Geht zu Lasten der Sicherheit und Gesundheit der Europäer/innen
Dukovany/Linz (lk) - Block 2 im tschechischen Atomkraftwerk Dukovany darf auf unbestimmte Zeit am Netz bleiben,
eine entsprechende Lizenz wurde von der tschechischen Atomaufsichtsbehörde (SUJB) erteilt. Nur 120 Kilometer
von Oberösterreich entfernt sind nun schon zwei der insgesamt vier Reaktorblöcke im AKW Dukovany über
32 Jahre lang am Netz und dürfen trotz des großen Kontrollskandals, sämtlicher Zwischenfälle
und Risse in Betrieb bleiben.
LR Rudi Anschober: "Laufzeitverlängerungen umso mehr unbefristete sind hochproblematisch. Denn je
älter ein AKW, desto riskanter wird sein Betrieb, etwa durch Risse und Versprödungen oder bedingt kompatible
Hardware und Software. Trotz dieser Sicherheitsbedrohungen führt die Atom-Lobby in der EU aber teure AKW-Stilllegungen
nicht durch, v.a. um auf diese Weise Investitionen in Abbau und Lagerung hinauszuzögern. Diese Entwicklung
muss von der EU-Kommission gestoppt werden! Es muss europaweit eine maximale Betriebszeit für AKW festgelegt
und, sofern diese Betriebszeit noch nicht erreicht ist, als Mindestanforderung eine grenzüberschreitende Umweltverträglichkeitsprüfung
bei derartigen Anträgen verankert werden."
Im aktuellen Fall wurde der Nachbar Österreich weder ausreichend informiert, noch durch eine Umweltverträglichkeitsprüfung
miteingebunden, die die massiven Sicherheitslücken des Blocks transparent gezeigt hätte.
Starken Gegenwind hat Oberösterreich hingegen schon hinsichtlich des geplanten Ausbaus des AKW Dukovany gezeigt:
Neben einer negativen, fachlichen Stellungnahme des Landes OÖ haben sich über eine Einwendungskampagne
auch Gemeinden von rund 125.000 Einwohner/innen bereits in der Vorphase des Verfahrens gegen einen AKW-Neubau in
Dukovany stark gemacht. Darüber hinaus hat die Oö. Landesregierung eine Einwendung im Namen aller Oberösterreicher/innen
eingebracht.
Gebündelter Protest kommt von der "Allianz der Regionen für einen europaweiten Atomausstieg",
die LR Anschober im letzten Jahr gegründet hat, mit dem Ziel einen Gegenpol zur starken Pro-Atom-Lobby zu
bilden. Unser Ziel ist es, Laufzeitverlängerungen zu beschränken und Subventionen für Neubauprojekte
zu stoppen. Denn sind die Altreaktoren erstmal vom Netz und werden völlig unwirtschaftliche AKW-Neubauprojekte
auch durch staatliche Überlebensmaßnahmen nicht mehr gestützt, dann ist die Atomkraft endgültig
am Ende!
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