Rössler: Bundespräsident Van der Bellen würdigte Meilenstein in der Geschichte
des Nationalparks Hohe Tauern
Wien/Salzburg (lk) - Der internationale Schutzstatus der höchsten Wasserfälle Europas, der Krimmler
Wasserfälle, feierte kürzlich Geburtstag. Im Jahr 1967 hat der Europarat den Krimmler Wasserfällen
das Europäische Naturschutzdiplom verliehen und damit einen Meilenstein in der Europäischen Naturschutzgeschichte
und in der Geschichte des Nationalparks Hohe Tauern gesetzt. Zu diesem besonderen Jubiläum stellte sich Bundespräsident
Alexander Van der Bellen als Gratulant ein, der die Nationalparkgemeinde Krimml vergangenes Wochenende besuchte.
"Die Natur und ihre besonderen Schätze machen einen unverzichtbaren Teil unserer Identität aus.
Der Wert des Naturschutzes geht deshalb weit über das Bewahren und Erhalten schöner Landschaften hinaus.
Wir schützen damit immer auch uns selber und all das, was uns ausmacht. Die Krimmler Wasserfälle sind
ein besonderes Beispiel dafür, wie sehr Mensch und Natur einander prägen, sogar bedingen, und wie sehr
eine ganze Region mit ihren natürlichen Schätzen zusammenzuwachsen vermag", gratulierte Bundespräsident
Alexander Van der Bellen zum Jubiläum des Schutzdiploms.
"Bereits im Jahr 1951 wurden 120.000 Unterschriften gegen eine energiewirtschaftliche Nutzung und damit zum
Schutz der Krimmler Wasserfälle gesammelt. Damit entstand eine beeindruckende Bürgerinnen- und Bürgerbewegung
für den Naturschutz in einer Zeit, als die Menschen weit entfernt von einem Wohlstand wie heute waren",
so Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Rössler zur Geschichte des Europadiploms.
In der Salzburger Naturschutzpolitik wurde in der Folge penibel darauf geachtet, die Auflagen des Europarates zum
Schutz der Krimmler Wasserfälle sowohl vor Großprojekten als auch vor schleichenden, kleinen Veränderungen
in Natur und Landschaftsbild der näheren Umgebung, umzusetzen. Und auch die stete Weiterentwicklung dieses
Schutzstatus bis zum heute international anerkannten Nationalpark Hohe Tauern wurde geschafft.
Die Krimmler Wasserfälle haben nichts an Kraft und Ausstrahlung verloren. Gerade um diese Jahreszeit, wenn
im vergletscherten Einzugsgebiet die Schneeschmelze voll im Gang ist, zeigen sie sich von ihrer schönsten
Seite. Und versetzen unabhängig von internationalen Zertifikaten und heilendem Sprühnebel die Menschen
in ehrfürchtiges Staunen. 391.000 Besucherinnen und Besucher zählten Österreichischer Alpenverein
und Nationalpark im Jahr 2016.
"Der vom Alpenverein geführte und instand gehaltene Wasserfallweg sowie die Informationseinrichtungen
des Nationalparks sind Teil der Besucherlenkung und helfen mit, den Menschen ein eindrucksvolles Naturerlebnis
zu ermöglichen. Das Naturschauspiel Krimmler Wasserfälle kann weder inszeniert noch interpretiert werden,
es steht für sich und die beeindruckende Naturlandschaft der Hohen Tauern", so Nationalpark-Direktor
Wolfgang Urban.
Initiativen, wie der internationale Schutz von Naturdenkmälern waren vor 50 Jahren ein wertvoller Impuls für
die österreichische und europäische Naturschutzpolitik. "Dieses Erbe pflegen wir mit großer
Wertschätzung weiter. Selbstverständlich hat es aber auch eine Weiterentwicklung gegeben und gebraucht",
so Rössler.
Mit dem europäischen Schutzgebietsnetzwerk Natura 2000 werden heute Arten und Lebensräume geschützt
und in ihren komplexen Zusammenhängen erhalten, die weltweite Nationalparkidee schützt großflächige
naturbelassene Ökosysteme mit ihrer natürlichen Dynamik und ihren natürlichen Prozessen. Der Nationalpark
Hohe Tauern umfasst heute sämtliche dieser internationalen Naturschutzstandards, er ist seit 1997 Europaschutzgebiet
Natura 2000 und seit 2006 international anerkannter Nationalpark.
In der kompakten und spannenden, von der Werbe- und Geschichtsagentur Werberaben gestalteten Ausstellung "panta
rhei – alles fließt" im Gemeindeamt von Krimml erzählen Österreichischer Alpenverein und Nationalpark
gemeinsam die Geschichte des Europadiploms Krimmler Wasserfälle, von den Plänen zur energiewirtschaftlichen
Nutzung bis zur Gesundheitsdestination. Die Ausstellung ist noch bis Anfang 2018, von Montag bis Freitag, jeweils
von 8.00 bis 17.30 Uhr, geöffnet.
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