Fast 90% der 43.181 Unternehmensneugründungen im Dienstleistungsbereich angesiedelt
Wien (statistik austria) - Im Jahr 2015 wurden laut Statistik Austria 43.181 neue Unternehmen in Österreich
gegründet. Gemessen an den insgesamt am Markt aktiven Unternehmen entspricht das einer Neugründungsrate
von 7,9%; gegenüber dem Vorjahr (2014: 8,0%) blieb die Gründungsintensität somit nahezu unverändert.
Pro Neugründung wurden 2015 im Durchschnitt 1,6 Arbeitsplätze geschaffen. Im Produzierenden Bereich (ÖNACE
2008 Abschnitte B-F) wurden pro Neugründung mehr Arbeitsplätze (1,9 Beschäftigte) geschaffen als
im Dienstleistungsbereich (ÖNACE 2008 Abschnitte G-S: 1,5 Beschäftigte). Im gleichen Zeitraum (2015)
wurden 35.816 Unternehmen geschlossen (Schließungsrate: 6,5%); durchschnittlich gingen pro Schließung
1,6 Arbeitsplätze verloren.
Neugründungen des Dienstleistungsbereichs dominieren
89,5% der Unternehmensneugründungen gab es im Dienstleistungsbereich, die meisten davon im "Gesundheits-
und Sozialwesen" (10.316), im "Handel" (6.904) sowie in den "Freiberuflichen/technischen Dienstleistungen"
(5.656). Die höchste Neugründungsrate (13,0%) verzeichnete ebenfalls der Wirtschaftsbereich "Gesundheits-
und Sozialwesen" – dazu zählen etwa die Branchen "Hauskrankenpflege", "Pflegeheime"
oder "Tagesbetreuung von Kindern" –, gefolgt von "Sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen"
(11,4%). An dritter und vierter Stelle reihen sich die Wirtschaftsbereiche "Sonstige Dienstleistungen"
(10,4%) und "Verkehr" (8,2%) ein. Am niedrigsten war der Anteil neu gegründeter Unternehmen im Bereich
"Finanz- und Versicherungsleistungen" und im "Grundstücks- und Wohnungswesen" (je 5,2%)
sowie bei den "Freiberuflichen/technischen Dienstleistungen " (6,2%).
Die meisten Unternehmen werden als Klein- und Kleinstbetriebe gegründet
Rund Dreiviertel (74,1%) der im Berichtsjahr 2015 neu gegründeten Unternehmen waren Einzelunternehmen
(32.006). 6.824 Neugründungen (15,8%) erfolgten als Kapitalgesellschaften; weniger häufig wurden neue
Unternehmen in Form von Personengesellschaften und anderen Rechtsformen (4.351 bzw. 10,1%) gegründet. Auch
die Verteilung der Neugründungen nach Beschäftigtengrößenklasse spiegelt die kleinbetriebliche
Struktur der österreichischen Wirtschaft wider: Mehr als Dreiviertel der neu gegründeten Unternehmen
(80,3%) waren ohne unselbständig Beschäftigte. 15,1% der Unternehmen hatten im Jahr der Gründung
zwischen 1 und 4 unselbständig Beschäftigte; nur 3,2% bzw. 1,4% waren mit zwischen 5 und 9 bzw. mit 10
und mehr unselbständig Beschäftigten erstmals am Markt aktiv.
Hohe Überlebensraten in der Energie- und Wasserversorgung
Die Überlebensraten einer Gründungskohorte sinken von einem Jahr auf das nächste: Von den im
Jahr 2010 neu gegründeten Unternehmen waren ein Jahr später noch 89,2% am Markt tätig. Die Zweijahresüberlebensrate
(von 2010 auf 2012) betrug 78,3%; nach drei Jahren waren 66,4% und nach vier Jahren 57,7% dieser Unternehmenskohorte
aktiv. Die Fünfjahresüberlebensrate beträgt nur mehr 50,7%. Nach Wirtschaftsbereichen betrachtet
waren die höchsten Fünfjahresüberlebensraten in den Bereichen "Energieversorgung" (73,6%)
bzw. "Wasserversorgung und Abfallentsorgung" (67,5%) sowie im "Grundstücks- und Wohnungswesen"
(63,4%) und in der "Herstellung von Waren" (61,2%) zu verzeichnen.
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