der Anfangsjahre der Hilfsaktion unter Kurt Bergmann für die Opfer des Bürgerkriegs am Balkan. „Eine Nachbarschaftshilfe, die viel mehr geleistet hat, als Lebensmittel zu liefern und Häuser wieder aufzubauen. Sie hat unseren Nachbarn vor allen Dingen gezeigt, dass sie nicht alleingelassen sind, sondern Menschen da sind, denen ihr Schicksal nahe geht.“ Wrabetz unterstrich aber auch die Bedeutung der Stiftungsgründung von NACHBAR IN NOT durch Caritas, Rotes Kreuz und den ORF als Medienpartner. „2003 wurde NACHBAR IN NOT in eine Stiftung umgewandelt, die den Aktionsradius enorm vergrößerte – das zeigt auch, dass wir den Nachbarschaftsbegriff im Sinne des globalen Dorfes verstanden und erweitert haben.“ Wrabetz lobte das Engagement im eigenen Unternehmen und unterstrich: „Der ORF ist stolz, dass wir als Rundfunk der Gesellschaft unseren Beitrag dazu leisten können, Bewusstsein dafür zu schaffen, dass dem Nachbarn zu helfen heißt, global zu helfen.“ Und weiter: „Dafür braucht man journalistische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, braucht es verschiedene Blickwinkel auf humanitäre Krisen und Katastrophen, auf ihre Auswirkungen und ihre Ursachen.“ Der Dank für den Erfolg von NACHBAR IN NOT gelte „den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des ORF, den Hilfsorganisationen und natürlich den Spenderinnen und Spendern.“

NACHBAR IN NOT-Vorstandsvorsitzender Opriesnig: „Konsequente Umsetzung des humanitären Imperativs“
„Seit nunmehr 25 Jahren verkörpert NACHBAR IN NOT die konsequente Umsetzung des humanitären Imperativs, der da lautet: ,Wir müssen helfen, wenn wir helfen können!‘ NACHBAR IN NOT hat sich in den letzten Jahren unabhängig von geografischen Distanzen gemacht. Die Aktion steht für notleidende Menschen, deren Schicksal uns nahe geht. NACHBAR IN NOT ist zu einer humanitären Visitenkarte Österreichs geworden“, meinte NACHBAR IN NOT-Vorstandsvorsitzender Michael Opriesnig, stv. Generalsekretär des Österreichischen Roten Kreuzes. „Man könnte auch sagen, sie ist eine Glocke des sozialen Gewissens – und jedes Mal, wenn sie erklingt, wissen die Österreicherinnen und Österreicher, dass jemand dringend ihre Hilfe braucht. Weil es nicht egal ist, wenn Menschen in anderen Ländern keine Perspektive haben“, so Opriesnig.

Multikulturelle Vielfalt in der Hofburg
ORF-Generaldirektor Dr. Alexander Wrabetz, zahlreiche Mitglieder der ORF-Geschäftsführung sowie viele Journalistinnen und Journalisten des Hauses, die der Aktion seit ihrer Gründung Gesicht und Stimme verleihen, die Repräsentanten der insgesamt acht Hilfsorganisationen, die unter dem Dach von NACHBAR IN NOT zusammenarbeiten, Sissy Mayerhoffer, Leiterin des ORF-Humanitarian Broadcasting, und zahlreiche Eminenzen – darunter Botschafter/innen und diplomatische Vertretungen aus Slowenien, Bosnien und Herzegowina, Kroatien, dem Kosovo, Serbien, dem Irak, Indonesien, Rumänien, Bulgarien, Jordanien, dem Libanon und Nigeria – waren der Einladung in die Hofburg gefolgt. Der ORF erinnerte in Zuspielungen an die diversen internationalen Hilfseinsätze von NACHBAR IN NOT. ORF-ZiB-Redakteurin und Afrikaexpertin Margit Maximilian, gerade erst zurückgekehrt aus Uganda, von wo sie über NACHBAR IN NOT-Hilfsprojekte berichtete, las aus ihrem Buch „Woza Sisi: Die mutigen Frauen Afrikas“. NACHBAR IN NOT-Vorstand und Auslandshilfechef der Caritas, Christoph Schweifer, der sich derzeit in Kenia aufhält, schickte eine Videobotschaft zum 25. Geburtstag. Für den musikalischen Rahmen sorgte das afrikanische Ensemble „MoZuluArt“ mit den Musikern Vusa Mkhaya Ndlovu, Ramadu und Blessings Nqo Nkomo, die mit den Stücken „Qula“, „Hard Times“ und „Zumba“ unter der Leitung und in Begleitung von Prof. Roland Guggenbichler ihre mitreißenden Mozart-Interpretationen vokal und instrumental zum Besten gaben.

