Nationalratspräsidentin: Plenarsaal in der Hofburg entspricht den Erfordernissen eines
Arbeitsparlaments
Wien (pk) - Der Sitzungssaal in der Hofburg, in dem ab 16.08. Nationalrat und Bundesrat tagen, ist fertig.
Nationalratspräsidentin Doris Bures hat am 29.06. den Saal besichtigt und freut sich über die großen
baulichen Fortschritte in den vergangenen Monaten: "Es ist gelungen, im historischen Ambiente der Hofburg
einen Plenarsaal einzurichten, der den Erfordernissen eines Arbeitsparlaments entspricht."
Für die Dauer der Generalsanierung des Parlamentsgebäudes wurde der Große Redoutensaal in der Hofburg
zum Plenarsaal umgerüstet. Der längliche, gut 660 m2 große Raum gab den Rahmen für die Planung
vor. Darüber hinaus unterscheidet sich die Möblierung im Plenarsaal in der Hofburg grundlegend von dem
im Parlamentsgebäude am Dr.-Karl-Renner-Ring, so werden etwa aus derzeit sieben Sitzreihen sechs und die erste
Reihe umfasst in der Hofburg 15 statt aktuell 12 Plätze.
Einen ganz besonderen Akzent setzen die farbenprächtigen, abstrakten Wand- und Deckengemälde, die der
Maler Josef Mikl (1929-2008) nach dem Hofburgbrand 1992 angefertigt hat. Alleine das Deckengemälde ist rund
400 m2 groß.
Mischung aus Sparsamkeit und Praktikabilität
"Zentrale Vorgabe an das Projekt war, die Balance zwischen vertretbaren Kosten und einem leistungsfähigen,
auch optisch ansprechenden Plenarsaal zu finden", erklärte Parlamentsvizedirektor und Gesamtprojektleiter
Alexis Wintoniak. Dies sei gelungen, etwa dank der Doppelnutzung des Saales durch beide Parlamentskammern. Bei
Sitzungen des Bundesrats wird der Saal mittels Rollos an der Unterseite der Galerie optisch verkleinert.
Schließlich wurden notwendige Modernisierungsschritte vorweggenommen, die im Rahmen der Sanierung des Parlamentsgebäudes
vorgesehen sind. So ist der Saal zur Gänze barrierefrei, das Podest für die Abgeordnetenplätze flacher
angelegt, das RednerInnenpult kleiner.
Historisches Gebäude und knapper Zeitrahmen
Das Vorhaben hatte laut Robert Neunteufel, Projektleiter in der Burghauptmannschaft, gleich zwei große Herausforderungen
zu bestehen: 1. Der knappe Zeitrahmen. Die Einbauarbeiten konnten erst nach Ende der Ballsaison beginnen und mussten
bis Mitte Juli abgeschlossen sein. Damit das gelingen konnte, wurde das Plenum in einer Halle in Schwechat eins-zu-eins
vorgefertigt. 2. Die historische Bausubstanz, die nur minimale Eingriffe zur Montage der Galerie zuließ.
Auch konnten durch das historisch gewachsene Fassadenbild des Redoutensaaltraktes sämtliche Einbauten nur
über zwei Fenster eingebracht werden. In der Folge mussten die z.T. einige hundert Kilo schweren Elemente
händisch über Rampen auf Saalniveau transportiert werden. "Es ist einer enormen Kraftanstrengung
aller am Projekt beteiligten Firmen und Personen zu verdanken, dass wir den Saal jetzt an das Parlament übergeben
können", zog Neunteufel zufrieden Bilanz.
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