Wien (mqw) - Zum 10-jährigen Jubiläum des Festivals widmen sich drei Abende dem Filmemachen im analogen
und im digitalen Zeitalter, am 29. Juli gibt es eine Jubiläumsnacht im MQ Haupthof. Anlässlich des „Summer
of Movement“ werden zudem aktuelle Dokus, Kurz- und Spielfilme gezeigt, die vom politischen Aufstehen, von Aktivismus
und anderen bewegten und bewegenden Folgen gesellschaftlichen Zusammenlebens erzählen. Zur Eröffnung
am 06. Juli ist in Anwesenheit des Regisseurs Lukas Valenta Rinner der Film „Die Liebhaberin“ zu sehen, zudem gibt
es ein Live-Konzert von Clara Blume. Bis 26. August sorgen dann insgesamt 16 Spielabende wieder für audiovisuelle
Überraschungen auf der sommerlichen Outdoor-Kinoleinwand im MuseumsQuartier Wien.
Der Eröffnungsfilm „Die Liebhaberin“ erzählt die Geschichte des Hausmädchens Belén, das bei
einer reichen Familie in den Außenbezirken von Buenos Aires arbeitet. Auf einem Spaziergang entdeckt sie
nahe der Luxusanlage ein Nudistencamp. Dort wird sie bald als Mitglied aufgenommen und lebt eine zweite Identität
zwischen Zügellosigkeit und Harmonie, bis die Community der Reichen die Subkultur entdeckt und vertreiben
möchte.
Mehrere Abende sind thematisch dem „Summer of Movement“ gewidmet: so steht am 08. Juli „Rage“ auf dem Programm,
in dem die zwei alternativen Bewegungen Anarchismus und Acid House Techno aufeinandertreffen. Von den Ursprüngen
der Techno Musik, der Arbeiterklasse bis hin zur Idee des Anarchismus zeigt der Film die Techno Szene als soziopolitische
Bewegung gegen das System. In „Whose Streets“ (21.07.) wird der unbewaffnete Jugendliche Mike Brown von der Polizei
getötet und stundenlang auf der Straße liegen gelassen. Trauer, langjährige Spannungen und aufgestaute
Wut bringen Menschen aller Gesellschaftsschichten in Bewegung. Als die Nationalgarde mit Waffen einfällt,
werden die Menschen zu Aktivisten eines neuen Widerstandes, die für Bürgerrechte und das Recht zu leben
kämpfen. „Black Code” (11.08.) zeigt, wie das World Wide Web heute von Regierungen kontrolliert und Kommunikation
manipuliert wird. In „Knives Out“ wiederum (19.08.) geht es um eine Gruppe von Freunden, die sich in einem idyllischen
Sommerhäuschen am See trifft. Es ist ihr erstes Wiedersehen seit dem Schulabschluss. Unter dem Einfluss von
Alkohol steigen die Spannungen und bald wird die junge Solomia zur Außenseiterin des Abends und ein perfides
Spiel beginnt.
Zum 10-jährigen Jubiläum des Festivals beschäftigen sich drei Abende mit dem Filmemachen im analogen
und im digitalen Zeitalter: „Cinema Futures“ (22.07.) geht hierbei der Frage „Digitale Revolution“ oder „Digitaler
Wahnsinn?“ nach. Gleich drei Filme stehen am 28.07. auf dem Programm: „Das unmögliche Bild“ wird von der 13-jährigen
Johanna und aus der Perspektive der Regisseurin erzählt und zeigt eine Familie in Wien in den 1950ern auf
Super 8mm als Home Movie. Fragmente einer Familiengeschichte, Geheimnisse kommen ans Licht. Bei „LDAE“ führt
eine Webcommunity online Regie. Über Handlung, Drehorte und Schnittfassung wird abgestimmt. Die Grenzen zwischen
real und virtuell verschwimmen in Ironie. In „Mimikri“ will sich die 17-jährige Jana als Femme Fatale fotografieren
lassen, um den viel älteren Tom zu verführen.
Bei der Jubiläumsnacht (29.07.) im MQ Haupthof ist „AFTER THE FOX“ mit Peter Sellers zu sehen: Aldo Vanucci,
„der Fuchs“, ein Meisterdieb will den Coup seines Lebens landen und Goldbarren aus Kairo, die per Schiff nach Italien
kommen, abfangen. Als Filmregisseur getarnt, dreht er an der Landestelle im kleinen Fischerdorf einen improvisierten
Film. Alle DorfbewohnerInnen machen mit bei den Dreharbeiten zum „Gold aus Kairo“. Jeder will ein Filmstar sein.
Das Kino befindet sich im Höhenflug und Filmleuten ist alles erlaubt.
In Kooperation mit dem „CALLE LIBRE Street Art Festival“ steht zum dritten Mal ein Abend (12.08.) ganz im Zeichen
von Street Art mit einer aktuellen Doku und zahlreichen internationalen Gästen aus dem Graffiti-Bereich.
Ein Spezial-Filmprogramm gibt es am 18. August zur Ausstellung „WELT KOMPAKT?“ im frei_raum Q21 exhibition space
mit Videos von Lucas Bambozzi, Marie Carangi, Silvio De Camillis Borges & Igor Vidor, Fabiana Faleiros, Anna
Jermolaewa, Dudo Quintanilha, Luiz Roque, Antoinette Zwirchmayr, kuratiert von Ursula Maria Probst. Zudem wird
ein brasilianischer Überraschungsfilm gezeigt, der von den KünstlerInnen während der Ausstellungseröffnung
ausgewählt wird.
An einem weiteren Abend (14.07.) werden die ausgezeichneten Filme der zweiten Edition des „AUSTRIAN AMERICAN SHORT
FILM FESTIVAL“ von Filmemacher Virgil Widrich und in Anwesenheit der FilmemacherInnen präsentiert.
Zum Abschluss werden am 25. und 26. August gemeinsam mit dem CAT VIDEO FESTIVAL VIENNA und der Vienna Shorts Agentur
Filme aus dem bemerkenswerten Genre der vom Publikum heißgeliebten „Cat-Movies“ präsentiert.
Programmpartner sind zudem das „this human world - International Human Rights Film Festival“ und YOUKI, das größte
internationale Jugend- und Medien-Festival in Österreich.
10 Jahre Filmfestival frame[o]ut
in Koproduktion mit dem MuseumsQuartier Wien
07.07. bis 26.08., jeden Fr & Sa, 21.30h
MQ Haupthof / MQ Hof 8
Schlechtwetterlocations: Arena21
Der Eintritt ist frei
Projiziert wird digital. Sound über Funkkopfhörer: Verleih vor den Vorstellungen, für eine Kaution
von EUR 10 oder den Einsatz eines Lichtbildausweises für die Dauer des Screenings.
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