 

 

Eine Chronologie der Hilfe
Am 26. Mai 1992 wurde in einer gemeinsamen Pressekonferenz von ORF, Caritas und Rotem Kreuz der Start einer Hilfsaktion mit Namen „NACHBAR IN NOT“ für die Flüchtlinge und Vertriebenen im auseinanderfallenden Jugoslawien bekanntgegeben. Alle glaubten an eine Blitzkampagne, doch das Gegenteil war der Fall, insgesamt zehn Jahre lang, von 1992 bis 2002, half NACHBAR IN NOT – mit immer wieder neuen Schwerpunkten – den Menschen in dem vom Bürgerkrieg zerrissenen Land beim Überleben und schließlich auch beim Wiederaufbau. Die Bilanz der NACHBAR IN NOT-Jugoslawienhilfe in Zahlen: 125 Millionen Euro an Spenden. 5.700 LKW-Transporte, beladen mit 114.000 Tonnen Hilfsgütern, allein im Kosovo Überlebenshilfe für 300.000 Menschen, Unterbringung von 50.000 Menschen in winterfesten Quartieren, Wiederaufbau von 4.800 zerstörten Häusern.

NACHBAR IN NOT wird international
2003, elf Jahre nach dem Jugoslawienkrieg, wurde NACHBAR IN NOT in eine Stiftung umgewandelt, die über einen weltweiten Aktionsradius verfügt. Auf Basis der bewährten Zusammenarbeit zwischen dem Medienunternehmen ORF und österreichischen Hilfsorganisationen sind – neben den Stiftern Caritas und Rotes Kreuz – sechs weitere österreichische Hilfsorganisationen Kooperationspartner der Stiftung NACHBAR IN NOT: Care, Diakonie, Hilfswerk Austria, Malteser Hospitaldienst, Samariterbund und Volkshilfe.


Seither ist NACHBAR IN NOT weltweit 13-mal (mit Jugoslawien 14-mal) aktiv geworden:

- „NACHBAR IN NOT – Hilfe für die Kinder des Irak“ (0,5 Mio. EUR Spenden)
31. März 2003: Zehn Tage, nachdem die ersten Bomben auf Bagdad gefallen sind, initiiert das ORF-Hitradio Ö3 gemeinsam mit dem ORF-Humanitarian Broadcasting und NACHBAR IN NOT die Aktion „Hilfe für die Kinder des Irak“. Innerhalb weniger Wochen werden 500.000 Euro auf das erste NACHBAR IN NOT-Konto nach dem Jugoslawienkrieg eingezahlt.

- „NACHBAR IN NOT – Österreich hilft Darfur“ (6,8 Mio. EUR Spenden) Bereits im Jahr 2004 ergibt sich für NACHBAR IN NOT abermals die Situation, Hilfe in einem internationalen Krisengebiet zu leisten. Am 14. August startet die Hilfsaktion „NACHBAR IN NOT – Österreich hilft Darfur“. In der bis dato in Österreich wenig bekannten Provinz Darfur im afrikanischen Westsudan tobt seit Monaten ein Bürgerkrieg und weitgehend unbeachtet von der Weltöffentlichkeit spielt sich eine der größten humanitären Katastrophen ab. Innerhalb von vier Monaten der aktiven Bewerbung der Sudanhilfe durch den ORF mit Spendenaufrufen und redaktionelle Begleitmaßnahmen im Fernsehen, Radio, Internet und Teletext wurden 6,8 Millionen Euro gespendet.

