Qualifizierungsprojekt von i+R Bau eröffnet jugendlichen Flüchtlingen Möglichkeiten
und Chancen – Landeshauptmann: "Initiative mit Vorbildcharakter"
Hohenems/Bregenz (vlk) - Junge Flüchtlinge mit Bleibeberechtigung schnellstmöglich in den Arbeitsmarkt
integrieren: Daran arbeiten nicht nur Land, Arbeitsmarktservice (AMS) und viele weitere Institutionen und Initiativen.
Auch heimische Unternehmen bringen sich aktiv ein. In der WIFI Bauakademie wurde am 19.06. ein erfolgreich laufendes
Qualifizierungsprojekt vorgestellt, das vom Unternehmen i+R Bau gemeinsam mit dem AMS, der WIFI-Bauakademie sowie
Caritas und Institut für Sozialdienste (IfS) durchgeführt wird. "Die Initiative könnte ein
Beispiel für andere Unternehmen sein", würdigte Landeshauptmann Markus Wallner die Anstrengungen.
Etwa 200 unbegleitete jugendliche Flüchtlinge werden in Vorarlberg von der Kinder- und Jugendhilfe in verschiedenen
Wohnheimen und zum Teil auch in Privatquartieren von Betreuerinnen und Betreuern der Caritas Flüchtlingshilfe,
des Institut für Sozialdienste und vom SOS Kinderdorf betreut. Weil fast 90 dieser Jugendlichen inzwischen
eine Bleibeberechtigung besitzen, geht es jetzt darum, sie schnellstmöglich in die Lage zu versetzen, die
berufliche Zukunft in Vorarlberg erfolgreich in die eigene Hand zu nehmen, betont der Landeshauptmann. Dazu wären
die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen derzeit recht günstig, so Wallner: "Die Wirtschaft wächst
stärker als in den letzten Jahren und die Vorarlberger Unternehmen stellen vermehrt neue Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen
ein".
Die dynamische Entwicklung ist insgesamt hilfreich, um bleibeberechtigte Flüchtlinge in Beschäftigung
zu bekommen. Innerhalb der letzten zwölf Monate ist die Zahl der unselbständig Beschäftigten in
den Hauptflüchtlingsgruppen von 701 auf 1.096 um 56,3 Prozent (+395) gestiegen.
Geeignete Arbeitskräfte rekrutieren
Das Qualifizierungsprojekt ist über Vermittlung von Anton Strini, der im Auftrag des Landes die Arbeitsmarktintegration
von Flüchtlingen koordiniert, zustande gekommen. Die Firmenleitung der i+R Bau hat dieses Projekt von Beginn
an stark unterstützt, führte Reinhard Braito, einer der Geschäftsführer der i+R Bau, aus: "Die
Auftragssituation am Bau ist sehr gut und wir müssen zu einem Teil auf Leiharbeitskräfte zurückgreifen,
um unsere Bauvorhaben termingerecht abwickeln zu können. Da hat sich dieser Vorschlag eines Qualifizierungsprojekts
mit Flüchtlingen natürlich angeboten, wenn wir uns auch darüber klar waren, dass es sich um eine
besondere Herausforderung handelt."
Gute Zusammenarbeit aller Partner
Josef Gojo, Betreuer unbegleiteter jugendlicher Flüchtlinge beim Institut für Sozialdienste, hob
die "unbürokratische und sehr effektive" Zusammenarbeit aller beteiligten Partner hervor. Die jetzt
im Projekt arbeitenden Jugendlichen hätten auch bei den restlichen Jugendlichen in den Wohnheimen Eindruck
gemacht.*
Initiative mit Vorbildcharakter
Begonnen hat das Qualifizierungsprojekt im Mai mit einem zweiwöchigen Ausbildungsblock an der WIFI-Bauakademie
in Hohenems. Anschließend folgte eine dreiwöchige Baustellenpraxis. Seit 12. Juni absolvieren die Jugendlichen
wieder einen zweiwöchigen Ausbildungsblock an der WIFI-Bauakademie. Die Finanzierung des Projekts erfolgt
über das AMS-Förderinstrument "Chance". Während der zwölf Wochen dauernden theoretischen
und praktischen Ausbildung erhalten die Jugendlichen vom AMS eine Beihilfe zur Deckung des Lebensunterhalts, die
Ausbildungskosten an der WIFI-Bauakademie werden vom Land finanziert und die Kosten für Projektabwicklung,
Arbeitskleidung und Arbeitsschuhe übernimmt die Firma i+R Bau.
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