KMU im KMU im Aufwind - 27. Juni internationaler KMU-Tag
Wien (bmwfw) - „Mit einen Anteil von 99 Prozent an allen Unternehmen sind KMU in Österreich für
etwa zwei Drittel aller Beschäftigten und der Wertschöpfung in Österreich verantwortlich. Konkret
beschäftigen knapp 327.000 Unternehmen 1,9 Millionen Personen und bilden fast 62.000 und damit zwei Drittel
aller heimischen Lehrlinge aus. Ihre Umsatzerlöse belaufen sich auf rund 456 Milliarden Euro und erwirtschaften
damit etwa 64 Prozent des Gesamtumsatzes von Unternehmen in Österreich. Das sind Fakten die beeindrucken“,
erklärte Wirtschaftsminister Harald Mahrer am 26.06. anlässlich des KMU-Tages. „Kleine und mittlere Unternehmen
(KMU) leisten damit einen unschätzbaren Beitrag zu ökonomischer, ökologischer, sozialer und kultureller
Nachhaltigkeit. Sie sichern Arbeitsplätze, leisten einen wertvollen Beitrag für die Wertschöpfung
und sind ein wichtiger Standortfaktor.“
Vor diesem Hintergrund haben die Vereinten Nationen im April diesen Jahres den 27. Juni als internationalen
KMU-Tag ausgerufen, um die herausragende Bedeutung von (KMU) zu unterstreichen.
Gerade auch die Entwicklung der KMU in Österreich in den letzten Jahren zeigt eindrucksvoll deren Leistungen.
So hat sich die Zahl der KMU innerhalb von 3 Jahren um 5,4 Prozent bzw. knapp 17.000 Unternehmen erhöht (gegenüber
3,5 Prozent Wachstum bei den Großunternehmen). Die Anzahl der Beschäftigten in KMU ist um mehr als 94.000,
das sind 5,1 Prozent gestiegen, gegenüber 0,8 Prozent Wachstum in Großunternehmen. Positiv entwickelte
sich auch die Umsatzleistungen im Dreijahresvergleich – mit einem Wachstum von 3,5 Prozent bzw. rund 16 Milliarden
Euro. Auch die Eigenkapitalquote verbessert sich kontinuierlich und liegt im Durchschnitt bereits bei knapp 31
Prozent.
Dieser Aufwind schlägt sich auch in der jüngst veröffentlichten Umfrage von Creditreform unter 1.700
KMU nieder. Demnach ist die Stimmung so optimistisch wie vor fünf Jahren. Fast jedes dritte Unternehmen erwartet
ein Plus, nur jedes achte Unternehmen Einbußen.
Struktureller Wandel - Digitalisierung - Förderung
Globalisierung, Digitalisierung sowie der strukturelle Wandel hin zur Wissensgesellschaft führen dazu, dass
sich der Mittelstand immer weiter ausdifferenziert, neue Geschäftsmodelle und vielfältige neue Formen
unternehmerischer Tätigkeit entstehen. So ist ein Trend zur Selbstständigkeit auf Teilzeitbasis und im
Nebenerwerb zu beobachten. Außerdem gewinnt das hybride Unternehmertum, also das gleichzeitige Ausüben
von selbstständiger und unselbstständiger Tätigkeit, an Bedeutung - vor allem im Bereich der wachsenden
Gruppe der Ein-Personen-Unternehmen, die mittlerweile bereits 36 Prozent aller Unternehmen in Österreich ausmachen.
Im Zusammenwirken mit den Leitbetrieben spielen KMU in unterschiedlichsten Bereichen eine wesentliche Rolle für
den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit und der Sicherung der Arbeitsplätze in unserem Land, weshalb das
BMWFW sie mit den unterschiedlichsten Maßnahmen unterstützt. Ein wesentlicher Pfeiler hierzu ist die
Förderung der Vernetzung von Start-Ups mit etablierten Unternehmen, die mit dem neuen Programm Industry.Start-up.Net
durch eine strukturierte Erhebung des Kooperationsbedarfs, Erfassung bereits bestehender Kontakte sowie Akquisition
neuer Ansprechpartner/-innen und Interessenten unterstützt werden.
Mit dem Im März präsentierten Förder- und Qualifizierungsprogramm KMU DIGITAL werden KMU mit
zehn Millionen Euro unterstützt, damit die Digitalisierung auch für sie ein Gewinn sein kann.
Auch die Lehre muss schrittweise fit für den digitalen Wandel werden. Daher wurden mit dem Lehrberufspaket
2017 insgesamt acht neue bzw. modernisierte Ausbildungsordnungen geschaffen. Ab Herbst können rund 3.200 Lehranfänger/innen
mit den neuen Berufsbildern ausgebildet werden.
Um die Finanzierungsbedingungen für KMU weiter zu verbessern, wurden zuletzt unterschiedliche Maßnahmen
auf den Weg gebracht: Im Rahmen des Start-up-Programms der österreichischen Bundesregierung wurde z.B. eine
Risikokapitalprämie für Investor/innen beschlossen. Mit dem Alternativfinanzierungsgesetz (AltFG) konnten
zudem die Rahmenbedingungen für Crowdinvesting wesentlich verbessert werden. Mit der mit 175 Millionen Euro
auf zwei Jahre dotierten Investitionszuwachsprämie für Klein- und Mittelbetriebe wird ein wesentlicher
Beitrag zur Überwindung der Investitionsschwäche in Österreich geleistet. Die Risikokapitalprämie
für Investoren fördert die Beteiligung durch Investoren, die Geschäftsanteile an innovativen Start-Ups
erwerben.
Siehe auch KMU vor den Vorhang
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