- „NACHBAR IN NOT – Die Flutkatastrophe“ (32,6 Mio. EUR Spenden) Am 26. Dezember 2004 ereignet sich das größte Seebeben seit mehr als 40 Jahren im Indischen Ozean. Die dadurch ausgelöste Flutwelle erreicht innerhalb weniger Stunden die Küsten Thailands, Sri Lankas, aber auch der Malediven sowie die Ostküste Afrikas. Einheimische wie Touristen werden von der Welle überrascht und fliehen um ihr Leben. Ganze Küstenstriche werden durch die ungeheure Gewalt des Tsunami verwüstet.
Am 28. Dezember 2004 startet die ORF-Hilfsaktion „NACHBAR IN NOT – Die Flutkatastrophe“. Die Hilfsbereitschaft angesichts der Tsunami-Katastrophe ist überwältigend: Innerhalb weniger Monate werden 32,6 Millionen Euro gespendet. Es ist dies die größte Summe, die jemals in so kurzer Zeit in Österreich für eine Katastrophe im Ausland lukriert wurde.

- „NACHBAR IN NOT – Hochwasser in Rumänien und Bulgarien“ (0,6 Mio. EUR Spenden)
Im Sommer 2005, nur wenige Monate nach der Tsunami-Katastrophe, richten Unwetter und anhaltende Regenfälle in weiten Teilen Rumäniens, aber auch im angrenzenden Bulgarien verheerende Verwüstungen an. Während in Österreich Urlaubszeit ist und eine große Hitzewelle herrscht, startet am 25. Juli 2005 die Hilfsaktion „NACHBAR IN NOT – Hochwasser in Rumänien und Bulgarien“ und die Österreicher/innen spenden abermals 600.000 Euro innerhalb weniger Wochen.

- „NACHBAR IN NOT – Erdbeben in Südasien“ (5,8 Mio. EUR Spenden) Am 8. Oktober 2005 erschüttert in den Morgenstunden ein Jahrhunderterdbeben den Norden Pakistans: Ganze Dörfer und Siedlungen werden dem Erdboden gleichgemacht, Straßen verschüttet und die Infrastruktur des Landes schwer beschädigt. Das Beben mit einer Stärke von 7,6 auf der Richterskala forderte fast 90.000 Tote, mehr als 10.000 Verletzte und machte rund drei Millionen Menschen obdachlos.
NACHBAR IN NOT startet nur zwei Tage später die Aktion „NACHBAR IN NOT – Erdbeben in Südasien“. Neben der Versorgung mit sauberem Trinkwasser, Lebensmitteln, Medikamenten und dem dringenden Aufbau von Notunterkünften erfordert der bevorstehende Winter die Versorgung der Menschen mit zusätzlichen Zelten, Decken und Öfen gegen die Kälte. 5,8 Millionen Euro spenden die Österreicher/innen für die NACHBAR IN NOT-Pakistanhilfe.

   

- „NACHBAR IN NOT – Erdbeben Haiti“ (14,7 Mio. EUR Spenden) Das Erdbeben, das Haiti am 12. Jänner 2010 erschüttert, gehört zu den schlimmsten Naturkatastrophen der vergangenen Jahrzehnte. 250.000 Menschen kommen ums Leben, mehr als 1,3 Millionen werden obdachlos. Betroffen ist eines der ärmsten Länder der Welt.
Am 14. Jänner 2010 starten ORF und NACHBAR IN NOT die Hilfsaktion „NACHBAR IN NOT – Erdbeben Haiti“. Unter dem Motto „Österreich hilft Haiti“ macht der ORF den 25. Jänner 2010 zum „Nachbar in Not“-Aktionstag. Im Mittelpunkt steht dabei die Benefiz-Show „Österreich hilft Haiti“, die von zahlreichen österreichischen Künstlerinnen und Künstlern unterstützt wird. 1.365.474,00 Euro werden allein im Verlauf des Thementages und des Benefizabends gespendet. Insgesamt steigt das Spendenvolumen 14,7 Millionen Euro.

- „NACHBAR IN NOT – Flutkatastrophe Pakistan“ (6,0 Mio. EUR Spenden) Im Sommer 2010 kommt es in Folge eines außergewöhnlich starken Monsunregens in Pakistan zu katastrophalen Überschwemmungen. Sechs Millionen Menschen sind dringend auf humanitäre Überlebenshilfe angewiesen. ORF und NACHBAR IN NOT aktivieren daher am 18. August 2010 zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate die Spendenplattform NACHBAR IN NOT, diesmal zugunsten der Flutopfer in Pakistan. Allein der „ORF-Thementag für Pakistan“ am 24. August 2010 erreicht mit allen Fernsehbeiträgen 2,5 Millionen Menschen, das sind 35 Prozent der österreichischen Bevölkerung in TV-Haushalten (Erw. 12+).
6 Millionen Euro werden innerhalb von fünf Wochen gespendet. Knapp 200.000 Menschen konnten durch NACHBAR IN NOT-Hilfe mit Lebensmitteln, sauberem Trinkwasser, Küchen- und Werkzeugsets, Medikamenten und temporären Unterkünften versorgt werden. Längerfristig laufende Projekte dienen der Sicherung der Lebensgrundlagen, der Basisgesundheitsversorgung und dem Aufbau provisorischer Schulen.

