Sydney/Wien (waagner biro) - Mehr als 40 Jahre nach der Installation der ursprünglichen Bühnenmaschinerie
im Joan Sutherland Theatre (JST) des Opernhauses Sydney ist Waagner-Biro nun zu dem als Weltkulturerbe gelisteten
Wahrzeichen zurückgekehrt, um mit der Erneuerung des „Motors“ dieses weltberühmten Veranstaltungsortes
für die nächste Generation zu beginnen.
Wer an Australien denkt, hat unweigerlich das Sydney Opera House im Kopf, das von dem dänischen Architekten
Jørn Utzon entworfen wurde. Mit mehr als 8,2 Millionen Besuchern jedes Jahr ist es eines der weltweit am
meisten besuchten Zentren für darstellende Künste und die größte Touristenattraktion Australiens.
Das österreichische Unternehmen Waagner-Biro lieferte die ursprüngliche Bühnenmaschinerie für
das JST, die Heimat der Australischen Oper und des Australischen Balletts und die zweitgrößte der sieben
Spielstätten des Opernhauses. Der Gewinn dieser prestigeträchtigen Ausschreibung in den 1960er Jahren
trug zum internationalen Durchbruch von Waagner-Biro in dem Bereich der Bühnentechnik bei.
Waagner-Biro gewann erneut internationalen Wettbewerb
Mehr als 40 Jahre später hat die JST-Bühnenmaschinerie nun das Ende ihrer Lebensdauer erreicht und
Waagner-Biro gewann erneut den internationalen Wettbewerb, um diese wichtigen Anlagen auszutauschen. Die Modernisierung
des JST ist das erste große Projekt in der „Dekade der Erneuerung“ des Opernhauses, das größte
Programm an umfangreichen Sanierungsarbeiten, das seit der Eröffnung des Gebäudes im Jahr 1973 durchgeführt
wird.
Die Direktorin des Sydney Opera House, Louise Herron AM, beschrieb das Erneuerungsprogramm als eine der aufregendsten
Zeiten in der Geschichte des Opernhauses und sie betonte die Bedeutung der Modernisierungsarbeiten:
„Die Erneuerung wird sicherstellen, dass das Opernhaus über die erforderliche Ausstattung verfügt, um
das Allerbeste in dem Bereich der darstellenden Künste zu präsentieren. Das Sydney Opera House ist das
Meisterwerk eines kreativen Genies, ein Kunstwerk, das jeden Tag durch die Kunst zum Leben erweckt wird, die auf
seinen Bühnen aufgeführt wird,“ sagte Herron. „Das Joan Sutherland Theatre ist eines der aktivsten Theater
der Welt und es finden dort jedes Jahr etwa 330 Opern- Ballett- und andere Aufführungen statt. Sein 50 Jahre
alter „Motor“ hat hart gearbeitet und muss nun ausgetauscht werden“, sagte sie.
Waagner-Biro installiert eine neue Obermaschinerie nach neuestem Stand der Technik, neue Hinterbühnenpodien
und saniert die Orchesterpodien. Während der Sanierungsarbeiten wird das JST sieben Monate geschlossen sein
und im Dezember 2017 wieder eröffnen.
Technische Daten
Mehr als 100 Züge werden in der Obermaschinerie auf zwei Ebenen installiert: Die obere Ebene dient als
Maschinenraum, der akustisch entkoppelt und isoliert ist, um die geringstmöglichen Schallemissionen in den
Zuschauerbereich zu erzielen. Die untere Ebene dient als eigentlicher Schnürboden, ist aber frei von Seiltrassen
und somit ideal für die Installation der Punktzuganlage.
Alle Winden wurden hinsichtlich der Gestaltung und Auswahl der Komponenten optimiert, um sowohl die vorgenannten
Schallanforderungen sicherzustellen als auch um die strengen australischen Normen zu erfüllen. Besonderes
Augenmerk wurde dabei auf die Anordnung der Winden gelegt, sodass eine einfache Wartung unter der vorhandenen,
geometrisch anspruchsvollen, Dachkonstruktion ermöglicht wird.
Das Herzstück des JST sind die beiden Hinterbühnenpodien. Diese schaffen die Verbindung zwischen dem
„Bühnen-Dock“ auf der Ebene des Erdgeschosses und der Bühne, die 10 Meter über dem „Bühnen-Dock“
liegt. Um die gesamte Arbeit hinter der Bühne zu vereinfachen, sind die Podien nicht nur für den Transport
von Gegenständen wie Bühnendekorationen gedacht, sondern auch für den Transport von Personen. Darüber
hinaus werden die Podien auch szenisch eingesetzt. Aufgrund der vielfältigen Einsatzmöglichkeiten sind
die Anforderungen an Verfügbarkeit, Sicherheit, Geschwindigkeit und Schallemissionen besonders hoch.
Die gesamte Anlage wird künftig von der Waagner-Biro CAT-Bühnensteuerung gesteuert und kann zentral bedient
werden. Dem Kunden steht dafür eine Mischung aus großen Hauptbedienpulten, drahtlosen Mobilbedienpulten
sowie einigen kundenspezifischen Bedienkonsolen für spezielle Antriebe zur Verfügung.
Die Software wird dem Opernhaus eine umfassende Lösung bieten: Neben den bekannten Funktionen ermöglicht
die Bühnensteuerung auch 3D-Visualisierung und -Simulation inklusive Kollisionsüberwachung mit dem CAT
Virtual Theatre. Komplexe 3D-Fahrprofile ermöglichen das Fliegen von Artisten durch CAT Flying Carpet. Darüber
hinaus verfügt die CAT-Steuerung über eine Schnittstelle zu der Lichtsteuerung um fliegende Objekte oder
auch Personen automatisch verfolgen zu können.
Über Waagner-Biro
Engineering-Know-how auf höchstem Niveau und über 160 Jahre Erfahrung im Stahl- und Maschinenbau
sind die Basis für den Erfolg der Waagner-Biro-Gruppe.
Waagner-Biro ist eine österreichische Unternehmensgruppe mit Sitz in Wien und hält Beteiligungen an nationalen
und internationalen mittelständischen Unternehmen des Stahl- und Maschinenbaus. Im Jahr 2016 erwirtschaftete
Waagner-Biro einen Umsatz von 193,9 Mio. EUR mit einem Exportanteil von knapp 97 %. Die Geschäftsfelder umfassen
Stahl-Glas-Technik, Brückenbau, Bühnentechnik und Spezialmaschinenbau. Waagner-Biro beschäftigt
über 1.400 Mitarbeiter an rund 15 Standorten in Europa, dem arabischen Raum und Südostasien.
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