Gesamtproduktion auf 15,3 Mrd. Euro gestiegen – Jobmotor Innovation: 62.058 Beschäftigte
(+1,3 Prozent) per Jahresende – Exporte von hohem Niveau aus leicht rückläufig (-1,5 Prozent) – Ausblick
auf laufendes Jahr 2017 optimistisch
Wien (feei) - „Die Elektro- und Elektronikindustrie erwies sich einmal mehr als Hochleistungsbranche“, präsentiert
Brigitte Ederer, Präsidentin des Fachverbands der Elektro- und Elektronikindustrie (FEEI), die wirtschaftliche
Bilanz des zweitgrößten Industriezweigs Österreichs für das Jahr 2016. Mit 15,3 Mrd. Euro
erreichte der abgesetzte Produktionswert der Branche erneut ein Rekordhoch. Die Exportquote lag fast unverändert
bei rund 80 Prozent, war in absoluten Zahlen jedoch mit 1,5 Prozent leicht rückläufig. Der Umsatz expandierte
kräftig um 10,2 Prozent auf 18,9 Mrd. Euro.
Innovation schafft Jobs
Die positive Entwicklung der hochinnovativen Branche fand auch in der Zahl der Beschäftigten ihren Niederschlag.
Mit Ende 2016 belief sich die Zahl der Arbeiter und Angestellten auf 62.058. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum
entspricht das einer Zunahme von 821 Beschäftigten oder 1,3 Prozent. Die Kapazitätsauslastung ist weiterhin
hoch. „Das erneute Plus bei den Beschäftigten zeigt deutlich, dass Innovation wertvolle, zukunftssichere Jobs
schafft. Gerade Unternehmen der Elektro- und Elektronikindustrie, die in der Digitalisierung sehr weit fortgeschritten
sind, suchen händeringend nach Fachkräften und stocken ihre Belegschaft oft signifikant auf“, macht Ederer
deutlich.
Global Player: Elektro- und Elektronikindustrie bleibt Exportweltmeister
Die Unternehmen der Elektro- und Elektronikindustrie exportierten 2016 Produkte und Dienstleistungen im Wert
von 15,6 Mrd. Euro. Vor dem Hintergrund einer schwächelnden Konjunktur und verhaltener Investitionen im EU-Raum
– dem mit 64 Prozent Anteil an den Gesamtausfuhren wichtigsten Absatzmarkt – waren die Exporte nach starken Zuwächsen
2015 (+4,1 Prozent) im abgelaufenen Geschäftsjahr mit 1,5 Prozent leicht rückläufig. Gut entwickelte
sich die Nachfrage aber dennoch in Deutschland (+0,8 Prozent), Frankreich, der Slowakei und Großbritannien.
Für den leichten Exportrückgang verantwortlich zeichnete unter anderem ein Minus von 2,8 Prozent im zweitwichtigsten
Exportmarkt USA (Nordamerika gesamt -2,4%), nach deutlichen Steigerungen in den vorangegangenen Jahren.
Die Exporte nach Asien stagnierten mit einem leichten Plus von 0,1 Prozent. Maßgeblich
dafür waren nicht zuletzt Rückgänge in Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Südkorea.
Die Nachfrage aus China zog dagegen um 11,4 Prozent an.
Branchenfrühindikator „Elektronische Bauelemente“ zeigt stark nach oben
Fast alle Sparten erzielten ein Produktionplus. Eine starke Steigerung (plus 16,1 Prozent) verbuchten elektronische
Bauelemente, die mit einem Anteil von 16,7 Prozent am Gesamtproduktionswert die größte Sparte darstellt
und allgemein als Frühindikator für die gesamte Branchenentwicklung gilt.
Die zweitgrößte Sparte in der Elektro- und Elektronikindustrie, die Hersteller von Generatoren, Transformatoren
und Motoren (13,2 Prozent Anteil am Gesamtproduktionswert), konnte ihre Produktion wieder um 3,0 Prozent steigern.
Elektrische Verteilungs- und Schalteinrichtungen wuchsen um 7,8 Prozent an. Den stärksten Zuwachs verzeichneten
einmal mehr die Hersteller von Komponenten für die Automobilindustrie mit 23,2 Prozent. Lediglich elektronische
Hausgeräte, Mess-, Kontroll- und Prüftechnik sowie sonstige elektrische Ausrüstungen verzeichneten
einen leichten Rückgang.
Ausblick – 1. Quartal 2017 zeigt deutlichen Aufwärtstrend
Die österreichische Elektro- und Elektronikindustrie blickt zuversichtlich auf das laufende Geschäftsjahr
2017. Sowohl der abgesetzte Produktionswert (plus 23,1 Prozent) als auch der Auftragseingang (plus 28,8 Prozent)
lagen im ersten Quartal deutlich über dem Vorjahresniveau. Diese Tendenz untermauert auch die Entwicklung
der Exporte mit einem Plus von 5,9 Prozent. Der weiterhin niedrige Euro-Kurs und die nach wie vor moderaten Energie-
und Rohstoffpreise sollten die Ausfuhren der Branche begünstigen. Österreich als Exportland dürfte
vom prognostizierten Wachstum der Weltwirtschaft (3,6 Prozent) profitieren. Für China wird mit einer stabilen
Konjunkturentwicklung gerechnet, wobei das Risiko von US-Strafzöllen auf chinesische Importe nach wie vor
besteht. Eine mögliche Neuausrichtung der US-amerikanischen Handelspolitik und ihre Auswirkungen auf die Weltwirtschaft
stellen zweifellos den größten Unsicherheitsfaktor dar. Die anstehenden Verhandlungen über den
Brexit könnten sich ebenfalls negativ auswirken.
Die Konjunkturaussichten in Österreich haben sich markant verbessert. Wirtschaftsforscher erwarten für
das laufende Jahr 2017 ein Wirtschaftswachstum von 2,2 bis 2,4 Prozent. Damit dürfte es zum ersten Mal seit
2013 wieder über dem EU-Durchschnitt liegen. Im Vergleich zu den USA ist die Wachstumsdynamik im EU- und Euro-Raum
allerdings nach wie vor gedämpft, was vor allem auf die strikte Sparpolitik vieler Staaten und ein zurückhaltendes
Investitionsklima zurückzuführen ist.
Über den FEEI
Der Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie vertritt in Österreich die Interessen des zweitgrößten
Industriezweigs mit rund 300 Unternehmen, über 62.000 Beschäftigten und einem Produktionswert von 15,3
Milliarden Euro (Stand 2016). Gemeinsam mit seinen Netzwerkpartnern – dazu gehören u. a. die Fachhochschule
Technikum Wien, UFH, die Plattform Industrie 4.0, Forum Mobilkommunikation (FMK), der Verband Alternativer Telekom-Netzbetreiber
(VAT) und der Verband der Bahnindustrie – ist es das oberste Ziel des FEEI, die Position der österreichischen
Elektro- und Elektronikindustrie im weltweit geführten Standortwettbewerb zu stärken.
|