- „NACHBAR IN NOT – Hunger in Ostafrika“ (7,3 Mio. EUR Spenden) August 2010: Seit Wochen und Monaten leiden die Menschen in Ostafrika unter einer der schlimmsten Dürrekatastrophen seit 60 Jahren. Rund 700.000 Kinder sind vom Hungertod bedroht. Hunderttausende Menschen sind auf der Flucht und geschätzte zwölf Millionen Menschen in Somalia, Äthiopien und Kenia brauchen dringend Überlebenshilfe. Angesichts des menschlichen Elends am Horn von Afrika starten ORF und die Stiftung NACHBAR IN NOT am 3. August 2011 die Hilfsaktion „NACHBAR IN NOT – Hunger in Ostafrika“.
Den 25. August macht der ORF zum Schwerpunkttag für die NACHBAR IN NOT-Ostafrikahilfe. Allein während der 90-minütigen Sondersendung der Fernsehinformation, „Nachbar in Not – Hilfe für Ostafrika“, rufen 14.000 Spender/innen an, um die Aktion zu unterstützen. Insgesamt werden an diesem ORF-Schwerpunkttag eine Million Euro gespendet und erreicht das ORF-Fernsehen mit allen Sendungen und Beiträgen des Tages zur NACHBAR IN NOT-Hilfe 1,2 Millionen Österreicher/innen, das entspricht einem weitesten Seherkreis von 17 Prozent der Bevölkerung (Erw. 12+) in Österreichs TV-Haushalten.
Insgesamt werden für die ORF-NACHBAR IN NOT-Ostafrikahilfe 7,3 Millionen Euro gespendet, die für Soforthilfemaßnahmen sowie lang-und mittelfristigen Hilfsprojekte wie den Bau von Brunnen, Schul- und landwirtschaftliche Projekte umgesetzt werden.

- „NACHBAR IN NOT – Flüchtlingshilfe Syrien“ (13,0 Mio. EUR Spenden) Mai 2013: In Syrien herrscht ein blutiger Bürgerkrieg, der täglich neue Opfer fordert. Laut UNHCR werden in den Nachbarländern täglich 7.000 neue Flüchtlinge registriert. Millionen Menschen brauchen dringend Hilfe, die meisten davon sind Frauen und Kinder. 70.000 Menschenleben hat der Konflikt bisher gefordert, täglich werden in Syrien auch Buben und Mädchen getötet oder verwundet, viele fliehen in die Nachbarländer, oft ohne ihre Eltern. Die verschiedenen NACHBAR IN NOT-Hilfsorganisationen sind seit Beginn der Krise im Frühjahr 2011 im Einsatz, um die betroffenen Menschen zu unterstützen. Um die bestehenden Hilfsaktivitäten aufrechtzuerhalten und um dringend notwendige, zusätzlich Hilfe leisten zu können, fehlen aber die Mittel.
Deshalb geben der ORF und die unter dem Dach von NACHBAR IN NOT arbeitenden Hilfsorganisationen am 6. Mai 2013 den Start der Hilfsaktion „NACHBAR IN NOT – Flüchtlingshilfe Syrien“ bekannt und bitten um Spenden. Mit zweimaligen Winterhilfen und Schwerpunktaktionen beläuft sich der Spendenstand der NACHBAR IN NOT-Syrienhilfe bisher auf 13 Millionen Euro.

