LH Mikl-Leitner: Wirtschaftliche Impulse, unglaubliche Beschäftigung und viele Vorteile
für Fahrgäste und Gütertransport
St. Pölten (nlk) - Der in drei große Tunnel-Abschnitte unterteilte Semmering-Basistunnel ist
voll in Bau. Der offizielle Auftakt zum Start der Tunnelarbeiten für den dritten und letzten Tunnel-Abschnitt
Grautschenhof erfolgte am 30.06. durch Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Infrastrukturminister Jörg Leichtfried,
den steirischen Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer, Dietmar Kerbis, Geschäftsführer der
Marti GmbH Österreich, Franz Bauer, Vorstandsdirektor der ÖBB-Infrastruktur AG, und Tunnelpatin Martha
Mühlburger, Vizerektorin der Montanuni Leoben.
„Wer sich als Region dynamisch weiterentwickeln will, braucht eine ordentliche Anbindung“, betonte Landeshauptfrau
Mikl-Leitner im Gespräch mit Moderator Franz Neger, dass man mit dem Semmering-Basistunnel für eine ordentliche
Anbindung im Süden sorge. Dieser bringe allen etwas, führte Mikl-Leitner aus, dass dieser „wirtschaftliche
Impulse“ auslöse, „unglaubliche Beschäftigung“ und „viele Vorteile für unsere Fahrgäste und
den Gütertransport“ bringe. Der Semmering-Basistunnel sei „eines der meistgeprüften Projekte in der Republik“,
bedankte sich die Landeshauptfrau bei allen, die am Bau tätig sind und wünschte für die Arbeiten
„viel Erfolg“ und „ein unfallfreies Schaffen“.
Infrastrukturminister Leichtfried sagte, dass die Eisenbahn im Zentrum seiner Überlegungen im Infrastrukturbereich
stehe. Von den beiden Hauptachsen sei die Weststrecke gut ausgebaut, nun sei die Südstrecke dran. Mit dem
Semmering-Basistunnel werde man „eine Hochleistungsstrecke“ schaffen, wenn diese in Betrieb sei, verkürze
sich die Fahrzeit massiv und die Bahn werde zum Auto „absolut konkurrenzfähig“, so Leichtfried.
Landeshauptmann Schützenhöfer bedankte sich bei den 1.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern „für
die harte Arbeit, die sie leisten“. „Wir haben lange verhandelt“, führte Schützenhöfer aus, dass
es „ein harter und steiniger Weg“ gewesen sei, bis der Semmering-Basistunnel zur Realisierung gekommen sei. Dieser
bedeute „einen Quantensprung“. Wenn der Tunnel fertig sei, könne man verlangen, dass die Leute mit dem Zug
fahren, weil die Fahrzeit massiv verkürzt werde. Mit dem Tunnel werde sich auch der Güterverkehr auf
die Schiene verlagern. Der Tunnel bringe „viele Vorteile für die Steiermark“, so Schützenhöfer.
„Es macht uns stolz, dass wir in unserem Heimatbundesland an diesem Jahrhundertprojekt bauen dürfen“, sagte
Kerbis, Geschäftsführer von Marti mit Sitz in Graz. Ziel sei es, den Tunnel-Abschnitt „in entsprechender
Qualität und zeitgerecht an die ÖBB übergeben zu können“. Kerbis bedankte sich bei den Mineuren
und sprach von „einer herzeigbaren Leistung“, diese lasse ihn „positiv in die Zukunft blicken“.
Infrastrukturvorstand Bauer meinte: „Wenn’s unseren Kundinnen und Kunden gut geht, geht’s uns auch gut.“ Mit dem
Semmering-Basistunnel wolle man „eine neue Dimension des Reisens und der Mobilität eröffnen und anbieten“
und es gelte auch, den Bahngüterverkehr auszubauen. Bauer sprach von einem „Schlüsselprojekt“: „Heute
ist ein gewaltiger Meilenstein.“ Er bedankte sich beim Projektteam und wünschte, dass der Erfolg weiter anhalte.
Nach der Segnung durch Pfarrer Johann Mosbacher und Lektorin Daniela Kaiser und dem Mineurs-Spruch durch die Bergleute
sagte Martha Mühlburger, dass es ihr „eine große Ehre“ sei, Tunnelpatin zu sein. An die Mineure gerichtet
sagte sie: „Ihr baut ein Jahrhundertwerk, seid stolz darauf.“ Es gebe heute schon gute technische Geräte,
„die Arbeit bleibt aber trotzdem eine anspruchsvolle“, hielt Mühlburger fest, dass die Arbeit menschliches
und technisches Geschick erfordere. Sie wünschte den Mineuren, dass diese „immer wohlbehalten in den Tunnel
hinein und auch wieder herauskommen“.
Mit einer Inszenierung des Tunnelanschlags „Eine Reise in 100 Meter Tiefe“ wurde der offizielle Startschuss für
die bergmännischen Arbeiten gegeben.
Der Tunnel-Abschnitt Grautschenhof zwischen Spital am Semmering und Mürzzuschlag ist rund sieben Kilometer
lang. Zwei 100 Meter tiefe Schächte wurden bereits gegraben, jetzt werden die beiden Tunnelröhren mit
Baggern und Sprengungen sowohl in Richtung Mürzzuschlag als auch in Richtung Gloggnitz gegraben.
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