Brüssel/Wien (universität) - Der Medizinchemiker Markus Muttenthaler erhält einen hochdotierten
ERC Starting Grant des Europäischen Forschungsrates. Künftig erforscht er am Institut für Biologische
Chemie der Universität Wien neue therapeutische Ansätze gegen gastrointestinale Erkrankungen und erhält
dafür eine Förderung von rund 1,5 Millionen Euro. Insgesamt gingen damit bisher 39 ERC Grants an die
Universität Wien.
"ERC-Grants werden höchst kompetitiv vergeben und sind ein wichtiger Indikator für die internationale
Wettbewerbsfähigkeit einer Universität", so Rektor Heinz W. Engl. "Ich freue mich, dass wir
nun 39 ERC Grants an der Universität Wien haben."
Markus Muttenthaler
Der Forschungsschwerpunkt von Markus Muttenthaler liegt in der biologischen und medizinischen Chemie. Sein
Hauptinteresse gilt der Entwicklung von neuen Molekularproben und Medikamenten basierend auf Naturstoffen, wie
beispielsweise Pflanzenextrakten und Tiergiften. Er synthetisiert diese oft sehr wirksamen und selektiven Naturstoffe
und untersucht ihr therapeutisches Potenzial bei so unterschiedlichen Anwendungsgebieten wie Autismus, Krebs, Darmentzündungen
und neurodegenerativen Erkrankungen sowie allgemein zur Schmerzbehandlung.
In seinem ERC-Projekt widmet Muttenthaler sich neuen Wundheilungsmechanismen im Verdauungstrakt und überprüft
unter anderem das therapeutische Potenzial des Rezeptors für das Hormon Oxytocin. Der Verdauungsapparat ist
eine lebenswichtige physische Barriere, die den Menschen vor schädlichen Inhaltsstoffen schützt. Eine
Beschädigung des Verdauungstrakts führt zu einer erhöhten Durchlässigkeit von Schadstoffen,
was oft zu Entzündungen, unkontrollierten Immunreaktionen und verschiedensten Krankheiten führt. Eine
therapeutische Intervention, die sich auf die Wiederherstellung dieser Barriere konzentriert und damit Entzündungen
eindämmt, ist eine vielversprechende Strategie für die Prävention und Behandlung von solchen Krankheiten.
Zur Person
Markus Muttenthaler, geboren 1978 in Steyr (Österreich), studierte Technische Chemie an der TU Wien (Diplomingenieur
2005) und erhielt seinen Doktor (PhD) in Biologischer und Medizinischer Chemie 2009 an der University of Queensland
in Brisbane, Australien. Danach absolvierte er drei Postdoc-Aufenthalte an international renommierten Forschungsinstituten:
dem Institute for Molecular Bioscience, Brisbane (Australien), dem Scripps Research Institute, La Jolla (USA) und
dem Institute for Research in Biomedicine, Barcelona (Spanien). 2015 erhielt er ein hochangesehenes australisches
Forschungsstipendium, das ihm ermöglichte, seine eigene Forschungsgruppe am Institute for Molecular Bioscience
in Brisbane aufzubauen. Muttenthaler kommt im Herbst 2017 an die Universität Wien.
Insgesamt bereits 39 ERC Grants für die Universität Wien
Seit 2007 wurden bisher 19 ForscherInnen mit einem ERC Starting Grant ausgezeichnet. Dank vierzehn Advanced
Grants, einem ERC Proof of Concept und fünf ERC Consolidator Grants liegt die Universität Wien bei nunmehr
39 ERC-Förderungen seit 2007.
Weitere Informationen zu den ERC-PreisträgerInnen der Universität Wien: https://www.univie.ac.at/forschung/forschung-im-ueberblick/erc-grants
Weitere Informationen zum ERC:
http://erc.europa.eu/
|