- „NACHBAR IN NOT – Taifunhilfe Philippinen“ (3,4 Mio. EUR Spenden) Am 8. November 2013 verwüstet Taifun „Haiyan“ 39 philippinische Provinzen. Über 10 Millionen Menschen sind betroffen. Die Überlebenden der Taifun-Katastrophe brauchen dringend sauberes Trinkwasser, Nahrungsmittel, Notunterkünfte und medizinische Hilfe. Die Bilder aus den betroffenen Städten erinnern an die Tsunami-Katastrophe. Es sind mehr Menschen von der grauenhaften Naturkatastrophe betroffen, als in Österreich leben. Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit, denn die Menschen brauchen dringend sauberes Trinkwasser, Essen und einen sicheren Platz zum Schlafen.
Aus diesem Grund starten ORF und NACHBAR IN NOT am 13. November 2013 die Hilfsaktion „NACHBAR IN NOT – Taifunhilfe Philippinen“. Der ORF macht außerdem Montag, den 18. November, zu einem großen Thementag, der ganz im Zeichen der NACHBAR IN NOT-Taifunhilfe steht und bei dem allein 800.000 Euro gesammelt werden. Insgesamt spenden die Österreicherinnen und Österreicher innerhalb wenigen Wochen 3,4 Millionen Euro für „NACHBAR IN NOT – Taifunhilfe Philippinen“.

- „NACHBAR IN NOT – Hochwasser Südosteuropa“ (4,4 Mio. EUR Spenden) Mai 2014: Anhaltende schwere Regenfälle haben zu den schlimmsten Überschwemmungen in Bosnien, Serbien und Kroatien seit mehr als 100 Jahren geführt. Rund ein Viertel der 3,8 Millionen Einwohner/innen Bosniens sind von der Trinkwasserversorgung abgeschnitten, an die 100.000 Privathäuser, rund 230 Schulen und Gesundheitseinrichtungen sind unbrauchbar. Auch in Serbien ist die Lage katastrophal, allein die materiellen Schäden werden mit jenen der Balkankriege 1992 bis 1995 verglichen. Inzwischen warnen die Behörden vor dem Ausbruch von Seuchen im gesamten betroffenen Gebiet. Angesichts dieser Tatsachen starten der ORF und NACHBAR IN NOT am 20. Mai 2014 die Hilfsaktion „NACHBAR IN NOT – Hochwasser in Südosteuropa“, für die insgesamt 4,4 Millionen Euro in Österreich gespendet werden.

- „NACHBAR IN NOT – Erdbeben Nepal“ (3,0 Mio. EUR Spenden)
Das Erdbeben, das am 25. April 2015 mit einer Stärke von 7,8 Nepal und Teile Nordindiens erschüttert, ist das schwerste Erdbeben seit mehr als 80 Jahren in dieser Region. 5.000 Tote, 10.000 Verletzte, Zigtausende Menschen obdachlos. Es herrscht akute Trinkwasserknappheit und viele Menschen schlafen aus Angst vor Nachbeben im Freien. Die zerstörte Infrastruktur erschwert die Versorgung der Überlebenden zusätzlich. Vor allem die Bauern in den entlegenen Bergdörfern haben alles verloren. Die Bevölkerung Nepals gehört zu den Ärmsten der Armen. ORF und NACHBAR IN NOT starten am 29. April 2015 die Hilfsaktion „NACHBAR IN NOT – Erdbeben Nepal“. Insgesamt fließen 3 Millionen Euro Spenden aus Österreich in die NACHBAR IN NOT-Hilfe für die Menschen in Nepal.

- „NACHBAR IN NOT – Hungersnot Afrika“ (0,4 Mio. EUR Spenden bisher) 6. Juni 2017: Die Hungersnot in Afrika und im Jemen verschlimmert sich dramatisch. Aus diesem Grund starten der ORF und NACHBAR IN NOT die Hilfsaktion „NACHBAR IN NOT – Hungersnot Afrika“. Am schlimmsten betroffen sind die Länder Nigeria, Südsudan, Äthiopien, Somalia, Nordkenia, Uganda und der Jemen. Aufgrund langanhaltender Dürre liegt die Landwirtschaft brach und Tiere sterben – somit verliert die Bevölkerung jegliche Lebensgrundlage. Vertreibungen, Kriege, Unruhen und steigende Lebensmittelpreise vergrößern die Not. Millionen Menschen, vor allem die Kinder, leiden unter akuter Mangelernährung. Innerbalb der ersten Woche nach der Start der Aktion wurden bereits 400.000 Euro gespendet.

Insgesamt hat die ORF-Aktion NACHBAR IN NOT in den 25 Jahren ihres Bestehens 223,5 Millionen Euro Spenden in Österreich für die weltweite Hilfe im Ausland lukriert.

     

Weitere Informationen:
http://nachbarinnot.orf.at/

 

 

 

 

 

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